Schwaerzer als der Tod Thriller
ad acta gelegt hatte.
»Da war nichts dran«, sagte er.
»Sie sagte uns, dass sie mehr als ein Mal mit Ihnen darüber gesprochen hat. Warum sollte das ohne Bedeutung für uns sein?«
»Wenn ich der Meinung gewesen wäre, dass etwas dran ist, hätte ich es gesagt, Detective«, entgegnete Dixon gereizt. Er erhob sich von der Sofalehne, auf der er gesessen hatte, und fing an, mit vor der Brust verschränkten Armen auf und ab zu gehen - für Mendez ein sicheres Zeichen, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte.
»Hat Jane das Ihnen gegenüber zur Sprache gebracht?«, fragte Dixon.
»Um genau zu sein, hat es Steve Morgan zur Sprache gebracht«, sagte Hicks.
»Glauben Sie nicht, dass Jane die Erste gewesen wäre, die etwas gesagt hätte, wenn sie es für wichtig gehalten hätte?«, fragte Dixon.
»Abgesehen davon, dass sie Ihnen vertraut. Sie vertraut auf Ihr Urteil«, sagte Mendez.
Dixon funkelte ihn an. »Und Sie nicht?«
»Gehen Sie mir nicht gleich an die Gurgel, Chef. Ich erledige nur den Job, für den Sie mich eingestellt haben.«
»Zwei der Deputys haben den Frauen aus dem Thomas Center offenbar ziemlich viele Strafzettel ausgestellt«, gab Dixon zu. »Aber sie stellen grundsätzlich viele Strafzettel aus. Ich konnte nichts Auffälliges daran entdecken. Und ich werde ihnen ganz bestimmt nicht sagen, dass sie die Klientinnen des Thomas Center anders behandeln sollen als den Rest der Bevölkerung.«
»Ich wüsste nur gern noch eines«, sagte Mendez, und ihm graute davor, die Frage zu stellen, weil er die Antwort bereits kannte. »Ist einer dieser Deputys Frank?«
Dixon seufzte laut. »Ja. Natürlich. Frank führt die Liste
an, was Verwarnungen angeht - und auch die Beschwerden vonseiten der Leute, die er aufgeschrieben hat. Das ist nichts Neues.«
»Ich will seine Akte sehen«, sagte Mendez.
»Ich habe seine Akte überprüft.«
»Ja, gut, aber ich will sie trotzdem sehen.«
»Glauben Sie, ich versuche, ihn zu schützen?«
»Ich glaube, Sie und Frank kennen sich schon so lange, dass Sie Vorbehalte dagegen haben, ihn genau unter die Lupe zu nehmen. Sir.«
Er rechnete damit, dass Dixon explodieren würde. Sein Chef hielt sich immer eisern an die Vorschriften, und diesem Grundsatz war er auch bei Frank Farman treu geblieben, aber Freundschaft und eine gemeinsame Geschichte konnten Grundsätze dennoch aufweichen, selbst bei Männern wie Cal Dixon.
Dixon beherrschte sich jedoch. Er blieb stehen und starrte auf den grauen Teppichboden zu seinen Füßen.
»Franks Frau wird vermisst«, sagte er leise. »Sein Sohn behauptet, dass Frank sie umgebracht hat.«
Mendez hatte das Gefühl, ihm würde alles Blut in die Füße sacken. Hicks sprang von der anderen Sofalehne auf und rief: »Was?«
Dixon berichtete ihnen, was sich an diesem Nachmittag in seinem Büro abgespielt hatte, während sie bei Wendy Morgan und Cody Roache im Krankenhaus gewesen waren.
»Wo ist er jetzt?«, fragte Mendez.
»Zu Hause«, sagte Dixon. »Wir wissen nicht, ob Sharon tot ist oder nur vermisst wird. Ich habe Trammell und Hamilton darauf angesetzt, ihre Freundinnen und Verwandten anrufen. Frank behauptet, sie wäre aus freien Stücken gegangen. Und auf den Jungen kann man sich ja nun nicht unbedingt verlassen. Ich bin mir nicht sicher, ob er überhaupt noch
Wirklichkeit und Phantasie unterscheiden kann. Die meiste Zeit scheint er sich in einem katatonischen Zustand zu befinden.«
»Abgesehen von der Zeit, in der er erklärt hat, sein Vater hätte seine Mutter umgebracht«, sagte Mendez.
»Frank war damit einverstanden, dass ich mich in seinem Haus umsehe. Es wirkte alles ganz normal.«
»Sonst wäre er wohl auch nicht damit einverstanden gewesen«, sagte Mendez.
»Wir drehen uns im Kreis«, räumte Dixon ein. »Und Sie wissen verdammt gut, dass ich bei einem solchen Vorwurf bestimmt kein Auge zudrücken würde. Es gibt ganz einfach keinen Hinweis darauf, dass ein Verbrechen begangen wurde. Wir haben nichts, womit wir ihn festnageln können.«
Mendez verschränkte die Hände hinter dem Kopf und drehte sich um sich selbst. »Was für eine beschissene Situation.«
Vince betrat das Zimmer von Karly Vickers mit demselben Respekt, den er beim Besuch einer Kirche gezeigt hätte. Jane Thomas saß neben dem Bett der jungen Frau und hielt ihre Hand, die goldene Halskette war um ihre Finger geflochten.
»Sie kann von Glück sagen, dass sie Sie an ihrer Seite hat«, sagte er leise.
»Ich weiß nicht, wie sie mit alldem fertig
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