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Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1

Titel: Schule der Magier 01. Das geheime Portal - Neff, H: Schule der Magier 1 geheime Portal - The Tapestry - Hound of Rowan, Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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und verabschiedete sich von den Lukens, die prompt vor dem wild gestikulierenden Scott McDaniels zurückwichen. Max drückte Zeichenblock und -stifte fest an sich und machte sich auf den Weg. Er kochte innerlich, weil sein Vater sich niemals eine Gelegenheit entgehen ließ, übers Geschäft zu sprechen, nicht einmal am Geburtstag seiner Mutter.
     
    Der Saal des Museums, in dem die Rüstungen standen, war dunkler als die anderen, und die Ausstellungsstücke verströmten hinter sauberen Glasscheiben einen sanften Glanz. Hier befanden sich weniger Besucher, und Max war froh, relativ ungestört zeichnen zu können. Er schlenderte an Absperrungsseilen aus Samt vorbei und blieb stehen, um hier eine Armbrust zu betrachten und dort einen Kelch. An den Wänden waren alle möglichen Waffen aufgereiht: schwarze Eisenkeulen, Äxte mit breiten Klingen und lange, mächtige Schwerter. Er blieb einen Moment vor einem Ständer mit Hellebarden stehen, bevor er das perfekte Zeichenmotiv entdeckte.
    Die Rüstung war gewaltig. Silbern glänzend stand sie in ihrer breiten Glasvitrine und ließ die Rüstungen links und rechts geradezu winzig erscheinen. Max ging auf die andere Seite herum und legte den Kopf in den Nacken, um den Helm besser betrachten zu können. Einige Minuten später hatte er die Umrisse der Rüstung auf dem Papier skizziert.
    Während Max sich mühte, den kunstvollen Brustpanzer zu zeichnen, erregte eine Bewegung am anderen Ende des Saals seine Aufmerksamkeit. Er spähte durch die Glasvitrine. Ihm stockte der Atem.
    Der Mann aus dem Zug.
    Max ging hinter der Vitrine in die Hocke und beobachtete, wie der Mann auf den Wachmann am Eingang des Saals einredete. Er machte schnelle, hackende Bewegungen mit der Hand, während seine Stimme lauter wurde.
    »So groß«, zischte er mit einem osteuropäischen Akzent. Er hielt die Hand etwa in die Höhe von Max’ Kopf. »Ein schwarzhaariger Junge von ungefähr zwölf Jahren. Er hat einen Zeichenblock bei sich.«
    Der Wachposten wich bis zum Türpfosten zurück und musterte den Mann von oben bis unten, während er langsam nach seinem Funkgerät griff. Aber in diesem Moment beugte der eigenartige Mann sich vor und knurrte etwas, das Max nicht verstehen konnte. Unerklärlicherweise nickte der Wachmann daraufhin und deutete mit seinem dicken Daumen über die Schulter zu den Rüstungen, wo Max sich versteckte.
    Verzweifelt sah Max sich um und entdeckte rechts neben sich einen dunklen Durchgang. Davor war ein Seil gespannt. Auf dem daran befestigten Schild stand zu lesen: RENOVIERUNGSARBEITEN. BITTE NICHT BETRETEN.
    Max ignorierte das Schild, duckte sich unter dem Seil hindurch und verschwand um die Ecke. Starr an die Wand gedrückt, wartete er darauf, dass sein Versteck entdeckt werden würde. Nichts geschah. Sekunden verstrichen, bevor Max merkte, dass er seinen Zeichenblock im anderen Saal vergessen hatte. Eine Welle der Panik schlug über ihm zusammen. Gewiss würde der Mann den Block sehen und erraten, wo Max sich versteckte.
    Eine Minute verging, dann noch eine und noch eine. Max hörte die Schritte und die zwanglosen Gespräche der Leute, die an der Tür vorbeischlenderten. Er spähte um die Ecke. Der Mann war fort – sein Zeichenblock auch. Während Max sich langsam zu Boden gleiten ließ, sah er vor seinem inneren Auge seinen Namen und seine Adresse, die er ordentlich mit Bleistift auf die Innenseite des Deckblatts geschrieben hatte. Er hob den Kopf und ließ seinen Blick hoffnungslos durch den Raum schweifen, in dem er sich versteckt hatte.
    Er war überraschend klein für einen Ausstellungssaal. Die Luft roch modrig und im Raum herrschte ein sanftes bernsteinfarbenes Leuchten. Der einzige Gegenstand darin war ein ausgefranster Gobelinteppich, der an der Wand hing. Max blinzelte. Es kam ihm eigenartig vor, aber es war der Wandteppich, der das warme Licht verströmte.
    Max ging näher heran. Der Wandteppich war sehr alt. Die Sonne und die Jahrhunderte hatten seine Farben ausgebleicht. Jetzt waren nur noch fleckige, verblasste ockergelbe Streifen übrig. Aus der Nähe bemerkte Max jedoch, dass schwache Farbspuren und Strömungen unter der dumpfen, groben Oberfläche des Bildes hindurchschimmerten.
    In Max’ Magen begann es zu kribbeln, als hätte er eine Handvoll Bienen verschluckt. Die feinen Härchen auf seinem Arm stellten sich eins nach dem anderen auf. Er hielt reglos und schwer atmend inne.
    Zong!
    Ein einzelner Faden flammte in hellem Gold auf. Mit einem erschrockenen

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