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Schnarchen heilen

Schnarchen heilen

Titel: Schnarchen heilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Med. Berndt Rieger
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Schilderung stammt das berühmte Wort Twains: „Es ist unergründlich, warum ein Schnarcher sich nicht selbst schnarchen hören kann.“
    In der Tat ein merkwürdiges Phänomen, das noch der Klärung durch die Wissenschaft bedarf.
     
    Das demokratische Schnarchen haben offenbar die Amerikaner erfunden. Schnarchen wird dort geduldet und gehört in jedem Fall zu den Menschenrechten. So ist es nur konsequent, dass am 22. Februar 1947 in der Zeitschrift Collier's ein Artikel eines gewissen H. Dugans mit dem Titel „Bedlam in the Boudoir“ erschien, der behauptete, dass 23 von 32 amerikanischen Präsidenten geschnarcht hätten. Theodore Roosevelt habe einmal in einem Krankenhaus so laut geschnarcht, dass sich beinahe jeder Patient in der darüber liegenden Gebäudeflügel beschwert habe. In einer anderen Version der Geschichte heißt es sogar, alle anderen Patienten hätten noch in der Nacht aus dem Stockwerk evakuiert werden müssen – Kampfzone Schnarchen. Weitere Schnarcher waren angeblich Washington, Lincoln, beide Adams, Van Buren, Fillmore, Pierce, Buchanan, Grant, Hayes, Cleveland, McKinley, Taft, Harding und Franklin Delano Roosevelt. Es ist glaubhaft, dass auch George W. Bush ein Schnarcher im Amt war. Aber für das Schnarchen muss sich heute keiner mehr schämen. Wenn sich Roosevelt und Churchill in Jalta mit Stalin an den Tisch setzten, verbündeten sich wahrscheinlich drei Schnarcher gegen Hitler, von dem im gleichen Atemzug angemerkt wird, er habe wohl nicht geschnarcht und sei überhaupt ein „sehr schlechter Schläfer“ gewesen. Ob Stalin geschnarcht hat, wird man wahrscheinlich heutzutage nicht mehr mit Sicherheit klären können, obwohl sein Physiognomie nahe legt, dass es so war. Churchill wurde als notorischer Schnarcher von einem Seeoffizier geoutet, der das Unglück hatte, mit ihm auf einem Kriegsschiff eine Kabine zu teilen. So eine Troika musste gegen Deutschland gewinnen, denn schließlich hatte ja schon Napoleon geschnarcht. Man konnte im 20. Jahrhundert sogar wie der englische König George IV. der „erste Gentleman Europas“ sein und schnarchen. Schnarchen war wieder zu einer normalen Angelegenheit geworden und war seither auch nichts Bezeichnendes, die Persönlichkeit Definierendes mehr.
     
    Aber auch das Schnarchen, sofern es nur laut genug ist, ist und bleibt eine besondere Eigenschaft des einzelnen Individuums und kann in der amerikanischen Gesellschaft willkommener Anlass für Wettbewerbe sein. Daher finden dort schon seit geraumer Zeit Schnarchwettbewerbe statt. So wird von einem gewissen David Bishop berichtet, der amtierender Schnarchmeister von Arizona war und den Texander Steve Hawkins um ein Preisgeld von zehntausend Dollar zu einem „Snore-Down“ herausforderte. Sie bezogen in einem Hotel zwei angrenzende Zimmer. Die Jury bestand aus dem örtlichen Bestattungsunternehmer und einem Beamten des Magistrats. In der Stadt lebte ebenfalls ein deutscher Exilant, ein gewisser Professor August von Düsenberg, der offenbar als Vorbild der Disneyfigur Daniel Düsentrieb gedient hat. Er hatte das Phonometer erfunden, und dieses Gerät sollte die entstandenen Geräusche aufzeichnen. So geschah es dann auch, aber die Schnarche der beiden waren so laut, dass die Apparatur zerbrach. Heißt es zumindest.
     
    Im Dezember 1944 trat Harry W. Christy aus Lewiston im Veterans Hospital von Boise gegen W. H. Gilman aus Twin Falls um die Titelkrone von Idaho an. Gilman hatten den Titel siebzehn Jahre lang gehalten. Nun wurde er jedoch von Christy geschlagen, weil sein Schnarchen „zu unregelmäßig“ war. Bei Schnarchwettbewerben zählt also nicht nur die Lautstärke, die Quantität, sondern letztendlich entscheidet die Qualität über Sieg oder Niederlage.
     
    Der heutige weltweite Rekordhalter im Schnarchen ist der englische Taxifahrer Melvin Switzer. Switzer, dessen Frau auf einem Ohr ertaubt ist, gewann den Wettbewerb der Noise Abatement Society in Hever Castle in Kent am 28. Juni 1984. Sein Schnarchen erreichte eine Stärke von 87,5 Dezibel. Am 29. Oktober 1992 trat er im South View Hotel in Lyndhurst, England, zur Titelverteidigung an und gewann mit einer Schnarchstärke von 92,3 Dezibel. Das ist lauter, als ein Mensch bewusst schreien kann, doch Switzer wachte davon kein einziges Mal auf. Ob man Schnarchen zur Energiegewinnung nutzen kann? Wenn es so wäre, dann schnarcht Switzer wie ein Atomkraftwerk.
     
     
     

 
     

Brahms – der göttliche Schnarcher
     
    Ein ausgeprägter

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