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Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition)

Titel: Schöne Sauerei: Ein Schweinekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Blum
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einen kurzen Schauer, als sie im Mondschein den Baum sah, gegen den Husemann geprallt war.
    »Wie ist das – im Wald zu leben?«, fragte Cecile. »Ist es nicht gefährlich? Ich denke immer, es gibt so viele große Tiere im Wald, da muss man doch ständig aufpassen …«
    Lunke erwiderte nichts, aber Cecile störte sich nicht daran. Ihr genügte es ganz offensichtlich, hinter einem wilden Schwarzen herzulaufen.
    Kurz bevor sie das Dorf erreichten, drehte Lunke sich zum ersten Mal zu ihnen um. »Wäre gut, wenn du jetzt die Klappe hältst, Minischwein«, grunzte er mürrisch. »Wir sind gleich da. Du kannst ein paar Blumenzwiebeln fressen. Dann hauen wir wieder ab.«
    Cecile nickte beflissen. »Aber wir müssen auch zu den Hunden – wo Che gefangen gewesen war«, piepste sie. »Ich will die Hunde sehen.«
    »Zu gefährlich!«, knurrte Lunke und machte sich daran, weiterzulaufen.
    »Aber wieso? Du hast es versprochen!«, nörgelte Cecile. Nun bekam Lunke eine erste Kostprobe, wie es war, wenn das Minischwein sich etwas in den Kopf gesetzt hatte.
    Langsam wandte sich Lunke erneut zu ihnen um. In seinen Augen lag ein wütendes Funkeln. »Der Hof wird neuerdings von einem mächtigen Schwein bewacht. Es liegt an einer Kette und hat riesige Zähne, mit denen es andere kleinere Schweine frisst, wenn sie ihm zu nahe kommen!«
    »O wirklich!« Cecile blieb stehen und atmete tief ein. »Ist das dieser Sufa Strofa? Liegt er da auf der Lauer?«, fragte sie, an Kim gerichtet.
    Kim schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung«, erwiderte sie.
    Schweigend trabten sie weiter. Cecile schaute sich nach allen Seiten um. Autos standen am Straßenrand. In den Fenstern der Menschen brannte kein Licht. Einmal nur kreuzte eine schwarz-weiße Katze ihren Weg, ohne sie jedoch zu beachten. Vor dem großen steinernen Gebäude warf Lunke Erde auf und machte sich über ein paar Blumenzwiebeln her, die er laut schmatzend und immer noch sichtlich verärgert herunterschlang.
    Cecile beobachtete ihn ehrfürchtig, ohne es ihm gleichzutun. Als er sie kurz anschaute, räusperte sie sich und sagte: »Ich habe noch ein Geschenk für dich, Lunke.« Sie grinste, dann streckte sie ihre winzige Zunge aus und spuckte Lunke voller Stolz den silberfarbenen Knopf vor die Füße. »Soll ein Glücksbringer für euch sein!«
    »Eigentlich ganz nett die Kleine«, sagte Lunke, nachdem Cecile sich durch den Durchschlupf gezwängt hatte. Stolz lief sie auf den Stall zu und drehte sich immer wieder um. »Nur ein bisschen nervig.« Er sprach ein wenig verwaschen, wohl weil er den Knopf im Maul mit sich trug.
    Kim wusste, was nun kam. Die Nacht … sie war noch nicht vorüber.
    Sie räusperte sich. »Wenn es dir zu spät ist … ich kann auch gerne morgen Abend wiederkommen oder übermorgen …«
    »Nein, nein …« Er grinste etwas unsicher. Dann versetzte er ihr einen zärtlichen Stoß. »Ich habe etwas vorbereitet.«
    Schweigend liefen sie über die Lichtung in Richtung See. Wollte Lunke sich erst suhlen gehen, bevor er … Kim wagte nicht zu fragen. Überhaupt schienen sie beide keine Worte zu finden. Kein Tier kreuzte ihren Weg. Auch von den anderen wilden Schwarzen war nichts zu sehen.
    Kurz vor dem See, als Kim das brackige Wasser schon riechen konnte, blieb Lunke stehen.
    »Hier!«, sagte er und deutete mit dem Kopf vor sich.
    Kim kannte diesen Platz nicht, jedenfalls wirkte er verändert. Dann begriff sie: Lunke hatte zwei, drei Büsche herausgerissen und eine kleine Lichtung geschaffen, und er hatte … Vor sich sah Kim zwei ordentliche Häufchen Eicheln schimmern. Sie lächelte.
    »Ich dachte, wir fressen erst einmal … Dann gehen wir uns suhlen und dann …«
    »O Lunke!« Kim schob sich an ihn. Eine Woge der Zärtlichkeit erfüllte sie.
    Er erwiderte ihr Lächeln. »Ich war ganz schön sauer, als du mit diesem Minischwein aufgetaucht bist«, sagte er.
    »War nicht zu übersehen.« Kim machte sich über die ersten Eicheln her. Ein Wunder, dass Lunke noch so viel zusammenbekommen hatte.
    Danach schritten sie gemeinsam zum See.
    Lunke grinste breit, dann verzog er das Gesicht. »Verdammt!«, keuchte er. »Nun habe ich diesen blöden Knopf verschluckt.«
    Kim musste ebenfalls grinsen. »Der Knopf kommt wieder, keine Sorge.« Sie stieß Lunke mit dem Rüssel an, doch plötzlich war er nicht mehr neben, sondern hinter ihr. Sie spürte, wie er sie abschnüffelte, wie er mit der Zunge über ihr Hinterteil leckte. Das hatte er noch nie gemacht. Kim schloss die Augen. War es

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