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Schon in der ersten Nacht

Schon in der ersten Nacht

Titel: Schon in der ersten Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence
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wissen?"
    "Offenbar wolltest du es mir vor einiger Zeit einmal erzählen. Und du weißt über meine Vergangenheit sehr gut Bescheid."
    "Das ist stark übertrieben, Sam."
    "Was ist los, Rosalind? Meinst du, du könntest mir deine Geheimnisse nicht anvertrauen?"
    Jetzt hatte sie keine Wahl mehr. "Es gibt nicht viel zu erzählen."
    Sie zuckte die Schultern. "Es ist eine ganz alltägliche Geschichte. Mit achtzehn bin ich auf die Uni gegangen, und ich hatte keine Ahnung vom Leben. Er war mein Tutor, und man könnte behaupten, er habe seine Aufgabe zu wörtlich genommen."
    Im Nachhinein verstand Lindy selbst nicht mehr, weshalb sie sich zu dem Mann hingezogen gefühlt hatte. In ihrer Naivität hatte sie ihn für weltgewandt und erfahren gehalten.
    "Erst als ich ihm sagte, ich sei schwanger, fand ich heraus, dass er verheiratet war und Kinder hatte." Sie räusperte sich. "Er wurde ...
    zornig und forderte mich auf zu beweisen, dass er der Vater des Babys sei."
    Sam verzog die Lippen und ballte die Hände zu Fäusten. "Und das Kind?"
    Lindy schluckte und schüttelte den Kopf. Es fiel ihr schwer, ihn anzusehen.
    "Hast du die Schwangerschaft unterbrochen?"
    "Nein", erwiderte sie heftig. "Aber Paul hat es verlangt. Er hat mir sogar angeboten, es zu bezahlen. Nein, ich habe das Kind in den ersten Wochen verloren. Alles ging sehr schnell, Mam und Dad haben es nie erfahren. Anna war gerade in London, sie war damals Balletttänzerin. Sie hat sich um mich gekümmert, später Hope dann auch noch." Ihr schauderte.
    "Vermutlich hast du geglaubt, ich sei genauso wie dieser Kerl, stimmt's?" fragte er ärgerlich.
    Sie versteifte sich. Ihr war klar, wie beleidigend der Vergleich für ihn war.
    "Das musst du verstehen, Sam. Nach der schlimmen Erfahrung hatte ich das Gefühl, mich auf mein Urteilsvermögen nicht mehr verlassen zu können. Als du Magdas Lügen nicht abgestritten hast, glaubte ich, ich hätte denselben Fehler noch einmal gemacht. Alles, was ich dir vorgeworfen habe, hätte ich am liebsten Paul vorgeworfen.
    Aber ich habe damals nichts gesagt, und ich habe mich nicht verteidigt. Ich war sehr erschrocken, als ich feststellte, dass ich schwanger war, doch ich war überzeugt, Paul würde zu mir halten."
    Sie verzog verächtlich die Lippen. "Es tut mir Leid, dass ich dich benutzt habe, die Geister der Vergangenheit loszuwerden, Sam. Das hast du nicht verdient."
    "Ich habe breite Schultern." In seinen Augen blitzte es ärgerlich auf. "Hat es danach noch andere Männer gegeben - vor mir?" Ihre entsetzte Miene sagte ihm alles.
    "Es ist nicht schwierig, sich mit Arbeit abzulenken von ..." Lindy unterbrach sich. Mehr durfte sie nicht sagen, sonst würde er sogleich erraten, was sie für ihn empfand. Sam hatte auch ihre Sexualität geweckt, die sie so viele Jahre ignoriert hatte.
    "Du hast keinen Grund, dich zu schämen oder dich schuldig zu fühlen, Rosalind. Der Kerl hat dich verführt und seine Position missbraucht", antwortete Sam ungestüm.
    Sie wandte sich ab und lehnte sich mit dem Gesicht an den Baumstamm. Doch Sam packte sie an den Schultern und drehte Lindy zu sich herum. Dann legte er ihr die Hand unters Kinn und zwang sie, ihn anzusehen.
    "Es ist meine Schuld, dass ich das Baby verloren habe. Ich wollte es nicht haben, weil ich Angst hatte, es würde mich immer an Paul erinnern. Ich habe ihn zuletzt gehasst", stieß sie hervor. Sie sehnte sich danach, dass Sam sie verstand. Ihr war jedoch klar, dass er sie verachtete.
    Plötzlich zog er sie an sich und hielt sie in seinen starken Armen fest. Verzweifelt versuchte sie, das Schluchzen zu unterdrücken, das ihren ganzen Körper zu erschüttern schien.
    "Weine nicht, Liebes, es ist doch alles gut", flüsterte er ihr zärtlich ins Ohr. "Man kann doch einen Menschen nicht wegen seiner Ängste und Gedanken verurteilen, Rosalind. Deine Reaktion war völlig normal. Du hättest deine Vorurteile überwunden, sobald du dein Kind im Arm gehalten hättest."
    "Ja, ich weiß." Sie wischte sich die Tränen weg. "Das habe ich mir selbst auch immer wieder gesagt. Als es zu spät war, habe ich mir eingestanden, dass ich das Baby gewollt habe. Aber ich konnte einfach nicht klar denken damals ... Du liebe Zeit, dein Hemd ist ganz feucht geworden."
    Unsicher blickte sie ihn an. "Ich wollte das Baby wirklich, Sam."
    "Du wirst andere bekommen." Zärtlich strich er ihr das Haar aus dem Gesicht.
    Sams so liebevoll klingende Stimme und seine tröstenden Worte beruhigten sie. Er versteht mich und

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