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Schutzengel mit ohne Flügel

Schutzengel mit ohne Flügel

Titel: Schutzengel mit ohne Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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kleine Missgeschick gegeben. Den richtigen Weg zu wählen ist nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Engel oft übermächtig schwer.
     

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FÜR AARO KORHONEN WIRD EIN SCHUTZENGEL
EINGETEILT
     
    Unmittelbar nach der Beerdigung der Gastwirtin Hilma Katariina Väisänen begaben sich die Teilnehmer zum Trauermahl ins nahe gelegene Restaurant Perho, in dem die Verstorbene noch selbst die Plätze reserviert und ein Menü mit drei Gängen bestellt hatte, bestehend aus Rogenpasteten, gerösteter Maräne mit gekochtem Gemüse und Marmorkuchen. Dazu hatte sie einen australischen Weißwein ausgewählt, mit nachhaltigem Aroma und melancholischem Abgang. Als das Essen verspeist war und mehrere Gäste schöne Worte über das Lebenswerk und die Taten der Verstorbenen geäußert und ihr für die Wahl des schlichten, aber unvergesslichen Abschiedsmahls gedankt hatten, brach die Runde einschließlich des Immobilienmaklers auf. Aaro Korhonen blieb mit Viivi Ruokonen allein zurück, und er fragte sie, ob sie Lust hätte, weiterhin in den Räumen der Verstorbenen einen Caféausschank oder irgendein anderes kleines Gewerbe zu betreiben. Dazu war sie durchaus gewillt, denn sie hatte sich daran gewöhnt, in dieser Straße zu arbeiten.
    Die Stimmung war ruhig und in gewisser Weise glücklich. Ein Lebenswerk war vollendet, ein Mensch zu Asche verbrannt, aber zurückgeblieben waren die ganze Menschheit und unendlich viel Zeit, Gutes wie auch Böses zu tun.
    Aaro Korhonen war sensibilisiert und hatte den Wunsch, sich zu öffnen. Er erzählte Viivi, dass er sein Leben lang gearbeitet habe, und das ziemlich erfolgreich, als Arbeitgeber sei auf ihn Verlass. Im Laufe der Jahre habe er mehrere Berufe ausprobiert. Er habe Sprachen und Literatur studiert, sei anschließend Forschungsassistent an der Universität von Oulu gewesen, habe als Reiseleiter in Portugal gejobbt und nebenbei auch noch Goldwäsche und Börsenspekulation betrieben, beides mit gutem Erfolg. Er sei auch verheiratet gewesen, seine beiden Kinder seien fast erwachsen, die Frau sei schon vorzeiten ihrer Wege gegangen.
    »All das erzähle ich dir nur, damit du weißt, mit wem du es jetzt zu tun hast«, erklärte er.
     
    In Kerimäki wurde am Nachmittag der Kurs für Schutzengel beendet. In seinem Schlusswort sagte der heilige Petrus den Teilnehmern, dass es in ihrer künftigen Arbeit vor allem darauf ankommen werde, den Menschen, für den sie verantwortlich seien, vor den Intrigen und Schurkenstreichen des Teufels zu schützen. Petrus wünschte den neuen Schutzengeln Gottes Segen und viel Erfolg bei ihrer schweren, aber sehr befriedigenden Arbeit.
    Eine besonders feierliche Note bekam die Abschlussveranstaltung, als den frischgebackenen Schutzengeln eine Botschaft verlesen wurde, die Gottes Sohn persönlich gesandt hatte. Darin dankte Jesus Christus, unser Herr, den Teilnehmern für die erfolgreich abgeschlossenen Studien und wünschte ihnen Erfolg bei ihrer anspruchsvollen Arbeit. Er glaube daran, so schrieb er, dass der irdische Weg der lebenden Wesen der Schöpfung leichter werde, wenn sich die neu ausgebildete Gruppe mit Eifer ihren Pflichten widme. Der Schutz der Schwachen sei ein Beweis für die grenzenlose Gnade, die Gottvater der Schöpfung mittels der Engel angedeihen lasse.
    Der Chor der fünfhundert Engel stimmte tief bewegt Befiehl du deine Wege an und sang alle Strophen des Liedes. Anschließend wurde jedem Engel ein Mensch zugewiesen, den er beschützen sollte.
    Als die Reihe an Sulo Auvinen kam, galt es, ein heikles Problem zu lösen. Aus den himmlischen Archiven ging hervor, dass Sulo eigentlich nicht zum Schutzengel taugte, da er sich schon zu Lebzeiten als rechter Tölpel erwiesen hatte. Auch die verkorkste praktische Übung mit Senni Kärväinens Kneipentour hatte nicht gerade das Vertrauen in seine Führungskraft erhöht. Doch im Himmel wird niemand aus solchen Gründen gleich degradiert. Letztlich war Sulo Auvinen ein anständiger Engel. So beschloss man, ihm einen Menschen auszusuchen, der möglichst pflegeleicht war.
    Die Wahl fiel auf Aaro Korhonen, der nach neuesten Informationen unlängst von Pietarsaari nach Helsinki gekommen war, ein Café und eine kleine Wohnung gekauft hatte und zur Stunde in der Kapelle des Krematoriums von Hietaniemi ein Trauerlied sang. Aaro Korhonen schien in jeder Hinsicht ein tüchtiger Mann zu sein, der imstande war, für sich selbst und auch für andere zu sorgen, sodass nicht mal ein tölpelhafter Engel seinen

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