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Schneckle im Elchtest

Schneckle im Elchtest

Titel: Schneckle im Elchtest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ruehle
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Nachtruhe.«
    »Ebenso«, antwortete ich und beobachtete schreckstarr, wie er im Wohnzimmer verschwand.
    Wieso rauschte es nur so in meinen Ohren, warum drehte sich das Zimmer – und warum war mir so sensationell schlecht?
    Ich schaffte es gerade noch aufs Klo und verabschiedete mich dort von meinem Mageninhalt. Das war ja wohl der Beweis dafür, dass Silke doch unrecht gehabt hatte: Wirklich Verliebte kotzen nicht. Die freuen sich zwischen weißen Wattewölkchen ständig Löcher in den Bauch.
    Ich beschloss, den Termin bei meinem Hausarzt auf eigene Faust vorzuziehen und gleich morgen früh bei ihm vorbeizuschauen.
    Völlig ausgelaugt und zerschlagen schleppte ich mich in mein dunkles Schlafzimmer, ließ mich aufs Bett fallen und knallte mir ein Kissen aufs Gesicht. Volker tat mir leid. Anscheinend hatte er die ganze Situation tatsächlich falsch verstanden. Der Arme. Ich weinte ein bisschen vor Mitleid mit dem armen Kerl, der nun abgewiesen und mutterseelenallein zurück in seinen verregneten, wirtschaftsschwachen, kühlen Norden fahren musste.
    »Sabine?« Eine Hand streichelte mir über die zerzausten Locken. »Nicht weinen, Schneckle.«
    Volker quetschte sich an meine Seite. Da war er wieder, der beste Geruch auf der ganzen Welt. Was tat mir dieser arme, arme Mensch doch leid! Ich pfefferte das blöde Kissen quer durchs Zimmer und warf mich in die wundervollen Arme dieses begnadeten Fischkopfs.

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    Als die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer fielen, küsste Volker mich wach. »Sabine ...«
    »Scht«, flüsterte ich. »Verdirb uns nicht den Abschied.«
    »Das war es für dich? Der Abschied?«, wollte er wissen.
    »Natürlich. Du weißt doch: Irgendeiner wartet immer ...«, erwiderte ich und hätte mich schon wieder über die Kloschüssel hängen können. Warum fühlte sich etwas, das so richtig war, nur so falsch an?
    Er schluckte. »Gut. Man kann niemanden zu seinem Glück zwingen, nicht wahr? Also, verrückte Schnecke – wie hast du in Lübeck geschrieben? Ich wünsche dir ein herrliches Leben.«
    »Danke. Das wünsche ich dir auch.« Er zog mich an sich, drückte mir einen Kuss auf die Stirn und trabte dann aus dem Schlafzimmer.
    Ohne sich ein einziges Mal umzudrehen. Frechheit.
    Zur Strafe drehte ich mich meinerseits um und wartete darauf, dass er wieder ins Schlafzimmer gestürmt kam, mich in die Arme nahm und um Verzeihung bat.
    He! Wieso klappte da die Wohnungstür? Er war doch wohl nicht tatsächlich gegangen? Misstrauisch und mit bangen Gefühlen stieg ich aus dem Bett und schlich auf Zehenspitzen zur Schlafzimmertür. Durchs Schlüsselloch sah ich – nichts.
    Leise öffnete ich die Tür und schlich hinaus. »Volker?«, rief ich zuerst leise. Dann lauter. »Volker, lass den Mist. Komm raus!«
    Es nützte nichts. Er war weg. Nicht zu fassen. Da sagte man einmal nicht, was er anscheinend hören wollte – und er verdünnisierte sich einfach! So ein Mistkerl.
    Schlagartig bekam ich das heulende Elend. Er hatte mich nur ausgenutzt. Das Schwein. Um seinen beruflichen Kram zu regeln, hatte er sich hier kostenlos einquartiert und ...
    Moment mal. Ich hatte schließlich ihn rausgeschmissen. Warum fühlte es sich dann auf einen Schlag so an, als wäre es andersherum gewesen? Und warum war auf einmal alles überhaupt nicht mehr lustig? Oh. Mein. Gott.
    Mit zitternden Fingern wählte ich Silkes Nummer.
    Nach längerem Klingeln nahm sie endlich ab. »Ja?«, krächzte sie in den Hörer.
    »Silke ... ich ... du ...«, stammelte ich.
    »Sag mal, spinnst du? Hat dir deine Mami nicht beigebracht, die Uhr zu lesen?«, kreischte sie. »Es ist 5.39 Uhr! Ruf in frühestens drei Stunden wieder an!«
    »Silke, bitte«, bibberte ich.
    Sie seufzte ergeben. »Was denn?«
    »Ich habe Volker gestern Abend gesagt, dass er nur eine Bettgeschichte für mich ist. Und dann ... dann habe ich ihn quasi aus der Wohnung geschmissen ...«, heulte ich.
    »Das hast du nicht!«, flüsterte Silke.
    »Dohohohohoch«, schluchzte ich. »Und heute Morgen ist er weg und hat mir zum Abschied ein schönes Leben gewünscht. Und und dabei ist er doch viellei-heicht mei-hein Prinz! Der fühür die Wurmlinger Ka-hapelle!«
    »Du meinst, der für unsere Doppelhochzeit? Volker ist also ... Lex Barker?«, fragte sie entsetzt.
    »Jahahahahaha!«, heulte ich verzweifelt in den Hörer.
    »Scheiße. Das passiert dir nie wieder. Dann kannst du wohl nur noch hoffen, dass es sich dein Wurmlinger Prinz noch

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