Schooldays (Beachrats: Teil 5)
ein bisschen anders. Wir mussten von Newport Beach nach Atlanta, von dort aus nach Salt Lake City und dann weiter nach Missoula fliegen. Es dauerte fast einen ganzen verdammten Tag.
Als wir endlich in Missoula ankamen, warteten Chris, sein Dad, seine Stiefmutter und sein Stiefbruder Tim bereits auf uns. Chris saß natürlich in seinem Rollstuhl und ich rannte quer durch die Flughafenhalle zu ihm, hob ihn hoch und umarmte ihn fest. Die anderen waren direkt hinter mir und wollten Chris ebenfalls begrüßen. Also gab ich ihn an Kevin weiter, der ihn danach an Rick weiter reichte, gefolgt von den anderen. Wir alle heulten vor Freude.
»Hört auf«, sagte Chris. »Das ist ein Eiscreme-Moment! Wir brauchen jetzt Eis.«
Es war definitiv ein Eiscreme-Moment und nachdem wir Chris‘ Eltern und seinen Bruder begrüßt hatten, holten wir uns alle einen großen Eisbecher. Leider bekamen wir keine Suppenlöffel, aber wir kamen auch so klar. Chris versuchte, selbst zu essen, aber auf seinem Gesicht, seinem Shirt und seiner Hose landete genauso Eis wie in seinem Magen.
»Mund auf«, sagte Justin und hielt ihm einen Löffel voll Eis vor die Nase.
»Ich möchte nicht, dass du mich fütterst«, protestierte Chris.
»Ich weiß, dass du das nicht möchtest«, sagte Justin, »aber wir verbringen sonst noch die ganze Nacht hier auf dem Flughafen.«
Chris lachte.
»Ich füttere dich mit dem Eis, selbst wenn ich dir die Nase zuhalten muss, um dich zum Schlucken zu bringen.«
Chris lachte noch einmal, protestierte aber nicht weiter.
Seine Stiefmutter hieß Betty und der Name seines Vaters war Ralph. Beide waren wirklich sehr nette Leute. Chris war mittlerweile 17 und sein Bruder, Tim, war 15, also in Brians Alter. Sie alle liebten Trixie und ich war froh darüber. Chris‘ Eltern hatten nicht genug Platz für uns alle in ihrem Haus, also übernachteten wir in einem Hotel. Trixie würde jedoch bei ihnen bleiben. Wir hatten vor, einige Tage campen zu gehen, also würde Trixie eine Menge Zeit mit uns allen verbringen.
Trixie war total verrückt nach Chris und noch bevor wir ihn aus den eisverschmierten Sachen holen konnten, begann Trixie, ihm das Eis aus dem Schritt zu lecken. Ich war der Einzige, der es sehen konnte, aber Chris bekam davon eine Erektion.
»Hör auf«, sagte ich streng zu Trixie.
Chris sah mich einen Moment lang enttäuscht an, dann begannen wir beide zu lachen.
»Was ist so witzig?«, fragte Tim.
»Der Hund hat mich geleckt und ich habe einen Ständer bekommen«, erklärte Chris.
Tim sah mich an und es war offensichtlich, dass es ihm peinlich war.
»So etwas darf dir nicht peinlich sein, Bubba«, sagte Chris zu ihm. »Wir haben keine Geheimnisse voreinander. Oder, Alex?«
»Nein, natürlich nicht.«
Tim lächelte, aber ich sah, dass es ihm immer noch peinlich war.
»Ihr sagt Bubba zueinander?«, fragte ich, um das Thema zu wechseln.
»Jop. Er hat damit angefangen«, sagte Tim und zeigte auf Chris.
»Das machen wir auch«, sagte ich.
»Ich weiß. Chris hält euch alle für Götter oder so etwas. Wenn ihr etwas sagt oder macht, dann tut er das gleiche.«
»Das sind sie auch, Tim«, sagte Chris. »Du wirst es schon sehen.«
Wir hatten einen extra-großen Van gemietet, damit wir alle zusammen irgendwo hin fahren konnten. Wir beschlossen, noch ein bisschen durch die Gegend zu fahren und uns Missoula anzusehen, solange es noch hell war. Ralph saß hinterm Steuer und wir fuhren an der Universität und dem Caras Park vorbei und liefen ein bisschen durch die Innenstadt.
Wir hatten zwar nicht darüber gesprochen, aber ich hatte die Hoffnung, dass Chris und Tim - oder zumindest nur Chris - bei uns im Hotel schlafen könnten. In unserem Zimmer gab es zwei Doppelbetten und ich dachte mir, dass man für die beiden noch ein Klappbett organisieren konnte.
»Kevin, wir wollen, dass Chris und Tim bei uns im Hotel schlafen«, sagte ich zu ihm.
Chris hörte es und er grinste mich breit an.
»Wollen sie das denn?«, fragte Kevin.
»Und ob!«, sagte Chris. »Natürlich wollen wir das.«
»Du hast nicht einmal deinen Bruder gefragt«, gab Kevin zu bedenken.
»Ich weiß«, stimmte Chris zu. »Aber er wird es auch wollen.«
»Ich frage eure Eltern«, versprach Kevin.
Betty und Ralph waren von der Idee nicht sonderlich begeistert. Sie waren der Meinung, dass es zu viel Arbeit für uns wäre, wenn wir uns um Chris kümmern müssten. Ich war da anderer Meinung, aber ich biss mir auf die Zunge und widersprach nicht.
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