Schreien staerkt die Lungen
erkältet sind. Besonders oft hören Eltern von sogenannten Speikindern diese Geräusche, also Eltern von Kindern, die öfter spucken: Bei allen Babys ist der Magen zur Speiseröhre hin noch »undicht«, und bei manchen schwappt der Mageninhalt besonders oft hoch und manchmal auch heraus. Als Reaktion darauf können der Rachen und die Nase verschleimen. Letztendlich ist das aber harmlos und geht bald von selbst wieder vorbei. Niesen ist eben nur Babys Art und Weise, DIE NASE ZU SCHNÄUZEN .
Wenn dagegen eine echte Erkältung vorliegt, merken Sie das am Trinkverhalten. Babys haben die fantastische Fähigkeit (die sich nach dem Säuglingsalter verliert), ZU TRINKEN UND GLEICHZEITIG ZU ATMEN , ohne abzusetzen. Ihr Kehlkopf ist noch anders geformt, und eine Art Verschlussprinzip schützt die Atemwege beim Schlucken. Ist die Nase aber nicht frei, kann das Baby nicht am Stück trinken, es wirkt unruhig und setzt immer wieder ab. Babys atmen fast ausschließlich durch die Nase, bei einer echten Erkältung ist also der Schlaf gestört. Hier helfen schwach konzentrierte abschwellende Nasentropfen für Babys.
59 Husten wird schnell chronisch
→ In den Wintermonaten häufen sich die Infekte bei Kindern oft derart, dass diese dauerkrank wirken. »Mein Kind hustet seit zwei Monaten, nicht dass es chronisch wird«, so sagen Eltern in der Sprechstunde. Genauer nachgefragt, verlief der Husten aber eher in Wellen, das heißt, er war schon mal lockerer und das Kind schlief besser. Dann wurde es wieder schlimmer. Und so ging das weiter, mal besser, dann wieder schlimmer.
Chronisch wird der Husten so schnell nicht; vor allem nicht nur deshalb, weil Sie »nichts unternommen« haben! Das Problem ist, dass bei Infekten der Luftwege das Symptom Husten oft »nachhinkt«. Das heißt, der Infekt ist längst überstanden, dem Kind geht es wieder gut, nur der lockere Husten tagsüber bleibt noch ein bis zwei Wochen. Das stört die Eltern mehr als die Kinder. In der Zwischenzeit kommt DAS NÄCHSTE GEMEINE VIRUS , und das Spiel geht wieder von vorn los, der Husten wird wieder schlimmer. Ich habe viel Verständnis für die Sorge der Eltern, die diesen natürlichen Regenerationsprozess der Atemwege ihrer Kinder nicht richtig einordnen können. Da kommt schnell Angst vor einer chronischen Erkrankung auf.
Es gibt natürlich chronische Erkrankungen der Atemwege, auch bei Kindern (weniger bei Kleinkindern), wie zum Beispiel Asthma bronchiale. Auch gibt es Kinder, die zu häufiger Bronchitis neigen. Dann macht eine Inhalationstherapie auch über einen langen Zeitraum Sinn. Das kann der Kinderarzt durch Abhören schnell »herausfinden«. Aber zu einem sehr hohen Prozentsatz verliert sich diese Bronchitisneigung wieder mit zunehmendem Alter. Sie als Eltern sind nicht schuld, falls Ihr Kind tatsächlich eine chronische Erkrankung entwickelt, und Sie hätten es auch nicht verhindern können.
60 Ohrenschmerzen bedeuten Mittelohrentzündung
»Felix hat Mittelohrentzündung! Er hat die ganze Nacht vor Schmerzen geweint und sich die Ohren gehalten. Wir haben alle kein Auge zugetan …« So melden sich Felix’ Eltern morgens bei mir in der Praxis.
Wer schon mal Ohrenschmerzen hatte, weiß, wie heftig die sein können. Kinder leiden furchtbar unter dem stechenden Schmerz. Fast immer treten Ohrenschmerzen in Verbindung oder in Folge von Erkältungen auf – wenn die Nase zu ist und alle Schleimhäute anschwellen, dann schwillt gerade bei Kindern auch der »Abfluss« und das »Belüftungsrohr« vom Mittelohr zum Rachen zu, die sogenannte Eustachische Röhre. Es bildet sich eine Flüssigkeitsansammlung hinter dem Trommelfell, EIN SOGENANNTER PAUKENERGUSS . Es kann mitunter so viel Flüssigkeit sein, dass es drückt und das Trommelfell gespannt ist. Das tut höllisch weh, ist aber noch keine Mittelohrentzündung. Trotzdem ist dieser Erguss ein möglicher Nährboden für Bakterien oder Viren. Daraus kann sich eine Mittelohrentzündung entwickeln, vor der verständlicherweise jeder Angst hat.
Solange Ihr Kind aber kein Fieber hat, ist eine Mittelohrentzündung eher unwahrscheinlich. Dann können Sie zunächst noch etwas abwarten und es mit Nasentropfen versuchen (siehe > ). Ihr Kinderarzt kann bei Ohrenschmerzen prüfen, ob das Trommelfell entzündet aussieht. Falls das der Fall ist, handelt es sich um eine MITTELOHRENTZÜNDUNG .
Oft fragen mich Eltern nach Ohrentropfen, um die Schmerzen ihres Kindes lindern zu können. Aber die helfen nur bei der eher
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