Schülerin der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
bemerkt, dass sie stehen geblieben war, um sich an dem lustvollen Schauspiel zu ergötzen.
Nun stand er einfach nur da, ohne jede Regung, dennoch spürte sie, dass er ungeduldig war. Aber erwartete er tatsächlich, dass sie von dieser Szenerie unbeeindruckt blieb?
»Wer den Club der Aphrodite betritt, der will nie mehr gehen«, hatte er ihr gesagt. Jetzt erst verstand sie den Sinn hinter seinen Worten. Hier bekam die Lust eine neue Facette. Es war anregend und erregend, den anderen zuzusehen oder sich zusehen zu lassen. Man verlor sich sehr schnell in diesem schwülen Etwas, das nach Lust und Leidenschaft und nach Körperflüssigkeiten roch.
Paona hörte ein fernes Stöhnen, sah die Gier in den Augen der anderen glänzen. Eine Orgie der Sinnlichkeit. Des Fleisches.
Der Mann mit der roten Augenmaske streckte die Hand nach ihr aus, und sie löste sich zögerlich von dem Anblick, nahm seine Hand an, folgte ihm tiefer hinein in das Labyrinth der Lust. Sie verließen den Tanzsaal, bogen in einen Seitengang, in dem sie weitere Paare vorfanden, die sich einander hingaben, sich Lust und Schmerz bereiteten, und dann bogen sie nochmals ab. Und nochmals. Bis sie ihr Ziel erreichten.
»Wohin bringst du mich?«, fragte sie, und ihre Stimme klang ihr fremd, als wäre es die Stimme einer anderen Frau. Wo war ihr selbstbewusster Klang geblieben? Sie kannte es nicht von sich, allzu schnell nervös zu werden. Doch hier war alles auf den Kopf gestellt.
»Vertrau mir, meine wunderschöne Paona. Du wirst mit meiner Wahl zufrieden sein.«
Er öffnete wortlos die Tür, ließ sie vorgehen. Der Raum, den sie betrat, war klein und dunkel, spärliches Licht an den Wänden, an denen auch Eisenketten hingen. Und obwohl der Raum derart schmal war, dass man nicht einmal ein Doppelbett hätte unterbringen können, machte sie gleich mehrere Fenster an den Wänden aus, vor denen Rollos hingen. Eine Einrichtung gab es nicht. Seltsam. Durch die vielen Fenster konnte der Raum kaum genutzt werden.
Ihr Begleiter verriegelte die Tür hinter ihnen.
»Ist das nötig?«, fragte sie, vor Erregung heiser, denn nicht nur Unbehagen, sondern auch Lust flammte in ihr auf.
Er sah in seiner Maske und dem adretten Anzug, den er immer trug, wenn sie sich sahen, verdammt heiß aus.
»Es ist der Stimmung nicht abträglich«, antwortete er unterwürfig. Und dennoch klang seine Stimme männlich. Tief. Und berufsbedingt sogar befehlsgewohnt. Er zog sein Jackett aus, öffnete das Hemd. Eine muskulöse Brust kam zum Vorschein. Sie war unbehaart. Ein appetitlicher Anblick, der ihre Lust nur noch verstärkte. Auch das Lederband um seinen Hals entging ihr nicht, weil es nicht länger von der eleganten Krawatte verdeckt wurde.
»Niemand wird uns stören«, versicherte er ihr.
Paona warf einen Blick auf seine Hose. Eine mächtige Beule prangte zwischen seinen Beinen. Der Anblick erregte sie.
»Zieh sie aus!«, forderte sie ihn auf, und er tat es. Wie immer, wenn sie ihm einen Befehl erteilte. Im wahren Leben war er derjenige, der das Zepter in der Hand hielt, der andere delegierte. Hier, in dieser abgeschiedenen Welt, sollte sie die Kontrolle übernehmen. Deswegen waren sie in den Club der Aphrodite gekommen. Das Spiel erregte sie, so wie es ihn erregte, und die Hose lag nun auf dem Boden.
»Deine Shorts auch!«, befahl sie. Er gehorchte. Und sein Schwanz kam zum Vorschein, schwang sich auf. Er war größer als der der meisten Männer, die sie zuvor geliebt hatte. Adern zeichneten sich auf seiner Vorhaut ab, und die Eichel glühte rot. Sie lief um ihn herum, umkreiste ihn wie das Raubtier seine Beute. Jetzt fühlte sie sich nicht mehr unsicher, sondern berauscht und mächtig. Aufgegeilt.
Er war groß, viel stärker als sie, und doch unterwarf er sich ihr bereitwillig, weil es ihn erregte. Und sie erregte die Lust, die er dabei empfand. Ein Wechselspiel.
»Knie dich hin!«, verlangte sie und fasste mit einer Hand in seinen Nacken, kraulte seine dichten Haare, die in dem spärlichen Licht so dunkel wie das Gefieder eines Raben waren.
Sie war deutlich jünger als er. Eine weitere Besonderheit ihrer außergewöhnlichen Beziehung. Er war die personifizierte Macht. Erfolgreich im Leben. Sie war irgendwer. Im Grunde eine Namenlose. Und doch hatte er sie auserwählt, um ihr zu dienen.
Sie riss seinen Kopf am Haar nach hinten und schaute in sein Gesicht, das trotz der Halbmaske gut zu erkennen war, weil diese sehr schmal gehalten war. Die Behandlung törnte ihn an, das
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