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Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1

Titel: Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Mantel seines Vaters. Mr McDaniels stieß einen unverständlichen Laut aus und ließ mehrere Produktbroschüren auf den Boden fallen. Schließlich verlangsamte der Zug das Tempo, bis er stehen blieb. Max hörte die Stimme seines Vaters.
    »Du schläfst mir doch nicht ein, Max? Such deine Sachen zusammen – wir sind da, Junge.«
    Als Max wieder aufblickte, war der Waggon hell erleuchtet, und die Passagiere schlurften auf die Ausgänge zu. Sein Blick huschte von Gesicht zu Gesicht. Der eigenartige Mann war nirgends mehr zu sehen. Mit geröteten Wangen klemmte Max sich seinen Regenschirm und seinen Zeichenblock unter den Arm und eilte hinter seinem Vater her.
    Im Bahnhof herrschte ein großes Gedränge von Leuten, die zu den Bahnsteigen oder zu den Ausgängen eilten. Aus Lautsprechern dröhnten Stimmen. Leute, die zum Einkaufen gekommen waren, bahnten sich mit Taschen und Kindern im Schlepptau ihren Weg durch die Menge. Mr McDaniels lotste Max über die Rolltreppe hinunter zu den Ausgängen. Es hatte aufgehört zu regnen, aber der Himmel war noch immer bedrohlich finster. Zeitungspapier wurde über die Straße gewirbelt. Sie erreichten eine Reihe gelber Taxis. Mr McDaniels verständigte sich mit einem der Fahrer, öffnete die hintere Tür des Taxis und trat beiseite, damit Max zuerst einsteigen konnte.
    »Zum Kunstmuseum, bitte«, sagte sein Vater.
    Während das Taxi Richtung Osten auf den See zufuhr, verrenkte Max sich den Hals, um bis zu den Dächern der Wolkenkratzer hinaufsehen zu können.
    »Dad«, begann Max. »Hast du im Zug diesen Mann gesehen?«
    »Welchen Mann?«
    »Er hat auf der anderen Seite des Gangs in der Reihe hinter uns gesessen«, antwortete Max schaudernd.
    »Nein, ich glaube nicht«, sagte sein Vater und schnippte einen Staubfussel von seinem Regenmantel. »Was war so besonders an ihm?«
    »Weiß nicht. Er sah zum Fürchten aus und er hat mich angestarrt. Bevor wir in den Tunnel gefahren sind, sah er so aus, als wolle er etwas sagen oder zu uns herüberkommen.«
    »Hm, wenn er dich angestarrt hat, liegt das wahrscheinlich daran, dass du ihn ebenfalls angestarrt hast«, meinte Mr McDaniels. »In der Stadt sieht man alle möglichen Leute, Max.«
    »Ich weiß, Dad, aber...«
    »Man darf ein Buch nicht nach seinem Umschlag beurteilen.«
    »Ich weiß, Dad, aber...«
    »Nehmen wir zum Beispiel diesen Burschen aus meinem Büro. Ein ganz junger Kerl, noch grün hinter den Ohren. Als ich zum ersten Mal diesen Jungen an der Kaffeemaschine sehe, mit geschminkten Augen und einer Harpune quer durch die Nase... und aus seinen Kopfhörern plärrt Musik...«
    Während sein Vater einmal mehr ihm diese bereits wohlbekannte Geschichte erzählte, blickte Max aus dem Fenster des Taxis. Schließlich entdeckte er, wonach er Ausschau gehalten hatte: zwei Bronzelöwen, die hoch aufgerichtet und stolz links und rechts neben dem Eingang des Kunstmuseums standen.
    »Dad, da ist das Museum.«
    »Stimmt, stimmt. Oh, bevor ich es vergesse«, sagte Mr McDaniels und wandte sich mit einem traurigen kleinen Lächeln auf seinem breiten Gesicht zu Max um. »Danke, dass du heute mitgekommen bist, Max. Ich weiß es zu schätzen. Und deine Mom ebenfalls.«
    Max nickte ernst und drückte seinem Dad fest die Hand. Die McDaniels hatten Bryn McDaniels’ Geburtstag stets mit einem Besuch ihres Lieblingsmuseums gefeiert. Trotz des Verschwindens seiner Mutter vor über zwei Jahren hielten Max und sein Vater an dieser Tradition fest.
     
    Im Gebäude fragten sie eine junge Frau mit einem Namensschild, wo Bryn McDaniels’ Lieblingsmaler zu finden seien. Max hörte zu, während sein Vater die Namen, die er sich auf einem Zettel notiert hatte, herunterratterte: Picasso, Matisse und Van Gogh kamen ihm mühelos über die Lippen, aber bei dem letzten Namen geriet er ins Stocken.
    » Goh-gin ?« , fragte er, verzog das Gesicht und blickte stirnrunzelnd auf das Papier.
    »Gauguin. Ein wunderbarer Maler. Seine Arbeiten werden Ihnen bestimmt gefallen.« Die Frau lächelte und zeigte ihnen eine breite Marmortreppe, über die man in den ersten Stock gelangte.
    »Deine Mom kannte all diese Namen. Aber ich habe keinen Kopf für solche Dinge, ganz gleich, wie oft ich hierherkomme.« Mr McDaniels lachte leise und klopfte Max mit der Karte leicht auf die Schulter.
    Die Räume im oberen Stockwerk waren voller Farbe – gewaltige bunte Wirbel in dicken Schichten auf Leinwand und Holz. Mr McDaniels zeigte auf ein großes Gemälde von Fußgängern auf einer

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