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Schwaben-Sumpf

Schwaben-Sumpf

Titel: Schwaben-Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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beiden stritten sich? Wann war das?
    C H: Freitagnacht, als Jessi …
    Einige Sekunden lang herrscht Ruhe.
    C H: Wir hatten an dem Abend einen Empfang für Geschäftspartner meines Mannes. Wir waren schon lange am feiern, als es passierte. Robert und Dieter gerieten sich in die Haare. Zum Glück erst draußen vor dem Haus und auch schon spät, aber es war heftig. Ich kam zufällig dazu, als ich Robert suchte. Sie warfen sich gegenseitig Vorwürfe an den Kopf. Irgendwas mit Fotos und Videos. Damals verstand ich noch nicht, um was es ging, und Robert versuchte mich abzuwimmeln, als ich ihn darauf ansprach. Ich habe nur noch in Erinnerung, was Robert Dieter hinterherrief, als der über die Straße zur Georg-Elser-Staffel lief: »Du wirst die Sache ausbaden, nicht ich.«
    KHK N: Sie sagen, Herr Meck lief am Freitagabend zur Georg-Elser-Staffel? Das war der Tag, als Jessica … C H: Wir hatten einen Empfang, genau an dem Abend. KHK N: Wissen Sie noch, wie spät das etwa war, als Herr Meck Sie verließ?
    C H: Wie spät? Ja natürlich, es war kurz nach Mitternacht.
    KHK N: Kurz nach Mitternacht? Sie sind sich sicher?
    C H: Ja. Ich sah auf die Uhr, zwölf Minuten nach dem Tageswechsel, und dachte: Wo ist Robert? Ich suchte ihn und fand ihn vor dem Haus in diesem Streit.
    KHK N: Und Sie haben selbst gesehen, dass Herr Meck zur Georg-Elser-Staffel ging?
    OS K: Ich weiß nicht, was Sie damit bezwecken, Frau Hauptkommissar, aber könnten wir nicht wieder zu wesentlichen Fragen kommen, die uns weiterführen? KHK N: Diese Frage ist wesentlicher als vieles andere. Haben Sie Herrn Meck also selbst zur Georg-Elser-Staffel gehen sehen? C H: Er überquerte die Gerokstraße, als ich mit Robert zurück zu unserem Haus ging. Aber natürlich weiß ich, dass er die Georg-Elser-Staffel hinunterlief. Robert wies noch darauf hin, dass Meck seinen Wagen in der Stafflenbergstraße in der Nähe des Diakonischen Werks geparkt habe, vorsichtshalber, weil es dort abends immer genug Abstellfläche gibt. Und die Georg-Elser-Staffel ist von uns aus der kürzeste Weg dorthin. Was glauben Sie, was mir durch den Kopf ging, ein paar Tage später, als erst Sie bei mir waren und von Mecks Verantwortung sprachen und dann auch noch seine Frau anrief und erzählte, sie habe Jessis Kette bei ihm gefunden? KHK N: Herr Meck hatte seinen Wagen in der Stafflenbergstraße in der Nähe vom Diakonischen Werk geparkt? Wissen Sie zufällig noch, was es bei Ihrem Empfang an diesem Abend zu essen gab, Frau Heimpold?
    OS K: Also jetzt ist doch endgültig Schluss mit diesem Possenspiel! Das ist doch kein Verhör mehr, sondern ein … RA Dr. L.: Ich verstehe, offen gesagt, Frau Hauptkommissarin Neundorf, den Zusammenhang dieses Fragenkomplexes mit den Problemen meiner Mandantin ebenfalls nicht. KHK N: Ich denke, das wird sich schnell ändern. Frau Heimpold, können Sie sich noch daran erinnern, was Sie bei dem Empfang Ihren Gästen angeboten haben? C H: Ja, das weiß ich noch. Robert legte Wert darauf, dass wir nur exklusive Speisen und Getränke anboten, es waren wichtige Gäste, verstehen Sie. Wir hatten einen Partyservice beauftragt. Es gab Kaviarcracker, Lachsschnittchen, Olivenschnitten, Shrimpsbaguette und ähnliche Spezialitäten. KHK N: Danke. Sie sahen Herrn Meck also zur Georg-Elser-Staffel laufen und bekamen einige Tage später dadurch den Eindruck, er habe etwas mit dem Tod Ihrer Tochter zu tun. C H: Es hat lange gedauert, bis ich es begriffen habe, aber dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Er ist der Verantwortliche, der unzählige Menschen in Afrika für den Gewinn seiner Firma missbrauchte. Er hatte diesen Streit mit Robert. Er war genau zu der Zeit und an dem Ort unterwegs, als Jessica getötet wurde. Und dann fand seine Frau noch die Kette in seinem Zimmer. Ich habe ihm lange, sehr lange vertraut. Aber heute weiß ich: Er trägt die Schuld. Er hat mir meine Tochter genommen.

35. Kapitel
    Der Oberstaatsanwalt hatte sich mit Händen und Füßen gegen Neundorfs Wunsch gesträubt.
    »Ein DNA-Test Herrn Mecks, dazu noch eine Hausdurchsuchung? Sind Sie jetzt völlig von Sinnen?« Kochs Gesicht war rot angelaufen, Zornesadern prangten auf seiner Stirn. »Sie wollen doch nicht allen Ernstes, ich wiederhole, allen Ernstes behaupten, Herr Meck habe diese, diese Jessica …« Er war verstummt, hatte sich nicht imstande gesehen, die Ungeheuerlichkeit auszusprechen, die die Kommissarin angedeutet hatte.
    »Doch, das will ich«, hatte Neundorf beharrt. »Weil es

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