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Schule der Hexen

Schule der Hexen

Titel: Schule der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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nicht erwehren, daß etwas mit ihr nicht stimmte. Sie benahm sich nun seltsam, sah sich um, als hetzte sie jemand, und in ihren Augen stand eine gefährliche, schwelende Ungeduld.
    Doch sie berichtete, stockend zwar und als ob sie Mühe hätte, sich zu besinnen, aber Malva gewann ein klareres Bild als jenes, das sie sich aus den spärlichen Worten Fiedas hatte machen können.
    Sie hatte nicht den Eindruck, daß die Schülerin log. Überdies hätte sie es leicht feststellen können. Und so war ihre Unsicherheit nur noch größer, als Angi geendet hatte.
    Machten die Hexen einen Fehler? Waren die drei Beschuldigten wirklich für die Zerstörung Buukenhains verantwortlich?
    Als schon die Zweifel daran überwogen und Malva versucht war, die anderen Hexen zu einer Beratung zusammenzurufen, geschah etwas Ungeheuerliches mit dem Mädchen.
    Angi bäumte sich plötzlich auf und stieß ein qualvolles Stöhnen aus. Es war gerade so, als hätte etwas urplötzlich von ihr Besitz ergriffen und als versuchte sie verzweifelt, dieses Fremde niederzukämpfen. Malva wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Angi brach der Schweiß aus allen Poren. Ihre Glieder versteiften sich. Schaum trat ihr vor den Mund. Ihre Augen drohten aus den Höhlen zu quellen. Angi stieß einen heiseren, grauenvollen Schrei aus.
    Dann hörte Malva sie Worte murmeln, mit fast gelähmter Zunge und undeutlich. Entsetzt aber mußte sie dann hören, wie schwarzmagische Formeln anstelle jener der Weißen Magie über ihre Lippen kamen, mit der sie ganz offenbar das verscheuchen wollte, was sie befallen hatte.
    Malva wich weiter zurück. Plötzlich hatte sie Angst vor der Novizin, und bevor sie sich darauf besann, ihre eigenen Zauberkräfte zu Angis Hilfe einzusetzen, brach diese mit einem markerschütternden Schrei zusammen.
    Sie lag starr auf dem Boden, zitterte und wälzte sich dann herum. Sie tobte, schlug mit den zierlichen Fäusten auf den kahlen Boden und kreischte mit einer Stimme, die keines Menschen mehr war. Und was sie schrie! Das waren Zeugnisse schwerster Besessenheit, Worte, wie nur ein Diener der Finsteren Mächte sie über die Lippen brachte.
    »Angi!« rief Malva. »Angi!«
    Sie mußte die anderen Hexen holen, mit ihnen einen Kreis bilden, um dieses Kind vielleicht noch retten zu können.
    Doch dann kamen andere Worte aus Angis Mund. Und was sie hörte, ließ Malva erschauern.
    »Fronja…« stammelte die Novizin mit rollenden Augen und schmerzverzerrtem Gesicht. »Fronja… gab mir einen… Traum! Einen… Malva! «
    »Ich bin bei dir!« rief die Hexe schnell. Unter größter Überwindung näherte sie sich der Daliegenden, die nun unnatürlich ruhig war, und ergriff ihre Hand. Angi sprach wie in tiefster Versenkung, den Blick starr in unbekannte Fernen gerichtet.
    »Ein… furchtbarer Traum…«, brachte sie stockend hervor. »Eine… Warnung, Malva! Fieda ist… in… schrecklicher Gefahr! Das Böse… hat sich… in Schloß Behianor eingeschlichen!«
    »Weiter!« drängte Malva, deren kaltes Entsetzen größer war als alle Angst. Was immer auch mit Angi geschehen war oder noch geschah – sie mußte wissen, was Fronja ihr vermittelt hatte.
    Seltsamerweise kam ihr nicht der Hauch eines Zweifels daran, daß die Tochter des Kometen Angi ihre Träume geschickt hatte. Ihr Herz schlug heftig. Auch sie schwitzte. Ihre Augen hingen an Angis Lippen, wollten ihr die Worte entreißen, noch ehe sie sie sprechen konnte.
    Und Angi quälte sich! Welchen Kampf mußte sie ausfechten!
    »Das… Böse!« schrie sie. »Malva… Fieda… hört mich doch alle an!« Angi begann wieder zu toben. Nur unter Aufbietung aller Kraft vermochte Malva sie zu halten. Als sie aufsprang und um sich schlug, schlang sie ihr von hinten die Arme um die Schultern und zog sie fest an sich.
    »Meisterin!« schrie die Rasende. »Hüte dich vor… Honga, der Amazone und dem… Mandaler! Sie… sind das Böse! Sie wollen… töten! Auf dem Weg zu… dir! Meisterin! «
    Kraftlos brach Angi in Malvas Armen zusammen. Es war, als habe ein furchtbarer Gegner von ihrem Geist abgelassen, als hätten die laut herausgeschrienen Worte der Warnung ihre Seele befreit. Malva ließ sie zu Boden sinken und stand erschüttert vor ihr. Wieder überschlugen sich ihre Gedanken, und sie hörte sich fragen:
    »Was können wir dann tun? Was?«
    »Zu… Fieda«, flüsterte Angi, ohne sie anzublicken. Ihre Züge entspannten sich. Sie atmete ruhiger. »Wir müssen zur Meisterin, du mußt zu ihr, Malva. Es

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