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Schockwelle

Schockwelle

Titel: Schockwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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guten Händen waren und Pitt bald wieder nach Hause würde zurückkehren können, flogen der Admiral und Giordino nach Washington, wo man Sandecker einen stürmischen Empfang bereitete. Es folgte eine ganze Reihe von Festbanketten, bei denen ein ums andere Mal darauf hingewiesen wurde, daß er allein sich dem ungleichen Kampf gestellt und dadurch Honolulu vor einer tödlichen Katastrophe bewahrt habe.
    Falls der Präsident oder Wilbur Hutton jeweils mit dem Gedanken gespielt haben sollten, ihn als Leiter der NUMA abzusetzen, mußten sie jetzt schleunigst Abstand davon nehmen.
    In der Hauptstadt war man der Meinung, daß Sandecker auch dann noch die Geschicke seiner geliebten National Underwater and Marine Agency lenken würde, wenn der jetzige Amtsinhaber längst nicht mehr im Weißen Haus weilte.
    Der Arzt kam ins Zimmer und sah, daß Pitt am Fenster stand und einen sehnsüchtigen Blick auf den Derwent River warf, der mitten durch Hobart floß. »Sie sollten im Bett liegen«, sagte der Arzt mit breitem australischem Akzent.
    Pitt schaute ihn finster an. »Ich habe auf einer Matratze gelegen, auf der es selbst ein Dreizehenfaultier keine fünf Tage aushalten würde. Ich habe genug geschlafen. Jetzt will ich hier raus.«
    Der Arzt lächelte verschmitzt. »Wissen Sie, Sie haben keine Kleidung. Die Lumpen, die Sie anhatten, als man Sie eingeliefert hat, haben wir in den Müll geworfen.«
    »Dann geh’ ich eben im Bademantel und in diesem dämlichen Krankenhaushemd. Die Dinger sollte man übrigens demjenigen, der sie erfunden hat, in den Arsch schieben, bis ihm die Bänder zu den Ohren rauskommen.«
    »Ich sehe schon, es ist reine Zeitverschwendung, mit Ihnen zu streiten.« Der Arzt zuckte die Achseln. »Ist ein verdammtes Wunder, daß Ihr Körper überhaupt noch mitspielt. Ich habe selten einen Mann gesehen, der so viele Narben hat. Gehen Sie, wenn’s denn sein muß. Ich will zusehen, daß Ihnen die Schwester etwa Anständiges zum Anziehen besorgt, damit man Sie nicht festnimmt.«
    Diesmal stand ihm kein NUMA-Jet zur Verfügung. Pitt flog mit einer Linienmaschine der United Airlines. Er war immer noch steif und hatte stechende Schmerzen in der Seite, als er an Bord der Maschine schlurfte. Die Flugbegleiterinnen starrten ihn mit unverhohlener Neugier an und beobachteten ihn, als er die Zahlen über den Sitzreihen musterte und seinen Platz suchte.
    Eine Stewardeß – sie war schick frisiert, hatte braune Haare und fast so grüne Augen wie Pitt – kam zu ihm und schaute ihn besorgt an. »Darf ich Ihnen Ihren Platz zeigen, Sir?«
    Pitt hatte sich eine volle Minute lang im Spiegel gemustert, ehe er sich ein Taxi genommen hatte und vom Krankenhaus zum Flughafen gefahren war. Wenn er sich für eine Rolle als Zombie in einem Horrorfilm beworben hätte, hätte ihn jeder Regisseur auf Anhieb so genommen, wie er war: eine leuchtendrote Narbe quer über der Stirn, starre, blutunterlaufene Augen, ein bleiches, ausgezehrtes Gesicht und die Bewegungen eines Neunzigjährigen mit schwerer Arthritis. Seine Haut war fleckig von den Brandwunden, die Augenbrauen waren nicht mehr vorhanden, und die einstmals dichten, lockigen schwarzen Haare sahen aus, als hätte ihm ein Schafscherer einen Stoppelschnitt verpassen wollen.
    »Ja, vielen Dank«, sagte er, wenn auch eher betreten als dankbar.
    »Sind Sie Mr. Pitt?« fragte sie, als sie auf einen freien Fensterplatz deutete.
    »Im Augenblick wünschte ich zwar, ich wäre jemand anders, aber ja, ich bin Pitt.«
    »Sie können sich glücklich schätzen«, sagte sie lächelnd.
    »Das hat mir ein rundes Dutzend Krankenschwestern auch ständig gesagt.«
    »Nein, ich meine, weil Sie Freunde haben, die gut für Sie sorgen. Man hat uns mitgeteilt, daß Sie mit uns fliegen würden, und die Besatzung gebeten, es Ihnen so bequem wie möglich zu machen.«
    Woher, zum Teufel, wußte Sandecker, daß er aus dem Krankenhaus abgehauen war, sich auf kürzestem Weg zum Flughafen begeben und ein Standby-Ticket nach Washington besorgt hatte? fragte er sich.
    Die Flugbegleiterinnen konnten, wie sich herausstellte, wenig für ihn tun. Er schlief die meiste Zeit, wachte nur einmal auf, aß etwas, sah sich einen Film mit Clint Eastwood an, wo er einen Großvater spielte, und trank ein Glas Sekt. Er bekam nicht einmal mit, daß sich die Maschine im Anflug auf den Dulles International Airport befand, bis er durch den leichten Ruck beim Aufsetzen des Fahrwerks geweckt wurde.
    Er stieg aus dem Flughafenbus, der die

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