Schreien staerkt die Lungen
Kuhmilchunverträglichkeit festgestellt – jetzt gebe ich ihr Sojamilch, aber die schmeckt ihr nicht …«
Eltern allergischer Kinder lassen oft allzu schnell ein Nahrungsmittel aufgrund eines Testergebnisses weg und schränken dadurch die Lebensqualität der Familie ein. Das ist oft unnötig, denn an den Symptomen ändert sich durch das Weglassen meist nichts! Besteht der Verdacht, dass ein Kind auf irgendetwas allergisch reagiert, macht der Arzt auf der Haut oder im Blut einen ALLERGIETEST . Unnötig ist solch ein Test jedoch, wenn die auftretenden Symptome und die damit verbundene Situation bereits eindeutig auf den Auslöser hinweisen, zum Beispiel wenn unmittelbar nach dem Genuss von Erdnüssen ein Hautausschlag mit juckenden Quaddeln auftritt. Ein positives Testergebnis bedeutet aber noch nicht, dass wirklich eine Allergie gegen das besteht, worauf der Patient im Test positiv reagiert hat. Ein Allergietest zeigt LEDIGLICH EINE NEIGUNG (Sensibilisierung) oder eine latente Empfindlichkeit an, die sich aber nicht in jedem Fall auch in Beschwerden äußern muss.
Mehr Klarheit bringt ein sogenannter Provokationsversuch. Dabei wird (oft unter stationärer Überwachung) dem Patienten der Stoff, auf den er möglicherweise reagiert, vorsichtig zugeführt, und es wird beobachtet, ob sich tatsächlich eine allergische Reaktion darauf zeigt.
Allergietest und Provokationsversuch sollten dann gemacht werden, wenn auch therapeutische Konsequenzen aus dem Ergebnis abgeleitet werden, wenn also Symptome bestehen. Die Entscheidung dazu treffen Sie, in Absprache mit Ihrem Kinderarzt. DIE THERAPIE kann zum Beispiel in einer Hyposensibilisierung bestehen: Dabei wird die überschießende Reaktion des Immunsystems auf ein Allergen mithilfe von Tabletten, Tropfen oder Spritzen, die das Allergen in geringer Menge enthalten, reduziert. Auch eine Hausstaubmilben-Sanierung kann angebracht sein, etwa durch spezielle Bettwäsche. Ebenso kann eine Ernährungsumstellung nötig werden. Besprechen Sie das alles mit Ihrem Arzt!
Die Ergebnisse von Allergietests können sich im Laufe der Zeit auch mal verändern, das heißt, eine Sensibilisierung kann verschwinden oder eine neue auftreten. Bei neuen Symptomen sollte daher ein Allergietest nach einem Jahr wiederholt werden. Bei Kindern kann auch eine Wiederholung der »Provokation« bewirken, dass die Diätmaßnahmen gelockert werden dürfen. Wenn zum Beispiel gekochte Eier oder Ei als Zutat in Backwaren wieder gut vertragen werden, kann das zuvor »verbotene« Genüsse wieder möglich machen, zum Beispiel weil die Kinder bei Geburtstagspartys nicht mehr auf Kuchen verzichten müssen.
AUS DER FORSCHUNG
Eine interessante Erdnuss-Studie
Israelische Kinder, die traditionell sehr früh Erdnussriegel als »Snacks« bekommen, haben sehr selten eine Erdnussallergie. In England dagegen werden es immer mehr – dort wurde jahrelang empfohlen, Erdnüsse zur Allergieprävention möglichst während der ersten drei Lebensjahre komplett zu meiden! Eine groß angelegte Studie (LEAP – »Learning Early About Peanut Allergy«) soll zur Zeit klären, ob sich das gefürchtete Leiden auch bei britischen Kindern durch die möglichst frühe Gabe von Erdnüssen verhindern lässt (siehe auch Kasten > ).
65 Zahnen löst oft Fieber und Durchfall aus
→ Viele Eltern haben Angst vor dem ersten Zahn ihres Babys. Kein Wunder: Es kursieren Horrorgeschichten von durchgebrüllten, durchwachten Nächten, von tagelangem Fieber und Durchfall der Kinder. Wenn Babys im Alter zwischen etwa drei und zwölf Monaten fiebern oder Durchfall haben, denken viele Eltern also, dass es vom Zahnen kommt. So gehen manche erst nach Tagen zum Kinderarzt, wo sich dann herausstellt, dass die Ursache ganz woanders liegt, etwa bei einem fieberhaften Magen-Darm-Infekt.
Zahnen kann mitunter gemein wehtun. Aber für sich allein löst es weder Fieber noch Durchfall aus. Es ist allerdings ein STRESSFAKTOR FÜR DAS BABY und beansprucht den kleinen Körper ganz schön, der sich ohnehin täglich mit vielen Krankheitserregern auseinandersetzen muss. Kommen Zahnen und ein Virus zusammen, ist die Wirkung dieses Erregers im Körper eventuell verstärkt. Das Kind hat dann Fieber oder auch Durchfall. Dennoch können solche Beschwerden, die während des Zahnens auftreten, auch von einer behandlungsbedürftigen Erkrankung ausgelöst sein. Die Beschwerden kommen also nicht vom Zahnen, das Zahnen macht nur anfälliger für Infekte!
Eltern fragen mich oft,
Weitere Kostenlose Bücher