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Schottische Ballade

Titel: Schottische Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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sich doch die Geschichte wiederholte, dass es sie fast zum Lachen reizte - wenn ihr nicht gerade zum Weinen zumute gewesen wäre. Oder zum Erbrechen schlecht. Beides war in letzter Zeit öfter vorgekommen. „Wie lange kann es dauern, nach Italien und wieder zurück zu segeln?“
    Finlay beugte sich zu ihr und tätschelte ihre Hand. „Es ist nicht so einfach, beim Papst vorgelassen zu werden.“
    „Warum musste er denn selbst dorthin gehen? Er hätte doch auch einen Brief zusammen mit meiner Bittschrift senden können“, sagte sie traurig.
    „Das wäre nicht das Gleiche gewesen, wie Euren Fall in Person vorzutragen“, mahnte Harry. „Lion muss den Papst überzeugen, wie wichtig es ist, Euch von diesem verdammten Eid loszusprechen.“
    Harry saß nun auf Padruigs Stuhl, denn er hatte vor drei Monaten das Recht erworben, den Clan zu führen, nachdem er Padruigs Blutsvettern im Wettstreit besiegt hatte. Doch noch hatte er seine Machtstellung nicht gefestigt. Viele fragten sich, ob nicht Rowenas Schwur auch für die Gunns bindend war. Brachten sie nicht Gefahr für Paddys Seele, wenn sie nun einen anderen als ihren Clanführer anerkannten?
    „Ich weiß, warum er fortging, doch ich dachte nicht, es könnte so lange Zeit in Anspruch nehmen“, entgegnete Rowena.
    Mitte Juli hatten Lion und sie nach langem Zögern den Entschluss gefasst, dass sie mit Paddy nach Hillbrae zurückkehren sollte. Lion hatte sie begleitet und war danach nach Italien gesegelt. Er hatte geschworen, nicht eher zurückzukehren, bis er sie von ihrem Eid entbunden hatte. Und einen Monat später musste sie feststellen, dass sie noch weitere Schwierigkeiten hatte.
    Sie trug Lions Kind unter ihrem Herzen. Wieder einmal.
    „Holt Vater uns ab?“ fragte Paddy von der anderen Seite der Tafel. Seit der Abreise seines Vaters strahlte sein Gesicht erstmals wieder vor Freude.
    „Noch nicht, mein Liebling.“
    „Oh.“ Paddys Lächeln schwand, und der traurige, verlorene Blick, den er seit ihrer Rückkehr nach Hillbrae hatte, kehrte in seine Augen zurück. „Ist er gestorben wie mein anderer Vater?“ fragte er mit leisem Stimmchen.
    „Nein.“ Rowena schloss ihren Sohn in die Arme. „Er ist nicht tot.“ Das Schicksal konnte nicht so grausam sein. „Er wird zu uns zurückkehren.“
    Finlay warf einen Blick auf die bereits sichtbar gewordenen Zeichen ihrer Schwangerschaft und seufzte. „Robert the Bruce wartete lange Zeit auf seinen Dispens aus Rom.“
    „Jahre“, fügte Harry finster hinzu.
    Rowena spürte, wie sich ihr Magen verkrampfte. Bis der Papst handelte, war sie vermutlich bereits die Mutter zweier Bastarde.
    Finlay flüsterte: „Mein Angebot gilt, dich zur Frau zu nehmen, Rowena.“
    Tränen traten in ihre Augen, doch sie hielt sie zurück. „Nein. Ich habe dies schon einmal durchgemacht. Ich warte.“
    Ein Clansmann der Gunns betrat die Halle. „Besucher, Mylord“, sagte er zu Harry, doch er blickte zu Rowena.
    Sie straffte sich. „Lion? Könnte es Lion sein?“
    „Nein, es ist eine Dame ... eine sehr vornehme Dame.“
    Und schon betrat sie die Halle. Stolz wie eine Königin näherte sie sich der Hohen Tafel. Unter ihrer Chamarre blitzte ein pfauenblaues Gewand. „Ihr müsst Lady Rowena sein. Ich bin Elspeth Sutherland.“
    „Oh.“ Rowena seufzte leise. Lady Elspeth sah so vornehm und einschüchternd aus, wie sie befürchtet hatte.
    Finlay erhob sich. „Wollt Ihr gütigst Platz nehmen und Euch erfrischen?“
    „In einer Weile.“ Elspeth lächelte, und die kleinen Fältchen um ihren Mund und ihre Augen vertieften sich, ein Zeichen, dass sie nicht mehr ganz jung war. „Doch zuerst möchte ich ein Wort mit Rowena alleine sprechen. Wenn es gestattet ist.“
    „Natürlich. “ Rowena stand auf, und ihre Knie wurden weich, als Elspeths Blick auf ihren Bauch fiel. Mit steinerner Miene trat Rowena zu einem schmalen Alkoven und sank auf den Fenstersüll.
    „Nun, ich sehe, mein Sohn hat Euch etwas zurückgelassen“, sagte Lady Elspeth, als sie sich neben Rowena niederließ.
    „Er wusste nichts davon, als er fortging.“ Rowena straffte ihre Schultern. „Ist ihm etwas zugestoßen? Seid Ihr deswegen gekommen?“
    „Nein.“ Sie nahm Rowenas eiskalte Finger in ihre warmen Hände. „Der Kämmerer von Kinduin sandte mir eine Nachricht nach Edinburgh, Ihr hättet Boten nach Lion ausgesandt. Ich fürchtete, etwas wäre nicht in Ordnung.“
    „Das ist es auch.“ Rowena legte ihre Hand schützend auf ihr ungeborenes Kind und zuckte

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