Schreien staerkt die Lungen
dazu, Kalzium und Phosphat aus der Nahrung im Darm aufzunehmen und in die Knochen einzubauen. Wenn ein Vitamin-D-Mangel besteht, so erfolgt der Knochenaufbau nicht komplett. Daher wird generell empfohlen, gleich allen Babys 500 I. E. (Internationale Einheiten) Vitamin D pro Tag in Tabletten- oder Tropfenform zu geben – üblicherweise wählt man Tabletten, da sie einfacher und auch genauer zu dosieren sind. Damit ist die Vorbeugung gegen Rachitis, die Knochenerweichung, sicher gewährleistet.
Kinderärzte empfehlen, Kindern ab dem zehnten Lebenstag bis zum zweiten Geburtstag eine TÄGLICHE DOSIS VITAMIN D zu verabreichen. In meiner Ausbildung in der Kinderklinik habe ich einmal etwas erlebt, das ich nie vergessen werde: Ein Baby mit Rachitis hatte so weiche Schädelknochen, dass der Kopf sich wie ein Tennisball eindrücken ließ!
Es gibt immer wieder andere Stimmen, die sagen, es reiche aus, mit dem Kind viel ans Sonnenlicht zu gehen. Denn Vitamin D beziehungsweise seine Vorstufen kann der Körper auch mithilfe von Sonneneinstrahlung in der Haut selbst bilden. Kinder, die viel draußen sind, haben tatsächlich ein geringeres Risiko für eine Knochenerweichung. Tägliche Spaziergänge mit dem Baby im Kinderwagen sind grundsätzlich zu empfehlen.
Mütter, die ihrem Baby nicht gerne regelmäßig ein Medikament geben wollen, lassen sich schnell überzeugen von der Sonnenlicht-Theorie. Die Menge Vitamin D, die der Körper durch SONNENLICHT selbst bilden kann, wird aber überschätzt, da der Großteil der Haut meistens bedeckt ist. Gerade in unseren Breitengraden, wo die Sonneneinstrahlung nicht sonderlich stark ist, haben viele Säuglinge einen gewissen Mangel. Vitamin D wird ihnen weder über die Muttermilch noch über Flaschenmilch in der optimalen Menge zugeführt.
Zwar leiden nicht alle Kinder, die kein Vitamin D bekommen, gleich unter Rachitis – hier ist es nicht anders als bei anderen prophylaktischen Maßnahmen auch. Zudem ist die wirklich notwendige Dosis unklar; wahrscheinlich würden drei bis vier Gaben pro Woche auch ausreichen. Zum Glück, denn in der Realität wird die lästige Tablette, die auch noch vorher aufgelöst und dem Kind dann auf dem Löffel gegeben werden soll, sowieso häufig vergessen. Aber: Wenn Sie sie geben, sind Sie AUF DER SICHEREN SEITE und haben eine Sorge weniger. Denn Vitamin D schadet Ihrem Kind nicht. Erst eine Monatsdosis auf einmal würde hier als Überdosierung gelten. Also warum nicht eine so einfache, wirkungsvolle prophylaktische Maßnahme durchführen?
10 Am besten trage ich mein Baby im Autositz
→ Der Grundstein für diese weitverbreitete Meinung wird meist schon in der Entbindungsklinik gelegt: Dort empfiehlt das Pflegepersonal den Eltern, ihr Kind möglichst nicht auf dem Arm zu tragen, sondern ein fahrbares Bettchen zu benutzen. Den Weg nach Hause soll das Baby dann angeschnallt im Autositz antreten, und zwar AB SÄUGLINGSZIMMER . Damit will die Klinik Unfälle verhindern und sich selbst absichern. Junge Mütter sind halt oft noch wackelig auf den Beinen, junge Väter manchmal noch ungeübt im Umgang mit dem Familienzuwachs.
Manche Eltern halten daher von Anfang an den Autositz für den sichersten »Aufbewahrungsort« fürs Baby, nicht nur im Auto, sondern auch außerhalb. Sie schleppen ihn mitsamt Baby überall herum und lassen es auch gleich darin sitzen.
Alles spricht aber dafür, dass Sie den Sitz im Auto lassen – da gehört er nämlich hin – und Ihr Baby so oft wie möglich auf dem Arm tragen, statt es im Sitz zu parken:
Eltern lassen ihr Kind normalerweise nicht fallen. Ich habe allerdings in der Notfallpraxis schon viele Kinder gesehen, die aus dem Autositz gestürzt sind, weil die Eltern in der Hektik versäumt haben, sie anzuschnallen. Oder weil sie irrtümlich dachten, ihr kleines Baby könnte sich noch nicht hinauswinden.
Ein Neugeborenes wiegt mit Sitz locker das Zwei- bis Dreifache (Leergewicht der Sitze je nach Modell 3 bis 6 kg). Das ist sehr belastend für den Rücken, vor allem für den einer Frau, die gerade geboren hat. Klingt eigentlich logisch, trotzdem schleppen viele Mütter das Zusatzgewicht herum und denken, das müsse so sein.
Der beste Aufenthaltsort für das Baby in der Wohnung ist nicht Sitz oder Wippe, sondern eine KRABBELDECKE auf dem Boden oder ein Laufstall (um die Rücken der Eltern zu schonen, gibt es höhenverstellbare Laufstallmodelle).
Beherzigen Sie auf jeden Fall eines: Vom ersten Lebenstag an müssen Sie Ihr
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