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Schokoherz

Schokoherz

Titel: Schokoherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Castle
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Champion?« Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Da gab es diese Parlamentarierin, mit der Tom vor Urzeiten mal was gehabt hatte ...
    »Weil sie eine seiner vielen, vielen alten Flammen ist. Frag ihn doch. Tom hatte damals eine Affäre mit ihr.«
    So, so. Dieses Puzzlestückchen passte tatsächlich voll ins Bild. Das erklärte auch Toms Verhalten in dieser Geschichte. Er schien stets ein kleines bisschen mehr über Champion zu wissen, als ich erwartete. Andererseits gab es keinen Anlass zur Eifersucht, schließlich war das alles längst vorbei, als ich auf der Bildfläche auftauchte. Das wiederum brachte mich auf einen Gedanken ...
    »Moment mal, wie lange genau ist das her?« Diese verdammte Jane Champion! Plötzlich zählte ich die Jahre an den Fingern ab.
    »Ja, so ist es, Bella – Tom ist der Vater ihres ersten Kindes.«
    »Du machst Witze! Nein, das kann nicht sein. Davon wüsste Tom doch sicher? Das hätte er mir erzählt!«
    Pete saß einfach nur triumphierend da und schwieg.
    »Halt, halt, halt. Ich kenne dich doch, Pete. Du bist dir gar nicht sicher. Wenn du es hundertprozentig wüsstest, hättest du Beweise. Du spekulierst doch nur.« Eine Welle der Erleichterung durchströmte mich, als ich diesen höchst unwillkommenen Gedanken beiseiteschob.
    »Solange du nicht deinen Mann fragst, wirst du es nie sicher wissen«, entgegnete er selbstgefällig.
    Langsam durchschaute ich Petes Taktik. Er wollte unbedingt,dass es zwischen mir und Tom zu einer großen Aussprache kam. Keine Ehe würde das Frage-Antwort-Szenario überleben, das er im Sinn hatte. Und bei den Bändern für dieses verhängnisvolle Interview hatte er sicher auch seine Finger im Spiel gehabt. »Dann warst du es, der die Kassetten ausgetauscht hat, nicht Lou? Du hast mich ins offene Messer laufen lassen. Was hast du dir denn davon erhofft?«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass Denise dich feuert. Hatte wohl unterschätzt, wie gern sie Gemma deinen Job geben wollte. Ich dachte eben, ich könnte dir zu Hilfe eilen, das Band für dich reinigen lassen, damit die Sache retten, und dass du dann ...« Er verstummte.
    »Dass ich mich in deine Arme werfen würde? Ach, Pete.«
    »Ich weiß. Ganz schön erbärmlich, ich weiß.« Er ließ den Kopf hängen.
    »Erbärmlich? Gefährlich, meinst du wohl! Du kranker Lügner! Verschwinde aus meinem Haus, du miese Ratte!« Tom war auf einmal in der Küchentür aufgetaucht und sah aus, als würde er gleich in die Luft gehen. Ich hatte ganz vergessen, dass er oben war. Er musste sich heruntergeschlichen und alles mit angehört haben. So groß und fit hatte er noch nie gewirkt. Pete, mein lieber Pete, war verglichen damit ein armseliger, schwächlicher Freak. Noch dazu bebrillt. Nicht, dass ich normalerweise etwas gegen Brillenträger hatte. Tom machte ein paar Schritte in die Küche hinein, und Pete schien noch mehr in sich zusammenzusacken. Einen Moment lang, aber auch wirklich nur eine Sekunde lang, dachte ich, er würde Tom herausfordern, aber dann schlüpfte er geschickt an ihm vorbei – schwer fassbar bis zuletzt – undmit einem letzten entschuldigenden Blitzen seiner Brillengläser zur Küche hinaus.
    Die Haustür schloss sich mit einem Schnalzen hinter ihm.
    »Wie lange hast du schon da gestanden?«, flüsterte ich.
    »Lange genug.« Tom legte die wenigen Schritte zwischen uns zurück und riss mich in seine Arme. »Mein Gott, ich würde diesem schleimigen kleinen Scheißkerl am liebsten den Hals umdrehen. Ich hab ihn noch nie leiden können.«
    Ich sah ihn an und lachte. »Das stimmt aber nicht so ganz. Früher fandest du ihn super.«
    »Ja, stimmt, verdammt. Ich war noch nie ein guter Menschenkenner.« Mit diesen Worten küsste er mich.
    »Ich auch nicht«, erwiderte ich reumütig und küsste ihn zurück.
    »Es gibt da einige Dinge, über die wir reden sollten, Bella.« Er löste sich kurz von mir.
    »Reden? Bist du sicher?«, fragte ich nervös. Jetzt, wo es so weit war, hielt ich den Gedanken kaum aus, seine weiße Weste zu beschmutzen und Toms gesammelte Vergehen genauer zu beleuchten.
    »Nein, aber hör zu, Bella, ich will, dass du Folgendes weißt: Manches kam da vielleicht nicht so gut rüber ... zum Beispiel diese Sache mit Vanessa.« Ich schnaubte unweigerlich. »Und mit Lou.« Diesmal stieß ich eher ein Knurren aus. »Ich schäme mich wirklich, es zuzugeben, aber ... aber ich unterhalte mich einfach gern mit schönen Frauen. Ich bin ein solcher Idiot gewesen. Bin es immer noch. Ich weiß auch nicht,

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