Schoene Bescherung
nur Masche. Damit will sie einen nur richtig scharf machen, was? Aber diese geile blinde Nuss kriege ich auch noch klein.«
Plotek erhob sich schwerfällig, tastete sich an der Wand entlang zur Tür.
»Apropos: Wenn ich Ihnen einen Tipp geben darf, Herr Plotek die Massagen hier sind ausgezeichnet. Und billig. Ganzkörper-danach fühlen Sie sich wie neugeboren!«
»Danke und noch viel Spaß«, entgegnete Plotek, warf einen unverhohlenen Blick auf von Altens Schwanz und verließ die Sauna.
Silke stand noch immer schlecht gelaunt unter der kalten Dusche.
»So ein Arschloch!«
Plotek zuckte mit den Schultern.
»Ich geh zur Massage. Wenn du willst, treffen wir(uns anschließend in der Bar.«
»Meinetwegen«, sagte Plotek und dabei fiel im endlich ein, woher er die dicke Frau Weller kannte.
Langsam schleppte er sich Richtung Umkleideraum. Niemand war zu sehen. Der Whirlpool blubberte lautstark vor sich hin. Im Umkleideraum setzte sich Plotek auf die Holzbank und atmete erst einmal durch. Sein Kopf schmerzte, das Herz raste. Nachdem er sich ein wenig erholt hatte, zog er sich langsam an. Als er bereits die Schuhe anhatte, fiel ihm auf, dass ihm das zweite Handtuch fehlte. Verdammt, in der Sauna vergessen, dachte er, zog die Schuhe noch einmal aus und ging zurück durch die Säulenhalle in Richtung finnische Sauna. Der Whirlpool sprudelte und blubberte immer noch. Und Überraschung: Jetzt schien das Wasser rot zu sein. Komisch, dachte Plotek, und: Liegt das am Licht oder wieder an den Augen? Als er näher kam, war klar: weder noch. Der Grund: Blut! Das Wasser war rot und schuld war das Blut, das offenbar von dem Körper stammte, der mit dem Rücken nach oben im Whirlpool trieb. Und obwohl der Mensch mit dem Rücken nach oben lag, erkannte Plotek ihn sofort. Das war Eduard von Alten, der da im eigenen Blut im sprudelnden Whirlpool schwamm. Natürlich hätte sich Plotek jetzt fragen können, was macht Eduard von Alten im blutigen Whirlpool? Aber vergiss es. Plotek hat sich gar nichts mehr gefragt, sondern nur noch geschaut, mit weit aufgerissenen Augen, um dem Unglaublichen auf die Spur zu kommen. Die Spur führte in Form von Blutflecken vom Whirlpool zur finnischen Sauna, wo Ploteks Handtuch liegen musste. Das gläserne Bullauge der Sauna war zersplittert. Überall Scherben. Vor der geöffneten Saunatür lag ein Stock auf dem Boden, daneben drei Keile aus Holz. Und eine große Blutlache. Neben der Sauna hing Ploteks Handtuch. Lange musste Plotek nicht nachdenken, da war ihm schon klar, was hier, während er erschöpft im Umkleideraum saß, vorgefallen sein musste. Irgendjemand hatte Eduard von Alten mit drei Keilen unter der Tür und einem Stock unter dem Türgriff in die Sauna gesperrt. Von innen musste Herr von Alten dann das kleine Bullauge mit der Faust eingeschlagen und sich anschließend aus der Sauna befreit haben. Dabei hatte er sich offenbar die Pulsader aufgeschnitten. Geschwächt und mit ziemlich viel Blutverlust war er in Richtung Ausgang des Relaxations-Centers gerannt, am Whirlpool auf dem glitschigen Steinfliesenboden ausgerutscht und in den Whirlpool gefallen. Da dann verblutet oder womöglich ertrunken, keine Ahnung. Auf jeden Fall tot, dachte Plotek und dabei wurde es ihm langsam schlecht, von dem vielen Blut. Er sah auf dem Weg zwischen dem Whirlpool und der Sauna einen Badelatschen liegen, zum Teil mit Blut bespritzt. Es war keiner von den hotelüblichen weißen Einweglatschen. Es war ein einzelner rosafarbener aus festem Gummimaterial. Von dem zweiten weit und breit nichts zu sehen. Gehörte der Badelatschen von Alten? Oder der Person, die von Alten in die Sauna gesperrt hatte? Ohne lange zu überlegen nahm Plotek den Badelatschen, wickelte ihn in sein Handtuch und ging in den Umkleideraum zurück.
Kaum war Plotek wieder in seinem Zimmer, fuhren auch schon Rettungskräfte und Polizeiautos vor dem Hotel vor. Plotek hielt den Badelatschen in der Hand und überlegte, wer ein Interesse daran haben könnte, dass von Alten im eigenen Blut ersäuft? Er musste nicht lange nachdenken, da fiel ihm schon ein Name ein: Silke Klein. Sicher auch Herwig Skolny, wenn er nicht schon tot wäre. Vielleicht auch Ferdinand Schnabel. Wirklich Zutrauen tat Plotek es aber nur Silke Klein. Motiv: Hass, Wut, Verachtung. Wie zur Bestätigung fand er bei näherer Betrachtung des Badelatschens die Initialen SK mit schwarzem Stift auf die Sohle geschrieben. SK = Silke Klein. Vielleicht. Auf jeden Fall muss ich nur nach dem
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