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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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das Wasser hinweg Heckie zurief, waren nahezu ebenso eisig wie das Wasser. Bereits nach einigen Augenblicken waren seine Arme und Beine von der Kälte wie betäubt. Trotzdem klammerte er sich beharrlich mit einer Hand an den Stamm und brachte sich schwimmend langsam der Mitte des Loch näher.
    Duns Stimme wurde lauter. „Wenn Lion Sutherland sich nicht blicken lässt, werfe ich seine Hure in den Loch.“
    „Er ist zurück nach Glenshee, hab’ ich dir gesagt“, rief Heckie. „Ich soll dir sagen, dass er dein Leben schonen wird, wenn du mit dem Boot zurückkehrst und seine Lady unverletzt ist.“
    „Ha! Als ob ich das glaubte.“ Dun war für einen Moment ruhig, und Lion kam näher heran. Sein einziger Wunsch war, dass Rowena nichts geschah. „Ich werde ihn nun nicht mehr erwischen“, sagte Dun mit gesenkter Stimme. „Aber ich denke, das ist gleichgültig. Wenn sie tot ist, werden wir Paddy nach Hause nehmen.“ „Ich bezweifle, dass Lion seinen Sohn ziehen lässt“, erwiderte Heckie.
    „Was? Woher ... woher weißt du das?“
    „Kier schrie es aus lauter Kehle heraus in der Großen Halle, ehe er Lion angriff. “
    „Angriff? Er sollte ihn doch hierher locken.“
    „Lion war wohl zu schlau für ihn. Er wusste, dass etwas Böses geplant war, und er ..."
    „Was ist mit Kier? Ist mein Bruder tot?“
    „Nein, aber ihr werdet beide hängen, wenn Lions Lady etwas zustößt“, warnte ihn Heckie.
    Lion lugte über den Stamm hinweg. Er war immer noch ein gutes Stück vom Boot entfernt, doch er wagte es nicht, näher zu kommen, aus Angst, Dun, der gerade zum anderen Ende des Ufers blickte, könnte sich umdrehen und erraten, was vor sich ging. Lion holte tief Luft und tauchte hinab ins eiskalte Wasser und dem Boot entgegen.
    Das Wasser war klar, doch seine Arme und Beine waren so gefühllos, dass sie ihm kaum gehorchten. Er bewegte sich langsam. Die Angst zu ertrinken, ehe er sie erreichte, gab seinen ermattenden Muskeln neue Kraft. Endlich war er am Boot. Er blieb auf der abgewandten Seite und hob den Kopf aus dem Wasser, um lautlos die dringend notwendige Luft einzuatmen. In dem Augenblick, wenn er versuchte, den Nachen zu besteigen, würde Dun angreifen, deshalb musste er rasch handeln.
    Lion tauchte aus den Fluten empor, ergriff den Bootsrand und verlagerte sein Gewicht darauf. Der Kahn neigte sich ihm zu, und er entdeckte Rowena zusammengekrümmt auf dem Boden liegen. Sie hatte die Augen geschlossen. Eine blutige Schramme zeichnete ihre Stirn.
    „Was, zur Hölle ...?“ Dun wandte sich ihm zu. „Glenshee!“ Er stand auf, riss das Schwert aus der Scheide. Die plötzliche Bewegung ließ das Boot hin und her schwanken wie ein Blatt im Sturm. Dun fluchte. Er stolperte über die Ruderbank, als er mit mörderischem Blick einen Ausfall machte.
    Lion senkte erneut die Seite des Bootes. Wasser schlug über den Rand. Der Nachen schwankte und kenterte. Rowena und Dun fielen in die eisigen Fluten.
    Lion packte Rowenas leblosen Körper um die Taille und stieß sich mit den Beinen ab, dem Ufer zu. Dun schlug neben dem gekenterten Rumpf um sich. Er fluchte und rief um Hilfe.
    Lion hatte alle Hände voll zu tun, um ihr Gesicht über Wasser zu halten. „Rowena! Rowena!“ Er schüttelte sie leicht.
    Glücklicherweise begann sie zu husten, dann schlug sie die Augen auf. „Lion?“
    „Ruhig, Geliebte. Du bist bei mir.“ Er legte den Arm um sie und schwamm mit ihr weiter dem Ufer entgegen.
    „Dun?“ fragte sie nach Luft schnappend.
    „Kümmere dich nicht um ihn. Lass mich dich in Sicherheit  bringen. Hab keine Angst. Ich besorge das Schwimmen schon.“ Naill und ein Dutzend Männer, keiner von ihnen konnte schwimmen, wateten hinaus, um ihnen aus dem Wasser zu helfen. Man hüllte sie in warme Decken, und jemand drückte eine Flasche an Lions Lippen. Er trank einen kräftigen Schluck, und die brennende Flüssigkeit vertrieb die Kälte aus seinem Körper. Dann gab er Rowena davon, die er noch immer sicher in den Armen hielt. Sie trank ein wenig, hustete und lehnte sich zitternd gegen ihn.
    „Dun?“ fragte er, als er wieder atmen konnte.
    Heckie schüttelte den Kopf. „Das Gewicht seines Brustpanzers muss ihn hinabgezogen haben. Keiner von uns kann schwimmen, so ...“
    „Er versuchte, mich zu töten“, wisperte Rowena. „Die ganze Zeit hatte er vorgegeben, mich zu beschützen, dabei wollte er mich töten.“
    „Ssch. Das ist nun vorbei“, sagte Lion.
    Als der kleine Reiterzug nach Glenshee zurückkehrte, wurden

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