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Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis

Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis

Titel: Schumacher, Jens - Frozen - Tod im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Schumacher
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entfernten Ende der Kammer auf ihn zuraste.
    Die Ladung traf die Bestie frontal in die Körpermitte. Die Wucht des Einschlags ließ ihren schweren Leib einmal um die eigene Achse wirbeln, dann klatschte sie mit einem unappetitlichen Geräusch gegen die Felswand. Henry konnte nicht sehen, ob das Projektil die Haut des Monstrums tatsächlich durchschlagen hatte, auf alle Fälle hatte die Wucht des Treffers ausgereicht, es vorläufig zu stoppen.
    »Lauft! Durch den linken Tunnel!« Gray lud wiederum durch. Sein Gesicht schien im Licht der wild zuckenden Helmlampen unheimlich zu glühen. »Ich halte sie auf, bis ihr genügend Vorsprung habt. Dann komme ich nach.«
    Der Funker gab einen weiteren Schuss ab. Er traf eine vierte Kreatur, die just in diesem Augenblick ihren sternförmigen Kopf aus der Tunnelmündung zu seiner Rechten gestreckt hatte. Ein mehrstimmiges Heulen verriet, dass sich aus dieser Richtung weitere Bestien näherten.
    »Nun haut schon ab!«
    Gemeinsam mit Eileen und Dr. Lamont bugsierte Henry seinen Vater in den linken Tunnel, wo Golitzin auf sie wartete. Professor Albrecht folgte dichtauf. Er hatte seinen Revolver gezogen, schien aber nicht recht zu wissen, was er damit anfangen sollte.
    Neue Schüsse donnerten, dazwischen war Motten Grays triumphierendes Lachen zu hören. Henry warf einen letzten Blick über die Schulter.
    Gray stand in der Mitte der Kammer und gab abwechselnd Schüsse in drei der fünf Korridore ab. Henry wollte sich gerade abwenden und hinter den anderen den Gang hinunterrennen, als er aus dem Augenwinkel eine verstohlene Bewegung hinter Grays Rücken registrierte – in dem Gang, durch den sie wenige Minuten zuvor gekommen waren.
    Henry versuchte, eine Warnung auszustoßen, doch Boris Golitzin packte ihn am Kragen und zerrte ihn ohne Rücksicht mit sich. Rasch gewannen sie an Tempo, der Abstand zur Kreuzungskammer wuchs.
    Hinter ihnen ertönte eine rasche Folge von Schüssen.
    Eins, zwei, drei … vier …
    Plötzlich ein gellender Schrei, eindeutig aus einer menschlichen Kehle. Er währte eine, maximal zwei Sekunden, dann brach er abrupt ab.
    Henry schluckte hart. Er fühlte sich, als zöge ihm jemand die Beine unter dem Körper weg, doch rasch bekam er sich wieder in die Gewalt. Weiter, er musste weiterlaufen! Für Gefühle war keine Zeit, Entsetzen und Trauer um Gray, der sich für sie geopfert hatte, mussten bis später warten. Falls es ein »später« gab …
    Vor ihm trat Golitzin auf einen Querkorridor mit hoher Decke hinaus. Er schwenkte seine Lampe, dann stieß er ein ungläubiges Geräusch aus. »Blin! Ein rosa Pfeil nach rechts! Sie hatten recht, Eileen. Wir sind zurück auf dem Weg, den die Soldaten markiert haben.«
    »Sie dürfen mir die Füße später küssen«, erwiderte Eileen knapp. »Wie viel Zeit noch?«
    Golitzin konsultierte seine Armbanduhr. »Brutproklat – noch zwei Minuten!«
    Henry war mit seinen Kräften am Ende. Lediglich die Nähe seines Vaters und dessen keuchender Atem in seinen Ohren verliehen ihm einen letzten Rest Kraft. Er durfte nicht aufgeben, nicht so dicht vor dem rettenden Ausgang!
    Um sich abzulenken, versuchte Henry, die Sekunden bis zur Detonation herunterzuzählen. Doch schon nach ein paar Dutzend Schritten gab er auf. Sein eigener hechelnder Atem, der stakkatohafte Herzschlag in seiner Brust und die trampelnden Schritte der anderen machten es unmöglich, das Verstreichen der Zeit auch nur ansatzweise objektiv zu schätzen. Stattdessen bereitete er sich innerlich auf den großen Knall vor.
    Wie lange noch? Eine Minute? Zwanzig Sekunden?
    »Das … es … wir sind da!« Golitzin stoppte. Längst brachte auch er keine ganzen Sätze mehr zustande. Stolpernd kam er zum Stehen und deutete in die Höhe.
    Henry hob den Kopf – und traute seinen Augen kaum: Über ihnen klaffte ein rundes Loch in der Tunneldecke. Rot-schwarz gemusterte Trekking-Seile hingen aus der Öffnung bis zum Boden herab, daneben eine Art Geschirr, mit dem man einen Sitzenden nach oben ziehen konnte.
    Sie hatten den Ausstieg gefunden!
    Henry stieß einen Freudenlaut aus und wandte sich seinem Vater zu, um ihn in die Arme zu schließen. Als er die aufgerissenen Augen und den Ausdruck nackter Angst in dessen Gesicht sah, taumelte er zurück.
    »Hinter dir!«, stieß Donald Wilkins tonlos hervor.
    Im selben Augenblick vernahm Henry hinter sich ein helles Summen. Ein durchdringender Geruch nach verfaultem Hähnchenfleisch wehte von hinten über seine Schulter.
    Ruckartig fuhr

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