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Schule der Leidenschaft. Ein erotischer Roman

Schule der Leidenschaft. Ein erotischer Roman

Titel: Schule der Leidenschaft. Ein erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Calaverno
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absolvieren?
    „Einverstanden!“
    „Gut, dann werde ich versuchen, den Eisberg zum Schmelzen zu bringen.“
    Die zart schmelzenden Akkordeonklänge zeigten an, dass die Vorführung bereits begonnen hatte, und Angelina beeilte sich, Silvana zu versichern, dass alles Übrige gut bis morgen warten könnte. Dann folgte sie Ernesto ins Speisezimmer.
    Es war bereits umgeräumt: Der schwere Tisch stand vor der einen Längswand, an die sie ihn auch damals bei der Probe gerückt hatten. Die Gäste saßen noch ein wenig steif auf ihren Stühlen und beobachteten gebannt Pietro und Sandra, die mit animalischer Grazie durch das Zimmer fegten. Die beiden sprühten geradezu vor Temperament und überschäumender Freude am Tanzen. So tanzen zu können! Sehnsüchtig versuchte Angelina den wirbelnden Füßen von Sandra zu folgen, die mit Pietros in einer komplizierten Choreographie gefangen schienen.
    Die Musik verklang, und Pietro löste sich von Sandra, um Angelina auffordernd die Hand hinzustrecken. Er atmete nicht einmal schneller, als er halblaut ankündigte: „Wir werden jetzt zu viert vortanzen und uns in der nächsten Runde wieder neue Partner suchen.“
    Ein Nicken zu Ernesto, der sich neben der Musikanlage postiert hatte, und leicht nervös wiegte sie sich in den ersten Takten. Es war anders, wenn sie Zuschauer hatten, stellte sie fest. Pietro wirkte ungewöhnlich konzentriert, ja geradezu distanziert.
    Sie brauchte länger als sonst, um sich dem Rhythmus anzupassen, und sein harter Griff verriet eine ungewohnte Nervosität seinerseits. Aber schließlich fand sie den Übergang.
    „Fürs Erste üben wir einfach nur die Grundschritte“, sagte Pietro und führte sie direkt zu Signor Zanini. „Nur Mut am Anfang glaubt jeder, dass er es niemals beherrschen wird. Aber auch die einfachen Figuren machen Spaß!“
    Mit diesen Worten verbeugte er sich vor Zaninis Begleiterin.
    „Oh, danke, ich möchte nicht tanzen“, flüsterte sie und errötete bis an die Haarwurzeln.
    „Aber wenn Sie schon einmal hier sind“, sagte er mit seiner seidenweichen, schmeichelnden Stimme und zwinkerte ihr zu, „dann sollten Sie sich schon überwinden. Ich beiße nicht.“
    Das Rot wurde noch ein wenig dunkler, und sie räusperte sich heftig, ehe sie sich geschlagen gab und aufstand.
    Angelina war so damit beschäftigt, den stocksteifen, ungelenken Signor Zanini durch das Zimmer zu schieben, dass sie nicht weiter auf Pietro und die Kleine achtete. Aber als sie ihm nach endlos langen Minuten endlich erleichtert versicherte, dass er durchaus Talent hätte – eine glatte Lüge –, war sie verschwunden. Ebenso Ernesto.
    „Wo ist meine Frau?“ Signor Zanini klang mehr irritiert als besorgt.
    „Der junge Mann hat sie nach draußen begleitet. Ihr war ein wenig schwindlig“, erklärte der kleine Dicke und hüpfte wie ein Gummiball vor Aufregung, endlich tanzen zu dürfen. Pietro hob in stummer Frage die Augenbrauen, und Angelina formte mit den Lippen ein „Später“.
    Eine halbe Stunde verging, ehe sie Gelegenheit hatte, Pietro und Fabrizio kurz zuzuflüstern, dass Signor Zanini ein freiberuflicher Reporter wäre.
    „Dann war mein erster Verdacht ja richtig“, stellte Fabrizio befriedigt fest. „Aber hätten sie nicht jemand anderes schicken können?“ Er musterte die hagere Gestalt in dem schlecht sitzenden Sakko und den hängenden Schultern und rümpfte die Nase.
    Pietro schwieg nachdenklich, aber sein scharfer Blick schweifte immer wieder zu dem Platz, auf dem Signor Zanini den Eindruck zu erwecken versuchte, mehr an der Weinflasche als an dem Geschehen um ihn herum interessiert zu sein.
    „Ist die traurige Gestalt, die er als seine Frau bezeichnet, etwa auch Reporterin?“ Fabrizio konnte sich offenbar nicht damit abfinden, dass die Pressevertreter so unscheinbar auftraten.
    „Ernesto findet es hoffentlich gerade heraus.“
    „Du hast Ernesto auf sie angesetzt?“ Um Pietros Mundwinkel zuckte es, und sein Brustkorb begann zu beben. „Ist das nicht etwas zu melodramatisch?“
    „Vielleicht. Aber ich wüsste gerne, was ein verkrachter Journalist hier zu finden hofft.“
    „Wir werden bis nachher warten müssen, fürchte ich. Dein kleiner Gummiball zappelt schon vor Ungeduld, dich endlich auffordern zu dürfen.“
     
    Erst kurz vor Mitternacht tauchte Ernesto wieder auf. Allein.
    „Wo warst du so lange?“, zischte Angelina ihm wütend zu und zog ihn in eine stille Ecke im Hausflur. Ein Paar hatte sich bereits zurückgezogen, und

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