Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege

Titel: Schule der Magier - Astaroths Angriff - Neff, H: Schule der Magier - Astaroths Angriff - The Tapestry Trilogy 2 - The Second Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
Vom Netzwerk:
…«
    »Ich hab’s kapiert«, sagte Max hastig und spürte, dass ihm das Gesicht brannte.
    »Nein«, entgegnete Cooper. Er beugte sich vor, um ihm direkt in die Augen zu sehen. »Das hast du nicht. Wenn dies echt gewesen wäre, gäbe es keinen grünen Punkt auf meiner Brust. Du wärest über den Jordan gewesen, ohne mich auch nur zu Gesicht zu bekommen.«
    Max erwiderte nichts.
    »Noch etwas«, sagte Cooper, schob sein Messer in die Scheide und wandte sein entstelltes Gesicht in Max’ Richtung. »Deine Selbstbeherrschung ist grauenhaft – deine Gefühle verraten deine Absichten. Ein gut ausgebildeter Gegner wird noch vor dir wissen, was du planst. Ein fataler Fehler.«
    Max runzelte finster die Stirn und schluckte eine Antwort herunter, während Cooper sich umdrehte und loslief.
    Als sie die Lichtung des Sanktuariums erreichten, stand die Sonne bereits hoch über den Dünen im Osten. Die hohen Gräser auf der Lichtung wiegten sich in der Brise, hier und da unterbrochen durch üppige Bestände von Wildblumen und sonnenverbrannten Felssäulen. In der Ferne zappelten Dutzende kleiner Gestalten nervös in den blauen Schatten der Aufwärmhütte.
    »Können wir die Erstklässler beobachten?«, fragte Max und zog sich sein schweißnasses schwarzes T-Shirt zurecht.

    Cooper schüttelte gerade den Kopf, als Nolan, der Wildhüter, YaYa auf die Veranda hinausführte. Max grinste, als die Erstklässler in jäher Flucht davonstoben. Vor nur einem Jahr war es ihm genauso ergangen; die rhinozerosgroße, zottelige schwarze Löwin, die sich jetzt auf der Veranda niederließ, hatte ihn zu Tode erschreckt.
    Nolan winkte ihnen zu.
    »Ich hab schon gehört, dass ihr zwei herkommen würdet. Beide unverletzt?«, fragte er mit weicher, gedehnter Stimme. Seine leuchtend blauen Augen zwinkerten gutmütig. Er schlug seine dicken Lederhandschuhe zusammen, sodass ein Wölkchen von Heuresten davonstob.
    Cooper nickte nur. Er schien die Blicke und das Getuschel der Schüler nicht wahrzunehmen.
    »Ach du liebe Güte«, murmelte Nolan und warf einen langen, neugierigen Blick auf den grünen Punkt auf Coopers Flicken. »Alle mal herhören, das sind Cooper und Max McDaniels. Max ist ein Zweitklässler …«
    Nolan blinzelte plötzlich und sein Lächeln verebbte.
    »Jetzt fällt es mir wieder ein«, fuhr er fort, »einigen von euch ist Max schon einmal begegnet.«
    Mehrere Schüler sogen scharf die Luft ein, als sie Max erkannten. Tatsächlich waren einige von ihnen ihm schon begegnet; im vergangenen Frühling hatte er sie in der Krypta von Marley Augur vor einem schrecklichen Schicksal gerettet. Max winkte ihnen kurz zu; er hatte es jetzt eilig fortzukommen.
    »Die Direktorin wartet«, erklärte Cooper und schob Max vor sich her.
    »Ich weiß«, sagte Nolan ernst. »Ich bin froh, dass Sie da sind, Cooper. Lassen Sie sie nicht zu nahe an unseren Jungen heran, hm?«
    Cooper nickte, ging aber energischen Schritts weiter.
Max hielt mit seinen Fragen hinterm Berg, bis sie die dicke, bemooste Tür des Sanktuariums hinter sich zuzogen.
    »Wovon hat Nolan geredet?«, fragte er vorsichtig. »Wer soll nicht nahe an mich herankommen?«
    Cooper verfolgte den Flug eines leuchtend roten Schmetterlings, während Old Tom elf Mal läutete.
    »Eine Wicca«, murmelte er. »Sie ist vor Morgengrauen hier eingetroffen.«
     
    Mum war bei der Aussicht auf eine Wicca alles andere als begeistert. Die vierschrötige grauhäutige Hexe schnaubte abschätzig, als Max ihr davon erzählte, und grub die krallenbewehrten Finger tief in einen Truthahn, um seine Innereien mit einem grimmigen Ruck herauszuziehen.
    » Das ist es, was Mum mit Wiccas macht!«, erklärte sie eindrucksvoll, dann schwenkte sie die Organe in der Faust hin und her und warf sie in einen Topf. Bob, der an einem Tisch saß und mit langsamer Präzision Karotten würfelte, seufzte.
    »Die Direktorin hält es für wichtig«, brummte Bob mit seiner Baritonstimme.
    »Oh, ›die Direktorin hält es für wichtig‹«, äffte Mum den Akzent des gewaltigen russischen Ogers nach, während sie den Truthahn packte. Sie stülpte sich den Vogel auf den Kopf, schnappte sich einen Besen und wedelte dem Oger damit vor der Nase herum. »Hat der große, starke Bob Angst vor Wiccas?«, fragte sie mit gackerndem Lachen. »Möchte er sich verstecken, wenn er an sie denkt? Möchte er sich in die Hose pinkeln, wenn er an sie denkt?«
    Mum begann, in kleinen Kreisen umherzutanzen, und der Truthahn schwankte wie trunken auf ihrem Kopf,

Weitere Kostenlose Bücher