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Schönes Leben noch! (German Edition)

Schönes Leben noch! (German Edition)

Titel: Schönes Leben noch! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Drillingsblumen rankten.
    Jill überquerte die Terrasse und setzte sich auf die Stufen, die zum Rasen führten. Der Abend war angenehm kühl. An dem klaren Himmel funkelten Abertausende von Sternen, die sie in der Großstadt nicht sehen konnte. Vermutlich gab es Leute, die der Ansicht waren, das Kleinstadtleben würde durch Sachen wie Sterne und unverschlossene Türen perfekt gemacht. Diese Leute waren natürlich vollkommen auf dem Holzweg.
    Sie nahm das Handtuch ab und griff nach dem Kamm. Im gleichen Augenblick ging die Hintertür des Hauses zu ihrer Linken auf und jemand kam heraus.
    Jill erstarrte mit erhobenem Arm. Selbst im dämmrigen Licht der Terrasse erkannte sie den großen, breitschultrigen Mann. Mac.
    Da es unwahrscheinlich war, dass er um diese Uhrzeit noch bei einem Nachbarn zu Besuch war, musste sie davon ausgehen, dass er direkt neben ihrer Tante wohnte. War das nicht mal wieder typisch für sie und ihr verkorkstes Leben? Ganz bestimmt war er mit seiner Frau hier eingezogen und mit …
    Nebulöse Erinnerungen kamen hoch. Irgendetwas von einem Kind. Eine Tochter vielleicht? Aber keine Frau. Oder jedenfalls nicht die Mutter des Kindes. Oder war das reines Wunschdenken ihrerseits gewesen? Mit Grauen fiel ihr wieder ein, dass sie vor seinen Augen ohnmächtig geworden war.
    Sie wollte aufstehen und heimlich ins Haus zurückschleichen, aber bei der Bewegung knarrte ein verräterisches Brett. Mac drehte sich um und kam auf sie zu. Jill blickte an sich hinab: ein Schlabber-T-Shirt und Jogginghose. Wow! Ein echter „Bin ich nicht sexy?“-Look. Vermutlich hätte die Tatsache, dass sie keinen BH trug, provokant sein können – aber dazu hätte es Brüste gebraucht, die größer waren als Spiegeleier.
    „Wie geht es dir?“, erkundigte er sich beim Näherkommen.
    Seine Stimme donnerte durch die Stille der Nacht. Ihr Klang schien an ihrer Haut zu reiben wie Samt an Seide. Alles in ihr zog sich zusammen, und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    „Äh, besser“, brachte sie über die Lippen. „Ich hab das einfach gebraucht.“
    „Das Nickerchen, den Brandy oder das Ohnmächtigwerden?“
    „Vielleicht alles drei.“
    Er blieb vor ihr stehen, lehnte sich an das Geländer und lächelte leicht schief.
    „Erinnerst du dich überhaupt noch an irgendetwas von dem, was heute Nachmittag passiert ist?“
    Sie hatte so eine Ahnung, dass er nicht von ihrer Fahrt von San Francisco hierher sprach. Die Frage bereitete ihr Unbehagen.
    „Wieso? Habe ich irgendwas Denkwürdiges gemacht, bevor ich, ähm, ohnmächtig geworden bin?“ Hatte sie sich etwa übergeben? Oder etwas noch Schlimmeres? Gab es überhaupt etwas Schlimmeres, als sich zu übergeben?
    „Nö. Du bist ziemlich still geworden, hast deine Milch ausgekippt und weg warst du.“
    Stumm stöhnte sie. „Klingt bezaubernd.“ Sie dachte daran, wo sie aufgewacht war. „Wie bin ich aufs Sofa gekommen?“
    Aus dem halben Lächeln des Mannes wurde ein breites Grinsen. „Gern geschehen.“
    Er hatte sie getragen? Sie hatte tatsächlich in Macs Armen gelegen und konnte sich nicht daran erinnern? Ihr Leben konnte unmöglich noch ungerechter werden.
    „Ähm, danke. Das war wirklich nett von dir.“
    Eigentlich wollte sie wissen, ob er diesen Moment genossen hatte. Ob er mehr darin gesehen hatte als eine lästige Pflicht. Ob er in den letzten zehn Jahren überhaupt mal an sie gedacht hatte.
    Er ging zur Treppe und setzte sich auf die unterste Stufe. Sein Oberschenkel war faszinierend dicht an ihren nackten Zehen.Wenn sie ihren Fuß zwei Zentimeter bewegte, würden sie sich berühren. Jill fuhr sich mit dem Kamm durch die immer noch nassen Haare und schluckte einen frustrierten Seufzer hinunter. Man hätte meinen sollen, sie wäre inzwischen erwachsener und reifer, aber da irrte man sich offenbar.
    „Dann lebst du also wieder in der Stadt“, sagte sie in Ermangelung einer geistreicheren Bemerkung.
    Er zeigte auf das Haus links neben ihnen. Auf das, aus dem sie ihn hatte rauskommen gesehen. „Gleich nebenan.“
    „Mit deiner Tochter?“, fragte sie in der Hoffnung, sich richtig zu erinnern.
    Die Belustigung verschwand aus seinem Gesicht. Was blieb, waren Anspannung und … Schmerz?
    „Emily.“
    „Es wird ihr in Los Lobos bestimmt gut gefallen. Es ist ein toller Ort für Kinder. Vor allem im Sommer.“ Jill hatte erst angefangen, sich über die Einschränkungen des Kleinstadtlebens zu beklagen, als sie ins College gekommen war.
    „Hoffentlich. Ich habe

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