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Schuldig wer vergisst

Titel: Schuldig wer vergisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Charles Anke und Dr Eberhard Kreutzer
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Aufforderung zur Passworteingabe erschien. »Aber dieser Computer hat ein Passwort.«
    »Genau, und sie hat es sehr clever gemacht. Man kommt nicht dran vorbei, weder durch Neustart oder indem man eine Optionstaste gedrückt hält oder sonst was in der Art. Es ist unerbittlich. Entweder man kennt das Passwort, um reinzukommen, oder das Ding bleibt zu. Das muss man der Kleinen lassen – sie hat es richtig gemacht.«
    »Aber das hilft uns nicht weiter«, sagte Neville.
    »Tja, da sind wir gearscht«, sagte Danny unbekümmert. »Es sei denn, ihre Mum oder ihr Dad kennt das Passwort. Oder kann es vielleicht raten.«
    »Raten?«
    »Das ist das Komische bei den Kinds«, sagte Danny. »Technisch mögen sie topfit sein, aber ihr Passwort ist gewöhnlich furchtbar leicht. Manchmal ihr eigener Name. Meistens der von einem Haustier. So was wie Fluffy oder Spot.«
    »Sie heißt Alex.«
    Danny tippte den Namen ein und schüttelte dann den Kopf. »Fehlanzeige.«
    Neville zückte sein Handy und rief Angus Hamilton an.
    »Ja?«, meldete der sich nach nur einem Klingelzeichen.
    So schnell er konnte, erklärte Neville den Grund für seinen Anruf. »Mr Hamilton, tut mir leid, Sie zu stören. Aber wir versuchen, in Alex’ Computer zu kommen, und wir
brauchen dazu ihr Passwort. Irgendeine Idee, was es sein könnte?«
    »Wie ich schon zu Ihrem Kollegen gesagt habe, DS Lombardi, ist der Sinn eines Passworts schließlich, dass es geheim ist«, erklärte Angus Hamilton. »Natürlich hat sie mir nicht gesagt, wie es lautet.«
    »Hat Alex irgendein Haustier?« Neville wusste natürlich, dass das ziemlich weither geholt war. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Jilly irgendein Geschöpf mit Fell oder Federn oder Flossen in die Wohnung lassen würde.
    »Nein.«
    »Nicht mal einen Goldfisch?«
    »Nein.«
    »Hat sie je ein Haustier gehabt, vielleicht früher in Schottland?«
    »Nein.« Diesmal folgte eine Denkpause am anderen Ende der Leitung. »Aber ihre Granny hatte einen kleinen Hund. Ist inzwischen tot. Alex liebte diesen Hund sehr. Sie hat furchtbar geweint, als er starb.«
    »Und wie hieß dieser Hund?«, fragte Neville.
    »Macduff.«
    »M-A-C-D-U-F-F?«, buchstabierte Neville und gab Danny mit einem Kopfnicken das Zeichen zum Mitschreiben.
    »Ja«, bestätigte Angus Hamilton.
    Dannys Finger glitten über die Tastatur; er schüttelte enttäuscht den Kopf.
    Das war’s also nicht, doch so schnell gab Neville nicht auf. »Wie steht’s mit Freunden? Hatten Sie nicht eine Freundin in Schottland erwähnt? Kirsty?«
    »Ja, richtig.«
    Danny probierte es aus, dann zuckte er die Achseln.
    »Sonst irgendeine Idee?«
    Neville hörte eine Stimme im Hintergrund. »Mr Hamilton, könnte ich wohl mit DI Stewart sprechen?«

    Offenbar wurde das Telefon weitergereicht, und als Nächstes hörte er Marks Stimme. »Wie sieht’s mit Buster aus?«, sagte Mark.
    »Buster?«
    »Ihr Teddybär. Ihr Dad sagt, sie hängt sehr an diesem Teddy.«
    Danny tippte den Namen bereits ein; er hob den Kopf und grinste von einem Ohr zum anderen. »Bingo!«, sagte er.
     
    »Bayswater. Anschluss an die District Line«, kam es aus dem Lautsprecher.
    Bayswater? Wie konnte es Bayswater sein? Da wollte sie nicht hin, da kam sie doch her.
    Alex drängte sich aus dem Zug, als es ihr dämmerte. Circle Line. Das hieß, diese Linie führte im Kreis einmal ganz herum. Und sie war falsch herum gefahren, wahrscheinlich, weil sie von der Edgeware Road kam und auf dem falschen Bahnsteig gestanden hatte. Es musste noch einen anderen geben.
    Sie sah sich die Wegweiser an. Ja, der Bahnsteig für die Züge Richtung Osten befand sich auf der anderen Seite, über eine Brücke hinweg. King’s Cross war Richtung Osten.
     
    »Kinderspiel, jetzt, wo wir drin sind«, sagte Danny großspurig, als sei er derjenige gewesen, der das Passwort herausgefunden hatte.
    Glatte Eins für Mark, dachte Neville. Schlauer Bursche.
    »Ich sehe mir immer als Erstes die E-Mails an. Da geht sozusagen die Post ab«, fuhr Danny fort. »Falls wir da nichts Interessantes finden, kann ich ihren Webbrowser überprüfen. Mal gucken, welche Sites sie besucht und wo sie Lesezeichen gesetzt hat.«
    In rasantem Tempo hatte Danny das E-Mail-Programm geöffnet. Neville stand hinter ihm, sodass er auf den Monitor sehen konnte.

    Danny zeigte mit dem Finger auf ein Fenster. »Hier ist die Liste. Die letzte Mail, die sie geöffnet hat, kam gestern Nachmittag. Von Jack.«
    Von Jack? Dem Phantom-Freund? Jilly hatte darauf bestanden,

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