Schnueffeln erlaubt

die bisherigen Schnüffelaufgaben, müssen unsere Hunde bei der Schleppen- und Fährtenarbeit leisten.
    Bisher ging es darum, Flächen abzusuchen; nun soll der Hund lernen, systematisch eine lang gezogene Spur mit seiner Nase zu verfolgen. In der Natur treffen wir meistens auf Wildspuren oder auf die Fährten anderer Hunde. Wer seinen Hund auf Spaziergängen genau beobachtet, wird feststellen, dass er häufig irgendwelche Spuren aufnimmt und verfolgt. Welche das sind, wo sie beginnen und wo sie enden, das können wir nicht wissen. Genau dies bereitet aber vielen Menschen Probleme, denn häufig schnüffelt sich der Hund ein, sieht und hört nichts mehr, weil er mit Riechen beschäftigt ist – und ist fort.
    Mit den hier vorgestellten Aufgaben stellen wir eine kontrollierte Situation her und trainieren ein Abarbeiten einer interessanten Spur. Dies geschieht jedoch auf Kommando, stellt also die Arbeit, die unser Hund so gerne macht, unter Signalkontrolle. Auf diese Weise erleben Sie gemeinsam mit Ihrem Hund eine seiner beliebtesten Freizeitbeschäftigungen, statt ihm den Riesenspaß allein zu überlassen.
     
     
    Für die Schleppenarbeit benötigen Sie:
     
    •     Schleppleine und Geschirr
    •     Wurststücke und verdünntes Würstchenwasser
    •     Flasche oder Gefrierbeutel zum Austräufeln
    •     Dummy, Spielzeug, Geruchsröhrchen oder Schleppgegenstand Ihrer Wahl
    •     Markierhilfen: Markierband (gibt es im Hundesportfachhandel), Wäscheklammern und Papiertaschentücher oder Zettel und Stift zum Aufzeichnen
     
Die Würstchenschleppe
    Eine Würstchenschleppe eignet sich hervorragend für den Anfang des Schleppentrainings. Sie benötigen kleine (aber nicht zukleine) Würstchenstücke, Würstchenwasser, eine circa 5 bis 10 Meter lange Schleppleine und ein Geschirr. Verdünnen Sie das Würstchenwasser zusätzlich mit Leitungswasser. Zum Austräufeln des Wassers eignet sich ein Gefrierbeutel, in den man ein kleines Loch pikst, oder eine Kunststoffflasche mit einem Verschluss, aus dem man trinken kann, wenn man ihn hochzieht.
    Statt Würstchen und Würstchenwasser können wir auch gekochtes und klein geschnittenes Geflügelfleisch und dessen Brühe nehmen.
    Lassen Sie Ihren Hund Schleppen wenn möglich am Geschirr arbeiten, um seinen Hals zu schonen, denn bei dieser Arbeit darf und soll er ausnahmsweise leicht ziehen.
     
     
    Ein gutes Rezept für die ersten Schritte beim Schleppentraining: Würstchen und Würstchenwasser.
Die ersten Schritte
    Wählen Sie ein sehr einfaches Gelände. Niedriges Gras oder auch Straßenpflaster sind gute Untergründe für die erste Schleppe. Wählen Sie am besten Gegenwind, damit der Hund schnell zum Erfolg kommt.
    Legen Sie an den Anfang der Schleppe (man nennt diese Stelle „Abgang“) zwei Stückchen Wurst. Hier beginnt die Würstchenwasserschleppe, die Sie nun immer geradeaus ziehen. In kurzen, regelmäßigen Abständen legen Sie ein Stückchen Wurst auf die Schleppe. Beenden Sie die ersten Schleppen nach circa 20 Metern mit einem kleinen Jackpot: Legen Sie mehrere Würstchenstücke dort ab. Diesen Jackpot sollte der Hund auf keinen Fall zu früh sehen können,sonst lernt er nicht mehr, mit seiner Nase zu suchen, sondern mit seinen Augen. Das müssen wir vermeiden.
    Ein wichtiger Grundsatz für das Schleppenende ist, dass der Hund genau das vorfinden sollte, was er mit der Nase verfolgt hat. Legen Sie also bitte kein Spielzeug oder Hähnchenfleisch an das Schleppenende, wenn er durch Würstchenwasser dorthin gelangt ist. Er würde damit erfahren, dass er nicht immer findet, was er sucht. Genau wie uns würde das auch einen Hund verwirren und ihn womöglich falsche Schlüsse aus dem Gelernten ziehen lassen.
    Lassen Sie den Hund zu Beginn zwei- oder dreimal zuschauen, während Sie die Aufgabe aufbauen. Setzen Sie ihn hierzu ein wenig weiter entfernt ab. Dann legen Sie die Schleppe, wie oben beschrieben. Warten Sie einige Minuten, damit sich der Geruch entfalten kann.
     
     
    Am Abgang startet die Schleppe mit zwei oder drei Würstchenstücken und einem Klacks Würstchenwasser.
     
     
    Zeigen Sie Ihrem Hund den Abgang. Balou findet die Würstchen lecker und die Stelle interessant.

     
    Mit tiefer Nase schnüffelt er sich von Würstchen zu Würstchen bis zum Jackpot.
     
    Nun beginnen Sie mit einem Ritual, mit dem Sie in Zukunft jede Schleppe starten:
    Führen Sie Ihren Hund in die Nähe des Abgangs und lassen Sie ihn dort in einigen Metern Entfernung erneut