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Schrei in der Nacht

Titel: Schrei in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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daß es bald besser wird.«
    »Du wolltest mich verlassen, Jenny. Du hast nur so getan, als ob du mich liebst.«
    »Erich, komm nach Haus, dann können wir über alles reden. Oder soll ich dir den Brief schicken? Sag mir, wo ihr seid.«
    »Hast du mit jemandem über uns geredet?«
    Sie sah Mark an. Er schüttelte warnend den Kopf.

    »Warum hätte ich über uns reden sollen?«
    »Ich habe gestern nachmittag dreimal versucht, dich anzurufen. Du warst nicht da.«
    »Erich, ich hatte so lange nichts von dir gehört. Ich brauchte dringend frische Luft. Ich bin ein bißchen Ski gelaufen. Ich möchte wieder mit dir zusammen Ski laufen. Wir hatten doch soviel Spaß!«
    »Und gestern abend habe ich versucht, Mark anzurufen. Er war nicht zu Haus. Warst du mit ihm zusammen?«
    »Erich, ich war hier und habe auf dich gewartet. Ich warte immer auf dich.« Tina schrie jetzt. Im Hintergrund waren wieder Straßengeräusche zu hören, wie von schweren Lastern, die auf einer Steigung die Gänge wechselten. Konnte Erich gestern abend auf der Farm gewesen sein? Wenn ja, war er auch zur Hütte gegangen?
    Nein, falls er wirklich in der Hütte war und das eingeschlagene Fenster gesehen hatte, dann hätte er jetzt nicht angerufen.
    »Jenny, ich werd’ darüber nachdenken, ob ich zurückkomme. Bleib im Haus. Geh nicht hinaus. Lauf nicht Ski. Ich möchte, daß du da bist. Und eines Tages werde ich die Tür aufmachen und dasein, und wir sind wieder eine Familie. Wirst du das tun?«
    »Ja, Erich, ja. Ich verspreche es.«
    »Mami! Ich möchte mit Mami sprechen«, flehte Beth.
    »Bitte, bitte…«
    Ein scharfes Klicken, und das Freizeichen begann unbarmherzig zu tönen.
    Jenny hörte zu, wie Mark das Gespräch wiederholte.
    Sie griff nur ein, als der Sheriff fragte: »Aber warum haben die Kinder gedacht, daß Sie es sind?«
    »Weil er jetzt meine Koffer dabei hat«, sagte sie.

    »Wahrscheinlich hat er ein Kleid von mir — vielleicht sogar das rote, das ich seit einiger Zeit vermisse. Und er muß eine dunkle Perücke mitgenommen haben. Wenn die Kinder sehr schläfrig sind, sehen sie, was sie zu sehen glauben, Dr. Philstrom, was wird er nun tun?«
    »Jenny, möglich ist alles, das kann ich leider nicht leugnen. Aber ich denke, solange er hofft, Sie würden bei ihm bleiben, sind die Mädchen relativ sicher.«
    »Aber Tina! Letzte Nacht!«
    »Sie haben die Antwort bereits. Er hat nachmittags versucht, Sie anzurufen, und Sie waren nicht da. Abends hat er versucht, Mark zu erreichen, und er war auch nicht da. Es ist unheimlich, wie manche Psychopathen einen sechsten Sinn entwickeln. Irgendein Instinkt sagte ihm, daß Sie zusammen sind. In seiner Frustration war er kurz davor, Tina etwas anzutun.«
    Jenny schluckte, um das Beben in ihrer Stimme zu vertreiben. »Er redet so eigenartig, fast zusammenhanglos. Und wenn er bald kommt… Er könnte sogar beschließen, noch heute nacht zurückzufahren. Er kennt hier jeden Fußbreit. Er könnte auf Skiern zum Haus kommen. Er könnte einen Wagen fahren, den wir nicht kennen. Oder er könnte vom Fluß aus zu Fuß kommen. Wenn er jemanden sieht, der nicht hierhergehört, wäre es das Ende. Sie alle müssen fort.
    Angenommen… O Gott! Angenommen, er sieht, daß Carolines Grab geöffnet worden ist? Dann wird er wissen, daß man Ardens Leiche gefunden hat. Verstehen Sie nicht? Sie dürfen keine Suchaktion einleiten. Sie dürfen keine Bilder veröffentlichen. Sie dürfen hier keine fremden Leute postieren. Die Hütte. Wenn er nun zur Hütte geht und das eingeschlagene Fenster sieht… Die Lappen, die ich an die Bäume genagelt habe?«

    Sheriff Gunderson sah von Mark zu Dr. Philstrom.
    »Sie sind offensichtlich derselben Meinung. Na gut.
    Mark, würden Sie Rooney und Clyde bitten, Mrs.
    Krueger Gesellschaft zu leisten? Ich werde die Leute vom Leichenbeschauer fortschicken. Sie sieben immer noch die Erde auf dem Friedhof durch.«
    Rooney war überraschend gefaßt. Jenny wußte, daß Dr. Philstrom sie genau beobachtete. Aber Rooneys einzige Sorge schien ihr, Jenny, zu gelten. Sie nahm Jenny in die Arme, legte die Wange an ihre. »Ich weiß.
    Oh, meine Liebe, ich weiß, wie es ist.«
    Clyde schien in den letzten Stunden um Jahre gealtert zu sein.
    »Ich bin noch dabei, den Grundbesitz von Erich zusammenzustellen«, sagte er. »Sie werden die Liste bald haben.«
    »Das Bild«, sagte Jenny. »Wir müssen es zurückbringen. Es war an der langen Wand auf dem Dachboden.«
    »Ich habe es in den Schrank im Büro gelegt«,

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