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Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis

Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis

Titel: Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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nur nachsehen, wie weit deine Verwandlung schon fortgeschritten war?«
    »Das alles ist für den Augenblick unerheblich«, befand Boris Golitzin brüsk und erhob sich. »Für uns ist jetzt nur ausschlaggebend, mit wie vielen Gegnern wir es zu tun haben.« Er hob die Hand und begann, an den Fingern abzuzählen. »Vier ehemalige Mitglieder von Dr. Wilkins’ Team. Außerdem die drei Männer, die mit ihm ins Tunnelsystem geflohen waren und sich dort veränderten. Macht sieben.«
    »Dann die Soldaten aus Spykers Mannschaft, die in den letzten Tagen verschwunden sind«, gab Gray säuerlich zu bedenken. »Seine Männer stießen ja dummerweise gleich zu Beginn auf die verdammte Kammer mit dem grünen Zeug. Die vier, die es entdeckten und heimbrachten, verschwanden wenig später, gefolgt von jenen sechs, die die Substanz in Spykers Labor untersuchten …«
    »Blin! Das wären siebzehn von diesen Monstrositäten!«
    »Hinzu kommt eine noch unbestimmte Zahl von Personen, die beim Kampf in dieser Höhle nicht getötet wurden«, ließ sich Eileen vernehmen. »Wir wissen nicht, ob die Kreaturen sie verschleppt haben, um sie umzubringen, oder um sie in die sternförmige Kammer zu bringen. Zu dem Mutagen.«
    »Brutproklat!« Golitzins Gesicht verzog sich gequält. »Dann gäbe es hier in kürzester Zeit weitere Bestien. Diese Biester vermehren sich schneller als Ratten!«
    »Genau darin liegt die Gefahr.« Professor Albrechts Stimme, obwohl nicht sonderlich laut, klang mit einem Mal noch ernster als zuvor. »Wir müssen davon ausgehen, dass die Inkubationszeit nach dem Erstkontakt nur wenige Tage beträgt, bei Ansteckung durch einen Zwischenwirt, den Kadaver eines grauen Dienerwesens etwa, möglicherweise länger. Dann setzt die körperliche und geistige Verwandlung ein, in deren Endstadium der Befallene zu einem willenlosen Sklaven jener Wesen wird, die die Sonde vor Urzeiten hierhergeschickt haben.« Er warf einen düsteren Blick in die Runde. »Als wäre das noch nicht schlimm genug, sind nicht allein Menschen anfällig für den Erreger, sondern auch Tiere – Reptilien, Vögel und Säuger, sofern wir Donalds durch die Substanz induzierten Erinnerungen Glauben schenken dürfen.« Er hielt betroffen inne. Seine Brille hing schief auf seinem Nasenrücken, doch der kleine Akademiker schien es gar nicht zu bemerken. »Könnt ihr euch vorstellen, was geschieht, wenn diese Substanz in die zivilisierte Welt gelangt?«
    In die bange Stille hinein sagte Dr. Lamont: »Es würde auf der Erde innerhalb kürzester Zeit keine Menschen mehr geben. Vögel würden den Erreger noch in die entlegensten Regionen tragen, und die grauen Kreaturen würden nach und nach sämtliche Verstecke, an denen Menschen Schutz suchen, aufspüren und erobern.« Er schluckte trocken. »Es … das wäre der Untergang der Menschheit.«
    Donald Wilkins stieß auf seinem Lager ein klägliches, zustimmendes Röcheln aus.
    »Ich glaube, genau das wollte Dad uns von Anfang an klarmachen«, bestätigte Henry leise.
    »Das darf nicht geschehen!«, stieß Eileen mit bebender Stimme hervor.
    »Auf lange Sicht wird es sich schwer verhindern lassen.« Morten Gray starrte verbittert seine ineinander verknoteten Finger an. »Ganz egal, ob wir es schaffen, lebend aus diesem Grab zu entkommen, über kurz oder lang werden andere dieses Gebirge entdecken. Irgendwem wird irgendwann ein unverzerrtes Satellitenbild dieser Region glücken, und die Lage der Ruinen wird enthüllt. Dann wimmelt es hier im Handumdrehen von Forschern, von denen einer ganz gewiss eine Probe dieses grünen Zeugs mit in die Zivilisation bringt!«
    »Wir werden lebend hier rauskommen«, unterbrach ihn Eileen. Ihre Stimme klang nicht halb so überzeugt, wie sie es sich wahrscheinlich gewünscht hätte. »Und wir werden die Menschen warnen!«
    Professor Albrecht legte zweifelnd den Kopf schief. »Sie wissen so gut wie ich, Eileen, wie die Menschen sind. Man wird nicht auf uns hören.« Er nahm die Brille von der Nase und sah sie betrübt an. »Ich fürchte, nicht einmal ich selbst würde auf die Warnungen von ein paar Kollegen hören – nicht, wenn ich die Chance hätte, eine von einem unbekannten Volk errichtete, uralte Metropole zu erforschen.«
    »Aber es muss doch irgendetwas geben, was wir tun können!« Ein dicker Kloß bildete sich in Henrys Hals, als ihm klar wurde, dass ihr eigenes Überleben plötzlich hinter ein weitaus wichtigeres Anliegen zurückgetreten war.
    »Ich denke, es gibt vielleicht etwas,

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