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Schnee an der Riviera

Schnee an der Riviera

Titel: Schnee an der Riviera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosa Cerrato
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Leuten erst, die sich noch nicht einmal die Mühe gemacht hatten, sich ein genaues Bild der Villa und des Parks zu machen. Sie errötete unwillkürlich.
    »Wo genau ist dieser Ausgang? Können wir ihn uns ansehen?«
    »Wie ich schon sagte, es ist das kleine Gartentor weiter unten, direkt an der Creuza. Es wird Tag und Nacht von den Überwachungskameras kontrolliert, doch die Aufzeichnungen zwischen Mitternacht und zwei Uhr morgens fehlen. Monica kannte sich damit aus.«
    »Ich möchte mit Ihrem Angestellten sprechen, der Monica gestern Abend nach Hause gebracht hat, mit diesem Matteo Albini.«
    »Tut mir leid, aber der ist gerade unterwegs, um einige Orte zu kontrollieren, an denen sich unsere Tochter aufhalten könnte. Sobald ich ihn spreche, werde ich ihm sagen, dass er sich mit Ihnen in Verbindung setzen soll, Dottoressa.«
    »Haben Sie schon mit Miriam Fallari gesprochen? Vielleicht ist Monica bei ihr.«
    »Das war unser erster Gedanke. Nein, Miriam und ihre Mutter haben sie nicht gesehen. Miriam weiß von nichts, sie hat ihr nichts anvertraut. Wir haben keine Ahnung, es ist uns schleierhaft, wieso ... Glauben Sie, sie ist in Gefahr?«
    Jetzt wirkte Gianandrea Pittaluga ernsthaft besorgt. Und Nelly überlegte, dass er tatsächlich allen Grund dazu hatte. Doch sie hütete sich davor, etwas zu sagen.
    »Ich schätze, dass sich alles in Wohlgefallen auflösen wird, wie so oft in solchen Fällen, wenn ein Kind nach einem Streit oder weil es sich unverstanden fühlt, von zu Hause fortläuft und dann wieder zurückkommt. Mögliche Gefahren sollte man zwar nicht ausschließen, aber auch nicht überbewerten. Sollten Sie jedoch etwas wissen, das in der einen oder anderen Hinsicht Licht ins Dunkel bringen könnte, dann sprechen Sie bitte jetzt mit uns darüber.«
    Federica und Gianandrea sahen sich schweigend an.
    »Nein, nichts, was irgendwie nützlich sein könnte. Allerdings möchten wir ... wir möchten nicht, dass die Presse davon erfährt«, stieß Gianandrea hastig hervor.
    »Verständlich. Wir werden mit äußerster Diskretion ermitteln und Sie auf dem Laufenden halten.«
    »Nelly!«
    Federica sah sie flehend an.
    »Entschuldige bitte, was ich bei deinem Eintreffen gesagt habe. Ich war völlig neben mir. Ich bin froh, dass du dich um die Sache kümmerst.«
    »Ich werde mein Möglichstes tun. Ach, und ich würde gerne die Aufzeichnungen der Kameras sehen.«
    »Aber da ist nichts drauf.«
    »Das macht nichts, sie können dennoch aufschlussreich sein.«
    Ein Schatten huschte über Gianandreas Gesicht, so unmerklich, dass Nelly fast meinte, es sich eingebildet zu haben.
    »Kommen Sie mit, ich gebe sie Ihnen«, sagte er an Gerolamo gewandt.
    Während die beiden Männer sich entfernten, fragte Federica unsicher:
    »Glaubst du, es könnte sich um eine Entführung handeln?«
    »Entführung? Aus dem eigenen Haus, mit Hunden, Überwachungskameras, Bodyguard und so weiter? Wie kommst du zu der Annahme, Federica?«
    »Emanuela hat heute Nacht etwas gehört. Komm mit.«
    Federica klopfte an die Tür des Nebenzimmers. Ein großes Mädchen mit schwarzem Haar machte auf, Federicas Ebenbild, von dem vorstehenden Gebiss und den vollen Lippen einmal abgesehen. Nelly kannte sie aus der Schule. Emanuela war Monicas um ein Jahr jüngere Schwester. Nelly beschloss, alle Geschwister zu vernehmen.
    »Erinnerst du dich noch an mich, Emanuela? Ich bin die Mutter von Maurizio.«
    »Guten Tag, Signora Nelly. Klar erinnere ich mich an Sie. Wie geht es Mau?«
    »Ganz gut. Was kannst du mir über Monica sagen, Manu? Hat sie dir gestern Abend etwas erzählt? Habt ihr miteinander gesprochen?«
    »Monica hat nie mit mir geredet. Sie hat mir nichts gesagt. Aber so gegen eins hab ich was gehört, eine Art Getuschel, es klang wie ihre Stimme, aber ich dachte, ich hätte nur geträumt. Ich hab ein paar Minuten gelauscht, aber es war nichts mehr zu hören, also bin ich wieder eingeschlafen. Heute Morgen, als Moni verschwunden war, ist es mir dann wieder eingefallen.«
    »Unsinn. Hier kann niemand hereingekommen sein.«
    Gianandrea und Gerolamo waren wieder da, Gerolamo mit einigen Videokassetten in der Hand. Gianandrea warf seiner Frau und seiner Tochter einen vernichtenden Blick zu.
    »Ich hab euch doch schon gesagt, ihr sollt mit eurem Unsinn nicht noch mehr Verwirrung stiften.«
    »Alles kann nützlich sein. Jede Kleinigkeit. Danke, Manu. Mein Assistent Signor Privitera hier«, Nelly deutete auf Gerolamo, »wird Ihre anderen Kinder befragen. Sind sie

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