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Schon in der ersten Nacht

Schon in der ersten Nacht

Titel: Schon in der ersten Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence
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der Unterhaltung, bei der es um fachliche Fragen ging, verstand Lindy nicht viel. Ihr fiel jedoch auf, dass Lloyd aufmerksam zuhörte und schließlich nickte, als Sam eine andere Meinung vertrat.
    Offenbar respektierte Lloyd Elliot, einer der wichtigsten Persönlichkeiten in der Filmindustrie, Sam Rourke, was Lindy nicht überraschte. Ihr Vorurteil, Sam sei ein oberflächlicher Schönling, hatte sie längst abgelegt.
    "Hope, ich habe gedacht, wir könnten uns heute Abend zusammensetzen." Lloyds Stimme klang eher, als würde er um Entschuldigung bitten, aber nicht wie die eines Liebhabers.
    "Muss das sein? Ich konnte mich noch gar nicht richtig um Lindy kümmern." Hope warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu.
    "Ich würde dich nicht darum bitten, wenn ..."
    "Okay", antwortete sie leicht gereizt. "Es tut mir Leid, Lindy", fügte sie an ihre Schwester gewandt hinzu. "Hier, nimm meinen Wagen." Sie gab ihr die Autoschlüssel.
    "In Ordnung." Lindy zuckte die Schultern. Die Sache wurde immer rätselhafter. Was spielte sich wirklich zwischen Hope und Lloyd ab?
    "Bis später", verabschiedete Hope sich und hängte sich demonstrativ bei Lloyd ein, als einige der Kameraleute an ihnen vorbeigingen. Wollte sie absichtlich den Eindruck erwecken, sie und Lloyd hätten eine Affäre?
    Lindy schüttelte frustriert den Kopf. Sie spürte, dass Sam sie beobachtete. "Weiß du, was hier abläuft?" fragte sie ihn.
    "Aus der Sache möchte ich mich heraushalten." Er hob abwehrend die Hände. "Warte einen Moment. Will!" Er winkte Will Gibson, dem Aufnahmeleiter, zu, der Lindy schon vorgestellt worden war. "Wir müssen noch über die Szene mit dem Hubschrauber sprechen, die morgen mit Hope gedreht werden soll. Kennst du Rosalind schon?"
    "Ja. Ich habe mich auf den ersten Blick in sie verliebt." Will Gibson tat so, als wäre er ein Frauenheld. Doch Lindy vermutete, dass er in Wirklichkeit ein ganz netter Kerl war.
    "Na ja, das nehme ich nicht so ernst. Vielleicht gefällt ihm nur, dass ich eine Frau bin", sagte sie unbeeindruckt.
    "Hör dir das an!" Will lachte in sich hinein. "Sie ist wirklich nicht dumm."
    Sam sah sie an, und einen herrlichen Augenblick lang schienen ihre Blicke sich festzuhalten. "Das habe ich auch schon festgestellt", erklärte er dann. "Findest du den Weg zurück, Rosalind? Ich habe hier noch zwei Stunden zu tun."
    Zum ersten Mal an diesem Tag redete er privat mit ihr. Zu ihrem Entsetzen spürte Lindy, wie heftig sie mit ihrem ganzen Körper auf ihn reagierte.
    "Im Allgemeinen habe ich ein gutes Orientierungsvermögen", versicherte sie ihm angespannt und war froh, dass wenigstens ihre Stimme normal klang. Das hatte sie ihrer jahrelangen Übung zu verdanken, auch in der schwierigsten Situation kühl und beherrscht zu wirken.
    Sam zog skeptisch eine Augenbraue hoch, schwieg jedoch, als sie in Hopes Wagen stieg.
    "Hoffentlich hast du für morgen eine raue See bestellt", meinte Will.
    Nachdenklich beobachtete Sam, wie Lindy davonfuhr und hinter sich eine Staubwolke aufwirbelte. Dann drehte er sich um und lächelte den älteren Mann an.
    "Laut Wettervorhersage kommt ein Tiefdruckgebiet auf uns zu mit stürmischem Wind", antwortete Sam. "Das Meer muss so aufgewühlt sein wie ein Hexenkessel, das gibt eine gute Kulisse. Ich habe ganz bestimmte Vorstellungen von der Szene auf dem Felsen. Man muss den Zuschauern ein Gefühl von Gefahr und Einsamkeit vermitteln, so als gäbe es kein Entrinnen."
    Irritiert fragte Sam sich, warum Rosalind ihm nicht mehr aus dem Kopf ging. Offenbar hatte es nicht den gewünschten Effekt, dass er sie den ganzen Tag betont unpersönlich behandelt hatte. Ich habe es ihr wirklich nicht leicht gemacht, aber sie hat sich durchgebissen und gute Arbeit geleistet, dachte er anerkennend.
    Dann versuchte er, sich auf das Gespräch mit Will zu
    konzentrieren, Das Wetter war zumindest momentan berechenbarer als seine Gefühle.
    Lindy öffnete die Terrassentüren aus Glas, ehe sie in den Pool stieg und sich entspannt ins Wasser legte. Sie blickte aufs Meer hinaus, das sich bis zum Horizont erstreckte. Dann schloss sie die Augen und lauschte dem sanften Rauschen der Wellen, während ihre Anspannung langsam verschwand.
    Sie bemühte sich, nicht an Sam zu denken. Doch das war ziemlich schwierig. Nein, es war sogar unmöglich. Irgendwie musste sie mit der Situation zurechtkommen. In dem warmen Wasser rieb sie sich den Mückenstich am Knöchel mit den Zehen. Schließlich streckte sie das Bein hoch und betrachtete

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