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Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis

Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis

Titel: Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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Winkel nach hinten, seine Augen starrten blicklos zur Höhlendecke.
    Alles ging so unfassbar schnell, dass Henry nicht einmal Gelegenheit fand, seine Lampe in die Höhe zu reißen. Aber wahrscheinlich war das auch besser so. Er wollte das, was jetzt kreischend hinter Isidros Leichnam aus dem Tunnel quoll, lieber nicht genauer sehen.
    Er fühlte, wie ihn Golitzins starke Hand herumriss und tiefer in den Seitenstollen stieß. Während er vorwärtsstolperte und versuchte, den Anschluss an seine Gefährten nicht zu verlieren, hörte er, wie das Heulen der Bestien hinter ihm zu ohrenbetäubender Lautstärke anschwoll, ein albtraumhafter Kanon voller Triumph und Bosheit.
    »Sie machen sich über Isidros Leiche her«, stieß Eileen hervor. »Das verschafft uns einen Vorsprung!«
    »Wie viel Zeit noch, bis die Bombe hochgeht?«, wollte Morten Gray wissen.
    Golitzin warf im Laufen einen Blick auf seine Uhr. »Acht Minuten.«
    »Verflucht!« Obwohl der Tunnel von ihren Schritten und ihrem keuchenden Atem dröhnte, bildete sich Henry ein, Gray mit den Zähnen knirschen zu hören. »Wir sind von der markierten Route abgewichen«, stellte der Funker fest. »Wie sollen wir rechtzeitig den Ausgang finden?«
    Henry spürte, wie Panik seine Kehle zuzuschnüren drohte. Sie waren verloren! Entweder würden die grauen Wesen sie erwischen oder die Bombe würde losgehen und das ganze Höhlensystem unter Tausenden Tonnen Schutt begraben.
    Als die Verzweiflung ihn zu übermannen drohte, fiel sein Blick auf seinen Vater. Er wurde nach wie vor von Eileen und Dr. Lamont gestützt, bemühte sich aber trotz seiner erbärmlichen Verfassung, die Beine zu bewegen und aus eigener Kraft zu laufen.
    Der Anblick verlieh Henry neue Energie. Wenn Dad nach allem, was er durchgemacht hatte, nicht aufgab, würde er das auch nicht tun!
    Da blieb Dr. Golitzin vor ihm abrupt stehen. »Eine Kreuzung! Und keine Markierung weit und breit. Was nun?«
    »Dort entlang.« Ohne zu zögern, wies Eileen nach links.
    »Was soll der Unsinn?«, fuhr Golitzin auf. »Sie wissen doch ebenso wenig wie wir anderen, wohin wir müssen!«
    »Aber ich verfüge über einen halbwegs verlässlichen Orientierungssinn«, gab Eileen unbeeindruckt zurück. »Wir sind im rechten Winkel von unserem ursprünglichen Weg abgewichen – nach rechts. Um in die Richtung zurückzukommen, in die wir unterwegs waren, müssen wir uns an den nächsten Kreuzungen zweimal im Winkel von möglichst neunzig Grad nach links halten, das nächste Mal dann wieder nach rechts.« Als das Licht ihrer Helmlampe auf Golitzins verwirrte Miene fiel, fügte sie hinzu: »Vertrauen Sie mir: Ich fahre seit Jahren im Großraum Toronto Auto, und zwar ohne Navigationssystem. Bisher bin ich immer dort gelandet, wohin ich wollte.«
    Golitzin stieß ein ungläubiges Grunzen aus. »Ich bezweifle, dass Sie damit im Moskauer Berufsverkehr viel Aussicht auf …«
    Weiter kam er nicht, denn in diesem Augenblick verkündete ein markerschütterndes Heulen, dass sich ihre Verfolger erneut an ihre Fersen geheftet hatten. Und sie kamen mit beunruhigender Geschwindigkeit näher.
    »Brutproklat! Von mir aus, gehen wir eben nach links.«
    Sie folgten dem neuen Gang, so schnell sie noch konnten. Henrys Lungen brannten, bei jedem Schritt fuhr ein flammender Schmerz von seinen Fußknöcheln bis in seine Knie hinauf. Die schweren Polarstiefel waren eindeutig nicht dafür gemacht, Rekorde im Dauerlauf aufzustellen.
    »Wie lange noch?«, hustete der Professor.
    »Fünf Minuten«, gab Golitzin zurück. »Irgendwas hinter uns?«
    Henry verlangsamte sein Tempo, ohne ganz anzuhalten, und richtete seine Handlampe nach hinten.
    Der Tunnel war leer, so weit der Lichtstrahl reichte. Am hinteren Ende des beleuchteten Bereichs glaubte Henry jedoch Bewegungen in der Dunkelheit auszumachen, als wänden sich dort Unmassen schlangenartiger Arme umeinander. Rasch wandte er sich wieder nach vorn. »Auf fünfzig Metern nichts«, keuchte er.
    »Gut.« Golitzin taumelte in eine neue Kreuzungskammer hinaus und wandte sich an Eileen. »Wenn wir uns hier also erneut nach links wenden, müssten wir Ihrer Meinung nach …«
    Ein über zwei Meter hoher grauer Schemen schoss aus einer Gangöffnung rechts von ihnen und stieß krachend mit dem Russen zusammen. Der Aufprall trieb Golitzin die Luft aus den Lungen. In hohem Bogen wurde er in die gegenüberliegende Tunnelöffnung geschleudert. Das Monstrum kam taumelnd zum Stehen und richtete sich zu seiner vollen Größe

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