Schneeflockentanz (German Edition)
Ansonsten hätte er jetzt womöglich darüber nachgedacht, wie gerne er den anderen in seinem eigenen Bett liegen hätte. Jo's Körper war eindeutig Versuchung pur, und es war immer noch die Frage offen, wie sein Ding in voller Größe aussah. Ja, wirklich gut, dass Can darüber nun nicht nachdenken musste ... Er wälzte sich auf die andere Seite und verfluchte stumm sich selbst, als er spürte, dass er eine Latte bekam. Can starrte durch die Dunkelheit zur Badezimmertür. Ob es wohl auffiel, wenn er jetzt nochmal schnell duschen ging? Im gleichen Moment hörte er Jo leise schnarchen. Can schloss die Augen erneut und versuchte, es seinem Gast gleichzutun.
*~*~*
„ Wow, du hast 'nen Ladenschlüssel?“, fragte Jo, während Can die Tür zur Boutique aufschloss. „Ja, aber nur heute. Mein Chef muss heute morgen zum Zahnarzt.“
„ Ach, deshalb kannst du ihn erst später wegen den Prozenten fragen. Ich verstehe. Wäre es nicht besser gewesen, wenn ich dann erst heute Nachmittag vorbeigekommen wäre?“ Ehe Can antworten konnte, fügte Jo an: „Ach, ich vergaß … bis dahin ist ja alles schon ausverkauft. Na, dein Chef sucht sich wohl immer die besten Momente aus, um beim großen Ansturm nicht im Laden zu sein, oder?“
„ Hm...“, machte Can nur, schaltete das Licht ein und nahm die Kasse in Betrieb.
Jo sah sich um und inspizierte ein paar Socken mit Weihnachtsmotiven, während er sagte: „Ich habe mal in einem Getränkemarkt ausgeholfen, da hat der Chef es ähnlich gehandhabt. Samstagsvormittags, wenn alle kamen, um kistenweise Bier und Cola für Partys zu kaufen, war er grundsätzlich privat in der Stadt unterwegs. Eine andere Aushilfe und ich durften aber rotieren. Und wenn hinterher die Kasse nicht stimmte, war der Teufel los.“
„ Mein Chef ist eigentlich ganz okay. Guck dir doch schon mal die Pullover an! Ich muss nur kurz das Teil hier nach draußen schieben.“
„ Warte, ich packe dir beim Ständer mit an“, erwiderte Jo. Can erstarrte. Als der andere das bemerkte, grinste er und stellte klar: „Also, ich meine das Metallding mit der Kleidung dran.“ Can murmelte etwas, von dem er selbst nicht genau wusste, was es heißen sollte. Als sie den Ständer gemeinsam positioniert hatten, sah Can zum Himmel hinauf.
„ Könnte auch heute wieder schneien“, gab Jo zu bedenken. „Wenn es anfängt, hole ich das Teil wieder rein. Hier drinnen stört's einfach, deshalb möchte Tobi, dass es nach Möglichkeit draußen steht.“
„ Tobi?“ „Ja, Tobias. Mein Chef. Okay, danke für deine Hilfe, und jetzt ab an die Klamotten!“
Endlich kam Jo der Aufforderung nach und begutachtete die Pullover, die fein säuberlich geordnet im Regal lagen. Can bemühte sich, nicht ständig hinzusehen, aber irgendwie gelang es ihm nicht so richtig. Als Jo dann mit zwei Pullovern und einer Hose in der Umkleide verschwand, atmete Can tief durch. „Ruhig bleiben“, beschwor er sich selbst leise.
Ein Pärchen betrat den Laden, sah sich kurz um, verschwand aber nach ein paar Blicken auf die Preisschilder wieder. Jo lugte durch den Vorhang und fragte: „Kannst du mal gucken, wie du die Hose findest?“ Can hatte es geahnt. Er ging zur Kabine und erinnerte sich selbst daran, dass er das schließlich nicht zum ersten Mal tat. Jo hielt den Vorhang auf und drehte sich um. „Wie sitzt sie am Hintern?“ Der Stoff der Jeans offenbarte einen richtigen Knackarsch, wie Can feststellte.
„ Passt perfekt“, urteilte er. „Und die Länge?“ Can sah sich die Hosenbeine an.
„ Wäre besser, wenn du mal deine Schuhe anziehst.“ Jo bückte sich, um sie aufzuheben, dann grinste er und sagte: „Die Hose ist noch ein bisschen eng im Schritt. Muss sich wohl erst noch anpassen.“
„ Kann sein, dass es an der Steifigkeit liegt … also, der Steifigkeit des Stoffes. Falls es dich stört, solltest du vielleicht doch noch eine andere anprobieren.“ „Du bist der Boss“, erwiderte Jo grinsend. Die Ladentür öffnete sich erneut und Can wäre fast vor Schreck in Jo's Umkleidekabine gestolpert, als er Tobi erkannte.
„ Hey, mein Großer, alles bisher gut gelaufen?“, rief sein Chef und kam näher.
„ Ja, alles super“, erwiderte Can schnell und fügte an: „Warum bist du denn schon hier? Wolltest du nicht zum Zahnarzt?“
„ Klar, Honey, da war ich! Aber der Doc meinte, meine Beisserchen wären absolut in Ordnung. Das höre ich natürlich gerne, denn so kann ich auch weiterhin hemmungslos an verführerischen
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