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Schneesturm und Mandelduft: Kriminalroman (German Edition)

Schneesturm und Mandelduft: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Schneesturm und Mandelduft: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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gefunden, ihm von der Pistole zu erzählen, dann müsste Matte vielleicht nicht dort liegen.
    »Ich gehe rauf und sehe nach«, sagte Martin und knallte seine Kaffeetasse auf die Anrichte. Auf der Treppe fluchte er vor sich hin. Dass er nicht schon früher Rubens Zimmer durchsucht hatte! Aber die Zeugenbefragungen waren ihm wichtiger erschienen. Rubens Zimmer war das erste auf der rechten Seite, und er trat vorsichtig ein. Es war das größte und schönste im Haus, aber das war wohl nur recht und billig, da Ruben für alles aufkam. Ein Himmelbett thronte mitten im Raum. Es war noch unberührt. Ruben hatte ja keine Gelegenheit gehabt, sich hineinzulegen. Ein großer Koffer war aufgeklappt und enthielt mehrere Stöße sorgfältig gefalteter Kleider. Auf dem Nachttisch lag ein Buch. Martin drehte es neugierig um. Welcher Lektüre wollte sich Ruben wohl widmen? Die Abenteuer des Sherlock Holmes. Martin lächelte schief. Wirkte … ziemlich passend. Er wünschte, er hätte nur einen Bruchteil von Sherlocks Beobachtungs- und Kombinationsgabe.
    Er ging vor dem Koffer in die Hocke und hob vorsichtig den Inhalt heraus. Hemden, Schafwollpullover, Hosen und Unterwäsche. Hier waren Sachen zum Wechseln für zwei Wochen anstatt für ein Wochenende. Aber logisch, wenn man das Zeug nicht selbst schleppen muss, kann man mehr mitnehmen, dachte Martin. Im Koffer befand sich nichts anderes als Kleider, und Martin tastete das nun scheinbar leere Gepäckstück ab. Keine Pistole. So vorsichtig, wie er alles herausgenommen hatte, legte er nun die Stöße wieder zurück. Er blickte sich suchend um. Ein Aktenkoffer stand gegen den Nachttisch gelehnt, und Martin spürte, wie in ihm ein Fünkchen Hoffnung keimte. Er setzte sich aufs Bett und legte den Aktenkoffer neben sich. Das vierziffrige Codeschloss war nicht ordentlich eingestellt worden, so dass er den Aktenkoffer öffnen konnte.
    Als Erstes sah er einen dicken Packen Papier und einige Mappen. So vorsichtig, wie er die Kleidungsstücke aus dem Koffer genommen hatte, holte er nun die Dokumente heraus und legte sie auf das Bett. Leerte die Aktentasche. Wieder keine Pistole. Trotzdem tastete er alles mit der Hand ab und bekam ein weiches Stück Stoff zu fassen. Es hatte dieselbe Farbe wie das Futter des Aktenkoffers, deshalb hatte er es nicht bemerkt. Er nahm es auseinander und erkannte, dass er mit größter Wahrscheinlichkeit ein Stück Stoff in der Hand hielt, in das eine Pistole eingewickelt gewesen war. Die Waffe war also hier verwahrt worden, und jetzt war sie verschwunden. Martin starrte in die Ferne, während sich die Gedanken in seinem Kopf überschlugen. Rubens Pistole war nicht mehr da, und man musste kein Genie sein, um zu begreifen, dass Matte wahrscheinlich damit erschossen worden war.
    Nachdem er das Stück Stoff wieder auf den Boden des Aktenkoffers zurückgelegt hatte, blätterte er in den Dokumenten und hoffte, irgendetwas von Interesse zu entdecken. Aber es gab nichts, was auch nur im Entferntesten mit den beiden Morden zu tun zu haben schien. Ein Sitzungsprotokoll, ein Geschäftsbericht, die Risikoanalyse einer vorgeschlagenen Investition. Martin seufzte, packte die Papiere zurück und blieb noch eine Weile nachdenklich auf dem Bett sitzen. Jemand war in Rubens Zimmer gegangen und hatte die Pistole geholt. Jemand, der wusste, dass Ruben eine Waffe besaß und wo er sie aufbewahrte. Vermutlich galt das für jedes Mitglied der Familie Liljecrona. Noch ein Seufzer. Martin hatte keine Lust, wieder hinunterzugehen und mit der tiefen Trauer dort konfrontiert zu werden. Die Riesenverantwortung, die auf seinen Schultern lastete, wurde ihm langsam zu viel. Doch dann stand er auf. Es hatte keinen Sinn, es hinauszuschieben, er konnte nicht ewig hier sitzen bleiben.
    Als Miranda in die Eingangshalle kam, ging die Haustür auf. Kalte Luft und Schnee wehten herein, sie bekam eine Gänsehaut. Kerstin und Börje waren warm eingepackt und stampften sich den Schnee von den Stiefeln.
    »Brrr, so ein Sauwetter!«, sagte Börje und zog seine Handschuhe aus. »Aber es sieht immerhin so aus, als würde der Sturm nachlassen. Wir sind zum Steg hinuntergegangen und haben nachgesehen. Wenn der Wind so weit nachlässt, dass der Eisbrecher rausfahren kann, dürften wir bald wieder aufs Festland können.« Er trat zur Seite, damit auch Kerstin ins Haus kommen konnte, und sie schlüpften aus den Daunenjacken, mit denen sie sich gegen den Wind geschützt hatten.
    Börje hatte die Jacke schon fast

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