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Schnapsdrosseln - Kriminalroman

Schnapsdrosseln - Kriminalroman

Titel: Schnapsdrosseln - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Trinkaus
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dieses Thema einzugehen.
    »Tu nicht so! Du hast sie ja selbst erlebt. Ich weiß nicht, was mit dieser Frau los ist. Das sage ich nur, weil ich hier ganz privat sitze und mir einen antrinke. Das bleibt unter uns, das ist persönlich, klar? Sie benimmt sich total komisch, und ich habe keine Ahnung, warum sie sich so aufführt.«
    Britta musterte ihn prüfend. Er wich ihrem Blick aus. »Blödmann«, sagte sie. »Du weißt ganz genau, was los ist. Sie ist scharf auf dich, und das stört offenbar ihre professionelle Performance.«
    Wörner schüttelte den Kopf. »Das ist doch Unsinn –«
    »Lass das, Wörner. Du bist ein Trottel, aber so ein Trottel auch wieder nicht. Du musst mir nichts vormachen. Das ist nicht nötig.«
    »Oh nein, natürlich nicht! Warum auch? Nur weil du mir jedes Mal an die Kehle gehst, wenn ihr Name fällt?« Er griff nach seinem Glas, leerte es mit einem großen Schluck. »Ich habe nichts, aber auch gar nichts getan, um ihr Anlass zu geben, zu denken … meine Güte! Sie ist eine Kollegin. Sie ist unerfahren, und ich gebe mir Mühe, gut mit ihr zusammenzuarbeiten. Und dann kommt von irgendwoher so ein Kuddelmuddel, und ich weiß nicht, was ich tun soll, weil ihr Weiber immer sofort eingeschnappt seid, wenn man sich einem Thema, das euch nicht passt, nur nähert, und wenn sie beleidigt ist, dann baut sie noch mehr Mist … Total irrational. Ich kapier es nicht. Aber ich habe da keinen Bock drauf!« Er betrachtete das leere Glas in seinen Händen, als hätte er dergleichen noch nie gesehen.
    »Bist du sicher?«, fragte Britta.
    »Womit?«
    »Dass du keinen Bock auf sie hast?«
    Er grinste. »Ist das eine ernst gemeinte Frage? Von der Frau, die mich gerade einen Trottel geschimpft hat?«
    Schmales Brett, verkündete Brittas Stammhirn, sehr schmales Brett über hauchdünnem Eis. Zum Glück kam in diesem Moment die Kellnerin und stellte ein neues Bierglas vor Wörner ab. Sie sah Britta fragend an. Die nickte.
    »Jedenfalls war es nicht Norbert Reuter«, nutzte sie die Unterbrechung plump und prompt für einen Themenwechsel.
    »Was macht dich da so sicher?«
    Britta zuckte die Schultern. »Bauchgefühl«, behauptete sie dreist.
    »Na Gott sei Dank.« Wörner seufzte tief und schwer. »Dann kann ich diese Spur ja abhaken. Wenn ich der Staatsanwältin erkläre, dass Brittas Bauch von Reuters Unschuld überzeugt ist, dann wird sie das ganz bestimmt überzeugen.«
    Er trank. »Kapiert eigentlich niemand, dass es so nicht funktioniert? Es gibt Regeln, das muss so sein, es ist wichtig. Norbert Reuter hat ein Motiv. Kein Alibi. Er ist tatverdächtig. Dass er sich der Befragung entzieht, verbessert seine Situation kein bisschen. Wir brauchen ihn, wir brauchen seine Aussage. Wenn er unschuldig ist, dann lässt sich das beweisen. Und allen wäre geholfen, wenn wir unsere Kräfte auf die Ermittlungen konzentrieren könnten. Die Suche nach ihm bindet Kapazitäten, die wir woanders möglicherweise viel dringender bräuchten. Mich macht das wütend. Es macht mich mit zunehmendem Alter immer wütender, belogen zu werden. Und es macht mich nervös, dass du mit dieser Stefanie rumhängst, denn ich traue der nicht, ich traue ihr einfach nicht.«
    »Sie ist keine Täterin! Sie ist ein Opfer, verdammt! Die Hunde, die Hühner …«
    »Schon wieder die Hühner! Was für Hühner?«
    »Keine Hühner. Gar keine Hühner.«
    Er sah sie drohend an.
    »Ach, Wörner, die Hühner halt. Sie waren tot, sie waren in einem Eimer. Jemand hat ihren Hühnern das Genick gebrochen. Das ist doch kein Zufall, erst die Hühner, dann die Hunde …«
    »Ich fasse es nicht«, knurrte Wörner.
    Aber Britta hörte ihm nicht zu. Sie kramte in ihrer Tasche nach einem Taschentuch, fand aber etwas anderes, etwas, das sie schon vergessen hatte. Sie zog das zerknüllte Blatt heraus. Sie hatte kein Recht, etwas zu lesen, was sie aus Stefanies Schmutzwäsche gezogen hatte. Was sie genau genommen ja auch nicht getan hatte, eigentlich, und eigentlich war es egal, denn bevor sie den Gedanken in die Nähe einer moralischen Entscheidung hatte führen können, hatten ihre Finger schon das Papier entknüllt, ein wenig glatt gestrichen, lasen ihre Augen schon Buchstaben, die laut brüllten, dass sie nicht für sie bestimmt waren.
    »Was ist das?«, hörte sie Wörner fragen.
    Sie sah auf, zuckte die Schultern. »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, erwiderte sie und händigte ihm das Blatt aus.
    Man sah das Absperrband der Polizei schon von Weitem. Margot hörte,

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