Schnueffeln erlaubt
richtige Fährte verlässt und einer dieser Verleitfährten nachgeht? Bleiben Sie stehen und sagen Sie anfangs nichts. Dann gehen Sie so weit zurück, bis Ihr Hund die Kreuzung der beiden Fährten abschnüffeln kann. Helfen Sie ihm nur, wenn er vollkommen ratlos ist. Besser ist es, er findet selbst heraus, was gerade falsch gelaufen ist. Erst wenn er die richtige Fährte wieder aufnimmt, sollten Sie ihm folgen. Solange das nicht der Fall ist, bleiben Sie stehen oder zeigen ihm – im Notfall – wo die richtige Fährte verläuft.
Ein kurzer Blickkontakt vor dem Start – und dann geht’s los zum Fährten.
Auf Dauer wird unserem Hund jedoch auch das Erschnüffeln unserer eigenen Fährte langweilig, egal, wie interessant wir die Abwechslungen gestalten. Deswegen und weil wir ihn ja stetig schlauer machen möchten, sollten wir irgendwann damit beginnen, ihn auch andere Menschen suchen zu lassen. Möchten wir ihm diese neue Aufgabe erleichtern, können wir ihm zusätzlich vor Aufnehmen der Fährte Geruchsproben durch getragene Kleidungsstücke der Person zum Schnuppern geben. Dann hat er als Anhaltspunkt nicht nur die Trittspur, sondern auch den Eigengeruch der Person. Diese hat nämlich, während sie die Fährte legte, Millionen Hautschuppen um die Trittspur herum verteilt, die Ihrem Hund nun zusätzlich helfen, sicher zum Ziel zu kommen.
Sie denken, es gibt keine weitere Steigerung mehr? Und ob! Fährten kann man auch in der Stadt legen. Es muss ja nicht die Einkaufszone am Samstagnachmittag sein, in der man arbeitet. Etwas ruhigere Nebenstraßen tun es auch, die Ablenkungen dort reichen sicherlich aus. Hier sollten Sie nicht nur den Bürgersteig entlanglaufen, sondern die Straßenseite wechseln, um einen Absperrpolder herumgehen oder in ein Geschäft hinein- und wieder hinausgehen. Lassen Sie auch hier anfangs die Fährte nicht zu lange stehen. Fünf Minuten sind für dieses Ausmaß an Ablenkungen ausreichend.
Zum Schluss
Bis hierher haben wir einen weiten Bogen gespannt von kleinen, minutenlangen Schnüffelspielchen bis zu aufbauender, anstrengender Nasenarbeit. Entdecken Sie, wie spannend es ist, die beschriebenen Übungen in Zukunft weiterzuentwickeln und abzuändern. Nasenarbeit bleibt für Sie und Ihren Hund ganz bestimmt dauerhaft interessant, wenn es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt. Hierbei wünsche ich Ihnen und Ihrem vierbeinigen Teampartner viel Spaß und – wie man sagt – viel Suchenglück!
Zum Weiterlesen
Bestimmt möchten Sie sich in das eine oder andere Thema weiter einlesen. Hier finden Sie eine Fülle interessanter Informationen:
Antonisse-Zijda, Tineke J.:
Die drei Apporte.
Eigenverlag, 2004
Birmelin, Immanuel:
Schlauer Hund.
München: Gräfe und Unzer, 2006
Bogaerts, Anke:
Die drei Charaktere.
Eigenverlag, 2006
Braun, Martina:
Verstehen Sie Hund?
Brunsbek: Cadmos Verlag, 2003
Hallgren, Anders:
Mentales Training für Hunde.
Brunsbek: Cadmos Verlag, 2003
Laser, Birgit:
Clickertraining.
Brunsbek: Cadmos Verlag, 2000
Liebeck, Christiane:
Mantrailing.
Brunsbek: Cadmos Verlag, 2006
Nau, Martina:
Auf und davon – Wie der Jagdtrieb des Hundes kontrollierbar wird.
Brunsbek: Cadmos Verlag, 2008
Nau, Martina:
Mit dem Hund gemeinsam unterwegs.
Brunsbek: Cadmos Verlag, 2009
Rauth-Widmann, Brigitte:
Die Sinne des Hundes.
Brunsbek: Cadmos Verlag, 2005
Bezugsquellen für Duftröhrchen:
Hund und Freizeit e.K.
Uhlenbrock 10
49586 Neuenkirchen
www.hund-und-freizeit.com
Andreas Nau
Hundetrainingsartikel
Im Huck 10
47533 Kleve
Danke...
… an alle, die daran beteiligt waren, dass uns ein sehr schönes Buch über eine spannende Beschäftigung mit unseren Hunden gelungen ist. Besonders den zwei- und vierbeinigen Fotomodellen gilt wie immer mein besonderer Dank. Ihr wart mit viel Geduld und Freude dabei. Ich finde, man sieht es.
Die Autorin
Martina Nau lebt mit ihren drei Hunden am Niederrhein. Dort führt sie seit vielen Jahren erfolgreich eine eigene Hundeschule, in der sie Erziehungs- und Beschäftigungskurse, Einzeltraining und Antijagdtraining für Familien- und Jagdhunde anbietet. Ihre Bücher und Artikel in Fachzeitschriften entstehen aus der Verbindung von Theorie und Praxis.
(Foto: Bergob)
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