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Schusslinie

Schusslinie

Titel: Schusslinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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Spannung
gelöst.
    Häberle hob beschwichtigend die Arme. »Ersparen
Sie es mir, dass ich jetzt vor diesem Kreis die erdrückenden Beweismittel darlege.
Aber ich sage nur eines, Herr Meckenbach: Dass Sie es waren, der Anna umgebracht
hat, das kann ich Ihnen auf einfache Weise belegen.«
    »Nichts werden Sie, aber auch gar nichts!«
    Häberle blieb gelassen. »Dann sagen Sie uns
doch bitte, warum Sie seit geraumer Zeit eine Brille tragen. Hat sich Ihr Augenlicht
verschlechtert … oder haben Sie
vielleicht bisher Kontaktlinsen getragen und Ihnen ist eine davon abhanden gekommen …?«
     
    Es war lange nach Mitternacht, als Häberle, völlig ausgelaugt und hundemüde,
in den Sessel eines Nebenraumes sank, um mit Linkohr und Bruhn die Lage zu besprechen.
Zwei Dutzend Kriminalisten waren noch immer damit beschäftigt, Personalien aufzunehmen
und erste Vernehmungsprotokolle zu fertigen.
    Meckenbach, Gangolf und Nullenbruch waren festgenommen
worden und bereits auf dem Weg in die U-Haft nach Ulm.
    »Kompliment«, sagte Bruhn knapp, »ein tolles
Statement.«
    Häberle hatte in all den Jahren, seit er wieder
in Göppingen tätig war, nie zuvor ein solches Lob aus dem Mund des obersten Kripochefs
gehört. Die drei Männer prosteten sich mit ihren Pilsgläsern zu.
    »Das Warten hat sich gelohnt«, räumte Bruhn
ein, nachdem er das Glas mit einem Zug geleert hatte. »Sie hatten absolut Recht
auf diese Veranstaltung zu warten, wenngleich …« Er wurde wieder sachlich,
    »… wenngleich wir in Teufels Küche geraten
wären, wenn noch etwas passiert wäre.«
    Häberle nickte. »Es war ein Risiko.«
    Linkohr hielt sich zurück. Zwar war der oberste
Chef offenbar in bester Laune, doch konnte man bei ihm nie wissen, welche Bemerkung
wieder einen cholerischen Anfall auslösen würde.
    »Mit der DNA-Analyse von der Linse und den
Bartstoppeln hätten wir ihn längst schnappen können«, stellte Bruhn fest und schenkte
sich aus dem Pilsfläschchen den Rest ein.
    »Vergessen Sie nicht«, gab Häberle zu bedenken,
»wenn wir früher zugegriffen hätten, hätten wir zwar Meckenbach als Mörder von Anna
überführt, aber den Hintermännern nichts nachweisen können. Dafür haben wir deren
heutigen Auftritt gebraucht.«
    Auch Häberle trank sein Glas leer. Er wischte
sich mit dem Handrücken den Schaum vom Mund und holte tief Luft. »Und wir hatten
das Glück, es mit einigen sehr intelligenten Menschen zu tun zu haben – den Klinsmann
mit seiner versteckten Botschaft. Und den Herrn Lanski selbst, dessen falscher Name
bei der Zimmerbuchung in Geislingen nur einen Sinn gehabt haben kann – nämlich für
den Fall, dass ihm etwas zustößt, uns auf die Spur eines Mannes zu locken, diesen
Stefan Beierlein, der eine ganz zentrale Rolle in diesem schweinischen Spiel gespielt
hat.«
    »Und Sie sind sicher«, wollte Bruhn wissen,
»dass dieser Meckenbach auch Heimerle und das Ehepaar Funke auf dem Gewissen hat.«
    »Absolut«, entgegnete Häberle, »… erinnern
Sie sich an den Brandbeschleuniger, der das Haus der Funkes abgefackelt hat? Aral
war’s, die teure Marke. Schaun Sie sich morgen in der Garage von Meckenbach um!
Aralöl und Aralkanister so weit das Auge reicht. Ein Autobastler. Okay, man kann
sagen, das sei Zufall. Aber die Ermittlungen werden ergeben, dass ich Recht hab.«
Häberle wirkte zuversichtlich. Er dozierte weiter: »Heimerle wurde zuvor in seinem
Carport niedergeschossen – vermutlich mit der selben Waffe, mit der Lanski ermordet
worden ist. Und eine solche Waffe wiederum ist an der Außenfassade von Funkes Haus
verbrannt – sozusagen entsorgt worden.«
    »Ich denke aber doch, dass Lanski von diesem
Mädchen erschossen wurde?«, warf Bruhn zweifelnd ein.
    »Richtig. Sie dürfen aber nicht vergessen,
dass dieses Mädchen zu diesem Zeitpunkt noch alles getan hat, was Nullenbruch von
ihr verlangt hat – und damit dürfte auch Meckenbach informiert gewesen sein, was
da gelaufen ist. Sicher hat er demnach auch gewusst, dass man Lanski eliminiert
hatte. Wir können davon ausgehen, dass Anna die Waffe von Nullenbruch gekriegt hat.
Wie wir wissen, handelt es sich um eine Jagdwaffe und Nullenbruch besaß zumindest
eine Jagdhütte …« Häberle nahm
wieder einen Schluck Bier. »Sie hat also die Waffe wieder dort abgelegt, wo sie
hingehörte – vielleicht in den Tresor, wo wir Lanskis Handy noch gefunden haben,
oder sonst wo. Jedenfalls hatte Meckenbach Zugriff dazu und absichtlich dann diese
Waffe benutzt. Vielleicht war es auch

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