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Schummeln fuer die Liebe

Schummeln fuer die Liebe

Titel: Schummeln fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Geisler
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Das hab ich ja ganz vergessen zu fragen: Hat eigentlich dieser Zauber gewirkt?«
    Am liebsten würde ich mich jetzt einfach auf den Grund des Sees sinken lassen. Aber vielleicht hilft es auch, wenn ich gar nicht reagiere.
    »Was für ein Zauber?«, fragt Flo.
    Na toll! Ich mache Teresa Zeichen, dass sie die Klappe halten soll. Ich wette, sie hat mich genau verstanden. Aber sie grinst Flo an und sagt: »Wir haben vorden Ferien mit ein paar Mädchen aus unserem Verein einen Liebeszauber probiert. Mit einem Rauchopfer, Zaubertränken und Schamanengesängen!« Flo guckt mich angewidert an und Teresa kräht: »Und? Hat’s gewirkt? Hast du dich endlich verliebt?« Sie klatscht sich auf die Schenkel und ich könnte ihr an die Gurgel gehen.
    Aber dann fällt mir etwas ein. Die Lösung meiner Probleme ist plötzlich zum Greifen nah und ich sage ganz cool: »Klar!«

Schweizer Liebeskäse
    »Nein!«, schreit Teresa, springt begeistert auf, rennt auf mich zu und packt mich an den Schultern. »Wieso hast du nichts gesagt? Erzähl! Los! Wer ist es? Wo hast du ihn kennengelernt?« Sie rüttelt mich. Plumps, falle ich hintenüber von dem Baumstamm, auf dem ich gesessen habe. Ich rapple mich umständlich hoch. Flo stochert mit einem Ast im Feuer und tut so, als ob er gar nicht zuhört.
    »In der Schweiz!«, sage ich. Flo spießt ein Würstchen auf den Stock. Verflixt noch mal. Wenigstens ein bisschen eifersüchtig könnte er schon sein.
    Teresa quietscht. »Lass dir doch nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen. Wie heißt er?«
    In der Eile fällt mir kein anderer Name ein als der von Frau Sittlers Spaniel. »Raoul!«, sage ich und könnte mir dafür sofort in den Hintern beißen. So ein blödsinniger Name. Raoul, so heißen Typen in dämlichen Fernsehserien.
    »Cool!«, ruft Teresa. »Hast du das gehört, Flo? Lene hat sich in einen Schweizer verknallt. Raoul heißt der. Ist das nicht ein affengeiler Name?«
    Flo verdreht die Augen und fängt an, seine Wurst zu verspeisen. So langsam nervt mich das. Er könntewenigstens den Hauch einer Reaktion zeigen. Schließlich sind wir befreundet.
    Teresa knufft mich in die Seite und drängelt sich neben mich auf den Baumstamm. »Und wie sieht er aus?«
    Ich beobachte Flo aus den Augenwinkeln. »Einfach super!«, sage ich.
    Flo fummelt an seinem Handy.
    »Dunkle Haare, kohlschwarze Augen!«
    Flo tippt eine SMS.
    »Er ist ungefähr einen halben Kopf größer als ich und in den Wangen hat er so lustige Grübchen. Das sieht total süß aus, wenn er lacht.«
    Teresa strahlt. »Dunkle Haare!«, ruft sie und klatscht in die Hände. »Hey, Flo, findest du dunkle Haare auch so toll?« Dabei schüttelt sie ihre Locken. Peinlicher geht’s wohl nicht. Aber Teresa kichert nur und fragt mich: »Hast du ein Foto von ihm?«
    Ich schüttle den Kopf. »Nee, aber vielleicht schickt er mir demnächst eins. Wir wollen uns regelmäßig schreiben.«
    Jetzt ist Teresa komplett aus dem Häuschen. »Du meinst, der liebt dich auch?«
    »Klar!«, sage ich. »Was hast du denn gedacht?« Diesmal bin ich dran, meine Haare zu schütteln. Ich lehne mich zurück und lege die Füße übereinander. Eigentlich will ich jetzt nichts mehr sagen, aber weil Teresa nicht lockerlässt, erzähle ich nach und nach, dass wir uns auf der Fähre von Meersburg nach Konstanz kennengelernt hätten, dass es zwischen uns sofortgefunkt hätte und dass wir es nicht mehr erwarten könnten, bis wir uns endlich wiedersehen.
    Irgendwann fällt mir echt nichts mehr ein und ich bin heilfroh, als Flo sagt: »Ich hab gerade ’ne SMS von Johann gekriegt. Er kommt gleich doch noch und Hunger hat er auch.« Er wühlt in seinem Rucksack. »Würstchen haben wir noch, aber das Feuer müssen wir noch mal anschüren. Kommst du mit, Holz sammeln, Teresa?«
    Teresa guckt mich triumphierend an. Also echt! Früher hätte er mich gefragt. Die beiden verschwinden in der Dunkelheit und ich bleibe alleine hocken.
    »Beeilt euch!«, rufe ich ihnen nach. Ist doch wahr! Wenn die nicht sofort wieder zurückkommen, ist von der Glut nichts mehr übrig. Ich stochere ein bisschen darin herum. Ein paar trockene Blätter lassen die Flammen ganz kurz wieder aufzüngeln.
    Eigentlich ist doch jetzt alles in Butter. Mit diesem erfundenen Freund kommt garantiert keiner auf die Idee, was wirklich mit mir los ist.
    Irgendwo da draußen in der Dunkelheit kichert Teresa. Was gibt es denn beim Holzsammeln zu kichern?
    Als Johann angetrabt kommt, sind die beiden immer noch nicht

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