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Schöne Bescherung

Schöne Bescherung

Titel: Schöne Bescherung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sobo Swobodnik
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Anfang. Quasi, alles ungeschehen machen.
    Herausgeputzte Frauen in teurer Abendgarderobe und mit kostbarem Schmuck um den Hals schauten Plotek bewundernd an. Dicken Männern in wertvollen Markenanzügen stand der Schweiß auf der Stirn.
    Plotek nahm alle seine Chip-Türmchen und setzte sie auf die rote Sieben.
    »D-d-das k-k-könn-n-n-ne-e-en S-s-sie d-d-doch n-n-nicht m-m-m-achen!«, rief Stremmel.
    »Plotek, nicht alles auf eine Zahl«, sagte auch Skolny. »Viel zu gefährlich!«
    »Das ist doch Wahnsinn«, ergänzte Silke Klein. »Mit der ganzen Summe nur eine Chance! Verteilen Sie die Chips lieber auf mehrere Zahlen.«
    »Ja, das wäre vernünftiger«, mischte sich von Alten ein.
    »Halt’s Maul!«, zischte Skolny.
    Kita Kubella lachte wieder. Auch Korbinian Stremmel grinste jetzt.
    »Rien ne va plus!«
    Der Croupier warf die Kugel ins Rund. Alle hielten die Luft an. Nur Plotek guckte erst gar nicht auf den Tisch, sondern schaute einer der herausgeputzten Frauen auf das tief ausgeschnittene Dekolletee. Schöne Brüste, dachte er, während die Kugel immer langsamer rollte. Bis plötzlich ein Raunen durch das Casino ging. Dann ein kollektiver Schrei. Plotek schaute von den schönen Brüsten weg und sah die Kugel auf der roten Sieben liegen. Jetzt klatschte nicht nur Kita Kubella. Die herausgeputzten Frauen in der teuren Abendgarderobe hielten sich die Hand vor den Mund, als ob sie die Kugel verschluckt hätten. Die fetten Männer schwitzten, als hätte nicht Plotek gewonnen, sondern sie diese hohe Summe verspielt. Der Croupier schob Plotek die Chips zu und guckte wieder zu seinem Chef, der jetzt ein wenig näher an den Tisch heran gerückt war.
    »Gewonnen!«, schrie Herr von Alten immer wieder. »Gewonnen! «
    »Ist ja gut jetzt!«, zischte Skolny ihn an.
    »S-ie m-m-müsse-e-e-en jetzt-t-t-t a-a-a-ab-b-b-ber a-a-a-aufhö-hö-hö-hö-hören, s-s-s-on-n-n-nst-t-t-t v-v-v-v-verl-1-1-liere-e-e-en sie a-a-a-lles w-w-w-wied-d-d-der«, flehte Stremmel.
    »Wenn Sie jetzt aufhören, verspielen Sie ihr Glück«, hielt Skolny dagegen, der die ganze Zeit schon verloren hatte. »Eine Siegessträhne muss man nutzen, bei einer Siegessträhne muss man dranbleiben.«
    »Sie meinen, das ist wie mit Ihrer Pechsträhne?«, sagte Silke Klein und lachte. Quasi Schadenfreude. Skolny lachte auch – Hang zum Sarkasmus jetzt.
    »Vielleicht sollte ich für Sie spielen«, sagte Plotek zu Skolny.
    »Genau, Sie geben Plotek Ihre Jetons und er setzt«, sagte Silke Klein.
    »Genau. Das merkt das Glück doch nicht«, sagte Plotek. Er nahm die Jetons von Skolny und setzte auf Rot.
    »Ihr Glück vielleicht nicht. Aber mein Pech durchschaut das Spiel.«
    »Rien ne va plus!«
    Die Kugel drehte sich wieder, wurde langsamer und blieb auf der schwarzen Vierzehn liegen.
    »Sehen Sie!«, sagte Skolny.
    »Nein«, sagte Silke Klein und lachte wieder. Skolny lachte auch.
    Die herausgeputzten Frauen und die fetten Männer waren erleichtert, dass auch jemand wie Plotek verlieren konnte. Er packte seine Chips zusammen und tauschte sie am Wechselschalter um. Es waren 13 200 Euro, die er jetzt in seiner Cordjacke verschwinden ließ. Das reicht für die nächsten Monate, dachte Plotek und freute sich jetzt doch ein bisschen.
    Als er mit den prall gefüllten Taschen wieder an die Bar zurückkam, waren Skolny, Klein und von Alten schon wieder mitten in einer Auseinandersetzung. Der Grund: Kita Kubella.
    »Jetzt mal Spaß beiseite, aber das kann doch nicht Ihr Ernst sein«, sagte Herr von Alten und zupfte mit spitzen Fingern an Kita Kubellas Jacke herum. »Was soll diese Tracht?«
    Skolny hustete.
    Silke Klein schimpfte: »Was wollen Sie?«
    Korbinian Stremmel schaute betreten.
    »Es ist doch eine Tracht, oder?«, fragte von Alten.
    Kita Kubella nickte. Sie schien nicht genau zu verstehen, was von Alten von ihr wollte.
    »Ist doch schön«, sagte sie. »Finden Sie nicht?«
    »Na ja, vielleicht, aber nicht ganz unproblematisch, verstehen Sie?«
    » Nein «, zischte Skolny.
    »Klugscheißer«, murmelte Silke Klein vor sich hin.
    »Wenn ich mich nicht täusche, ist das doch eine dieser sudetendeutschen Verkleidungen.«
    Kita Kubella nickte wieder.
    »Und Sie finden nicht, dass die hier heutzutage etwas deplatziert ist, um nicht zu sagen vollkommen daneben, verstehen Sie? Das ist doch kalter Kaffee! Schnee von gestern, wie man so schön sagt. Das ist vorbei. Vergangen.«
    Kita Kubella schüttelte den Kopf. Dann schaute sie von Alten ernst an. Um ihren Mund legte sich

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