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Schon in der ersten Nacht

Schon in der ersten Nacht

Titel: Schon in der ersten Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence
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widersprechen."
    Langsam kam Lindy wieder zur Besinnung. Sie war ganz blass geworden, und ihre Haut fühlte sich nach diesem Ausbruch heiß und feucht an.
    "Du liebe Zeit, das war unverzeihlich." Er spürte, wie betroffen sie war, und fuhr sich durch das dichte schwarze Haar.
    "Es war doch nur ein Kuss", sagte Lindy geistesabwesend.
    "Du hast zur falschen Zeit angefangen, mit dem Feuer zu spielen", antwortete er sanft. "Am besten gehst du jetzt, sonst küsse ich dich noch mal, um dich zu trösten."
    In ihren Augen leuchtete es sekundenlang auf, ehe sie aufstand und aus dem Raum ging.

3. KAPITEL
    Lindy blätterte die Seiten durch, die Sam ihr in die Hand gedrückt hatte.
    "Das verstehe ich nicht", sagte sie langsam. Auf den ersten Blick machte das alles keinen Sinn.
    "Wahrscheinlich genauso wenig, wie ich die medizinischen Fachausdrücke verstehe. Du brauchst sie nur an den markierten Stellen einzutragen. Soll ich dir noch etwas erklären?"
    Sie presste die Lippen zusammen. Es stimmte offenbar, dass sie für ihr Geld arbeiten musste. An unregelmäßige Arbeitszeiten war sie gewöhnt, sie hatte jedoch nicht damit gerechnet, so früh aufstehen zu müssen, dass sie die Sonne über dem Ozean aufgehen sah.
    Zu nachtschlafender Zeit hatte Sam an ihre Schlafzimmertür geklopft und sie geweckt. Und dann hatte er auch noch verkündet, sie müsse in einer halben Stunde fertig sein. In der Eile hatte sie kein Make-up aufgetragen und ihr langes Haar, das sie hatte waschen wollen, im Nacken zusammengebunden. Sie war gereizt, müde und nervös. Meine Schwester ist auch nicht da, wenn ich sie mal brauche, überlegte sie.
    Sam Rourke war der rücksichtsloseste Mensch, dem sie jemals begegnet war. Auf der Fahrt zum Drehort, einem großen Gebäude im gotischen Stil, schien er sie gar nicht wahrzunehmen. Und am Set wirbelte er alles und alle durcheinander. Auch Lindy ließ sich von seiner Vitalität und seiner Begeisterung anstecken.
    "Okay", erklärte er schließlich. Offenbar schloss er aus ihrem Schweigen, ihr sei alles klar. "Ich sehe es mir später an." Dann ließ er sie allein.
    "Du siehst so verloren aus."
    Lindy drehte sich zu dem Mann mit der sympathischen Stimme um. "Ja; so fühle ich mich auch", gab sie zu.
    "Ich bin Ned Stewart, der Autor.",
    Sie lächelte. N.A. Stewarts psychologische Thriller, die alle auf der Bestsellerliste standen, hatte sie gern gelesen. Zum ersten Mal sollte jetzt einer seiner Romane verfilmt werden.
    "Und ich bin Lindy Lacey", stellte sie sich vor. Mit seinen braunen Augen, dem braunen Haar und dem sanften Lächeln wirkte er nicht wie jemand, der sich so unheimliche Geschichten ausdachte.
    "Du brauchst keine Hemmungen zu haben, Sam um Hilfe zu bitten, Lindy Lacey. Er kann wunderbar erklären, und er ist kein Unmensch.
    Es dauert sicher eine Zeit lang, bis du dich eingewöhnt hast. Ich habe die einzelnen Szenen kurz erläutert. Trag einfach nur die medizinischen Fachausdrücke ein. Wenn du Fragen hast, musst du schreien."
    Lindy schrie nicht. Einige Stunden später saß sie in Hopes Wohnwagen, um etwas zu essen. Sie hatte viel erledigt und war mit sich zufrieden. Plötzlich kam Hope herein und setzte sich vor den Spiegel, ohne Lindy zu bemerken.
    "Du siehst erschöpft aus", sagte Lindy.
    Hope fuhr zusammen. "Oh, offenbar kannst du dich unsichtbar machen." Sie lächelte.
    "Vielleicht solltest du früher ins Bett gehen."
    "Spar dir die subtilen Andeutungen, Lindy", antwortete Hope müde. "Ich passe schon auf, dass die Arbeit nicht darunter leidet" , fügte sie bestimmt hinzu. "Man soll mich als Schauspielerin ernst nehmen und nicht behaupten können, ich sei nur wegen meines berühmten Gesichts und der langen Beine engagiert worden. Ich bin pünktlich hier und gut gelaunt."
    "Wie hast du denn die Rolle bekommen?"
    "Möchtest du wissen, ob ich mit dem Produzenten ödet dem Regisseur geschlafen habe? Würde es dich stören?" fragte Hope ärgerlich.
    So leicht ließ Lindy sich jedoch nicht abschrecken. Irgendetwas hatte Hope, die ein sehr sonniges Gemüt hatte, aus dem Gleichgewicht gebracht.
    "Nein, ich meine genau das, was ich gesagt habe."
    "Na ja, für den Film Shadow of Her Smile, den Lloyd Elliot voriges Jahr gedreht hat, hatte man Probeaufnahmen mit mir gemacht", erklärte Hope ruhiger. "Ich war wohl nicht geeignet für die Rolle. Aber Lloyd hat sich an mich erinnert, und als er mit Sam den neuen Film plante, hat er meinen Namen erwähnt. Nach den Probeaufnahmen war Sam begeistert. Natürlich bin

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