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Schooldays (Beachrats: Teil 5)

Schooldays (Beachrats: Teil 5)

Titel: Schooldays (Beachrats: Teil 5) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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Tim mischte sich jedoch ein.
    »Sie haben sich schon ein paar Wochen um ihn gekümmert«, gab er zu bedenken. »Und außerdem wäre ich auch noch da. Bitte!«
    Er bettelte regelrecht.
    Wenn Clay und ich jemals Probleme mit Dad bekamen, dann dafür, dass wir um etwas bettelten. Bei Chris‘ und Tims Eltern funktionierte es jedoch und sie lenkten ein.
    »Alex«, sagte Chris leise zu mir, »ich muss mal pinkeln.«
    »Dann geh pinkeln«, stichelte ich. »Ich muss nicht.«
    »Hör auf, mich aufzuziehen«, lachte er. »Ich muss wirklich dringend.«
    »Okay, okay«, sagte ich und hielt nach einer Toilette Ausschau.
    Es dauerte nicht lange, bis ich eine fand und seinen Rollstuhl hinein schob. Er konnte nur im Sitzen pinkeln und ich wusste, dass er dabei Hilfe brauchte, die Hose aufzumachen und herunter zu ziehen. Ich öffnete also seinen Gürtel und die Hose, aber Chris überraschte mich, indem er sie selbst herunter zog. Als er bei uns war, konnte er sich kaum beugen. Das ging jedoch mittlerweile ziemlich gut.
    »Was zum Teufel ist passiert?«, fragte ich ihn. »Du bist nicht mehr steif.«
    »Das geht von alleine weg, wenn man nicht daran herumspielt«, sagte er ernst.
    Ich brauchte einen Moment, um zu verstehen, wovon er sprach. Als ich es begriff, muss ich aber lachen.
    »Du Arschloch! Ich rede nicht von deinem Schniedel, sondern von deinen Gelenken und Muskeln.«
    Chris lachte sich den Arsch ab.
    »Okay, du hast mich reingelegt«, gab ich zu. »Was zum Teufel ist passiert?«
    »Ich bekomme hier seit einiger Zeit eine Therapie«, erklärte er. »Der Arzt hier denkt, dass ich noch gelenkiger und stärker werden kann, wenn ich die Therapie weiter mache.«
    Mr. Uhle steckte den Kopf in das Badezimmer.
    »Alles okay, Jungs?«
    »Ja, Sir. Alles bestens«, antwortete ich.
    Das reichte ihm und er verschwand wieder. Ich half Chris dabei, sich wieder anzuziehen, dann setzte ich ihn wieder in seinen Rollstuhl. Wir verließen das Badezimmer wieder und gingen zu den anderen.
    »Ich habe wirklich einen Unterschied in seiner Beweglichkeit festgestellt«, sagte ich zu Chris‘ Eltern.
    »Er ist bei ein paar wirklich guten Therapeuten in Behandlung und sein Arzt hat große Hoffnungen, dass es noch viel besser wird. Er spricht sogar schon davon, dass Chris vielleicht bald Krücken versuchen könnte. Und auch von einer Operation, um seinen rechten Fuß zu begradigen.«
    »Cool«, sagten wir alle mehr oder weniger.
    »Tut die Therapie weh?«, wollte David von Chris wissen.
    »Es ist die Hölle«, sagte er. »Die Therapie macht mich fix und fertig, aber ich glaube, dass es das wert ist.«

Kapitel 2: Tim
    Ich war schrecklich nervös, als ich Chris‘ Freunde aus Florida kennenlernte. Er sagte, dass sie wirklich nett und freundlich wären, aber ihn kannten sie ja auch. Mich kannten sie nicht. Ich war immer schüchtern, wenn es darum ging, neue Leute zu treffen - vor allem, wenn es Leute in meinem Alter waren. Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartete.
    Es dauerte keine zwei Minuten, bis ich erkannte, wie sehr sie meinen Bruder liebten und sie waren auch unglaublich nett zu mir. Als Kevin fragte, ob wir bei ihnen im Hotel bleiben könnten, hatte ich schon das Gefühl, dass sie auch meine Freunde waren. Und ich wollte wirklich bei ihnen sein.
    Chris hatte mir gesagt, dass sie alle schwul waren und auch in der Hinsicht hatte ich keine Ahnung, was mich erwartete. Ich meine, ich weiß, dass nicht alle schwulen Kerle tuntig oder so sind, aber auch deswegen war ich ein bisschen nervös. Ich hatte bisher mit niemandem darüber gesprochen - nicht einmal mit Chris - aber ich dachte, dass die Möglichkeit bestand, dass ich auch schwul sein könnte. Es dauerte eine lange Zeit, bis ich das realisierte und ich war noch immer nicht dazu bereit, es mir selbst einzugestehen. Ich machte mir wirklich Sorgen deswegen und ich hoffte, vielleicht mit den Jungs aus Florida darüber reden zu können, wie es ist, schwul zu sein.
    Als Chris zu uns kam, war ich plötzlich kein Einzelkind mehr, sondern hatte von einem auf den anderen Tag einen älteren Bruder, der zudem auch noch behindert war. Chris hatte in den Sommern, bevor seine Mutter gestorben war, Zeit mit uns verbracht, aber wir sahen uns nicht oft. Ich liebte ihn jedoch und sah ihn als guten Freund an.
    Nachdem Mom und Dad uns erlaubt hatten, mit den Jungs im Hotel zu bleiben, rief Alex sofort von seinem Handy aus im Hotel an, um nach einem Klappbett für Chris und mich zu fragen. Die Jungs sagten, dass sie

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