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Schrei in der Nacht

Titel: Schrei in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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ankommen müssen. Jenny, es ist, als ob er hier ist und uns beobachtet! Er scheint jeden Schritt zu kennen, den wir machen.«
    »Was haben Sie geantwortet?«
    »Ich sagte, ich hätte Rooney an dem Morgen aus dem Krankenhaus geholt und wäre noch nicht im Büro gewesen, so daß die Anrufe noch zum Haus durchgestellt worden seien, was sonst nur abends und nachts der Fall ist. Dann hat er gefragt, ob Mark hier herumgestreunt wäre, das ist der Ausdruck, den er benutzte,
    ›herumgestreunt‹.«
    »Und was haben Sie gesagt?«
    »Ich habe gesagt, Dr. Ivanson habe nach den Tieren gesehen, oder ob er wolle, daß ich statt dessen wieder Mark hole? Er sagte, nein.«
    »Clyde, hat er etwas von den Kindern gesagt?«
    »Nein. Nur, daß ich Ihnen ausrichten soll, er habe angerufen, und daß Sie zu Haus bleiben sollen, bis er sich wieder meldet. Ich habe natürlich versucht, ihn in ein längeres Gespräch zu verwickeln, damit die Leute vielleicht herauskriegen können, von wo aus er angerufen hat, aber er hat sehr schnell geredet und dann sofort aufgelegt.«
    Mark rief jeden Tag an. »Jenny, ich möchte Sie sehen.«
    »Mark, Clyde hat recht. Er ist unheimlich. Er hat wieder nach Ihnen gefragt. Es ist besser, wenn Sie nicht hierherkommen. Bitte.«
    Am Nachmittag des Fünfundzwanzigsten kam Joe.
    »Mrs. Krueger, ist etwas mit Ihrem Mann?«
    »Nein, warum, Joe?«
    »Er hat angerufen und gefragt, wie es mir geht. Er wollte wissen, ob ich Sie gesehen habe. Ich habe gesagt, ich hätte Sie einmal zufällig getroffen. Ich habe nicht gesagt, daß Sie bei uns waren. Sie wissen, was ich meine.
    Er sagte, er möchte, daß ich wieder für ihn arbeite, wenn ich soweit bin, aber wenn ich Ihnen je zu nahe komme oder wenn er je hört, daß ich Jenny zu Ihnen sage, dann würde er mich mit demselben Gewehr erschießen wie meine Hunde. Er hat gesagt, meine Hunde. Das bedeutet, daß er den anderen auch getötet hat. Er klingt… verrückt.
    Ich glaube, es wäre für uns beide nicht gut, wenn ich wieder hier arbeite. Sagen Sie mir bitte, was ich tun soll.«
    Er klingt verrückt. Jetzt drohte er Joe offen.
    Verzweiflung und Entsetzen packten sie. »Joe, haben Sie es jemandem erzählt, haben Sie es Ihrer Mutter erzählt?«
    »Nein, bestimmt nicht. Ich möchte sie nicht beunruhigen.«
    »Joe, ich flehe Sie an, sagen Sie niemandem etwas davon, daß er angerufen hat. Und wenn er wieder anruft, tun Sie so, als ob nichts wäre, seien Sie ganz ruhig, wie immer. Sagen Sie ihm einfach, der Arzt halte es für besser, wenn Sie sich noch ein paar Wochen ausruhen und erholen, aber sagen Sie um Gottes willen nicht, daß Sie nicht wieder hier arbeiten wollen. Und, Joe, sagen Sie ihm auf keinen Fall, daß Sie mich seitdem noch einmal gesehen haben.«
    »Jenny, es ist etwas passiert, nicht wahr, etwas Schlimmes?«
    »Ja.« Es hatte keinen Sinn, es zu bestreiten.
    »Wo ist er mit den Mädchen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich verstehe. Ich schwöre, Sie können sich auf mich verlassen.«
    »Ich weiß, Joe. Und wenn er Sie wieder anruft, sagen Sie mir bitte gleich Bescheid.«
    »Ja.«
    »Und noch etwas… Wenn — ich meine, es ist möglich, daß er zurückkommt. Wenn Sie ihn oder das Auto zufällig sehen, rufen Sie mich sofort an, ja?«
    »Bestimmt. Übrigens… Elsa und Onkel Josh waren bei uns zum Essen. Sie hat über Sie geredet und gesagt, wie nett Sie sind.«
    »Hier hat sie sich immer so benommen, als ob sie mich nicht mag.«
    »Sie hatte Angst vor Mr. Krueger. Er hat ihr befohlen, sehr respektvoll zu Ihnen zu sein, nur zu reden, wenn sie gefragt würde, und darauf zu achten, daß alles immer an seinem Platz wäre und nichts geändert würde.«
    »Ich habe nie verstehen können, warum sie hier gearbeitet hat, ich meine, bei der Art, wie Erich sie behandelte.«
    »Er hat eine Menge gezahlt. Elsa sagt, für das Geld würde sie sogar für den Teufel selbst arbeiten.« Joe legte die Hand auf den Türgriff. »Klingt fast so, als hätte sie für den Teufel gearbeitet, Jenny, nicht wahr?«

    Der Februar ist nicht der kürzeste Monat des Jahres, dachte Jenny. Er schien eine Ewigkeit zu dauern. Die Tage tröpfelten unendlich langsam dahin, die Stunden, sogar die Minuten. Nachts lag sie im Bett und konnte nicht einschlafen, beobachtete die Umrisse der Kristallschale, die sich im Dunkeln abzeichnete. Sie zog jeden Abend Carolines Nachthemd an und legte ein Stück Fichtennadelseife unter das Kopfkissen, damit das Bett immer schwach danach duftete.
    Wenn Erich eines Nachts

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