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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Familiengeheimnisse. Die Art, wie ihr Vater ihre Mutter gedemütigt hatte und hinter anderen Frauen her gewesen war, hatte sie für immer geschädigt, obwohl außerhalb des Navarre’schen Haushalts bestimmt nie jemand etwas anderes als eine mustergültige Familie in ihnen gesehen hatte.
    »Ich mache mir ein bisschen Sorgen um Tommy«, gestand Crane. »Seine Mutter hat manchmal einen etwas negativen Einfluss auf ihn. Ich tue mein Bestes, um diesen Charakterzug meiner Frau auszugleichen. Aber hat es nicht vielleicht dennoch Auswirkungen auf Tommy? Wahrscheinlich. Wird es ihn dazu veranlassen, mit einem Messer auf einen Spielkameraden loszugehen? Ich glaube nicht, aber bei all dem Gerede über Serienmörder in den letzten Tagen fragt man sich unwillkürlich, was jemanden dazu bringt, so etwas zu tun.«
    »Es ist zu hoffen, dass sie den Mörder bald erwischen und wir uns nicht mehr den Kopf über all das zerbrechen müssen«, sagte Anne und brachte das Gespräch anschließend auf die Aktivitäten, die in der nächsten Zeit für Tommy und seine Klassenkameraden auf dem Stundenplan standen, einschließlich eines Ausflugs zum Griffith-Observatorium in Los Angeles, auf den Tommy sich ganz besonders zu freuen schien.
    Sie war erleichtert, die Sache mit Tommy geklärt zu haben.
Eine Last weniger auf ihren Schultern. Sie versuchte, nicht an Dennis Farman zu denken, der die Nacht auf einer Pritsche in dem gleichen Vernehmungsraum verbrachte, in dem sie am Nachmittag mit ihm gesprochen hatte. Stattdessen versuchte sie, die Pizza und die Gesellschaft zu genießen.
    Als sie das Restaurant verließen und sich voneinander verabschiedeten, riss Tommy plötzlich die Augen auf.
    »Oh! Das hätte ich beinahe vergessen!«
    Er griff in seine Jackentasche und zog ein kleines in Geschenkpapier gewickeltes Päckchen heraus, das er Anne überreichte.
    »Das ist für Sie.«
    Anne beugte sich zu ihm und nahm das Geschenk mit einem Lächeln entgegen. »Vielen Dank, Tommy. Das ist sehr nett von dir! Aber du hättest mir kein Geschenk mitbringen müssen. Soll ich es gleich aufmachen?«
    »Nein!«, sagte er und errötete. »Erst, wenn Sie zu Hause sind.«
    »Gut.« Anne gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Danke. Dann bis Montag.«
    Sie verstaute das kleine Päckchen in ihrer Handtasche und dachte auf dem Weg durch die Fußgängerzone, dass vielleicht doch noch Hoffnung für die Menschheit bestand.

74
    »Wie verbringen Sie denn normalerweise Ihre Samstagabende, Vince?«, fragte Hicks.
    Sie saßen im Besprechungsraum, zwischen den Stapeln mit Akten und Berichten standen mehrere Kartons mit Pizzaresten. Dixon war im Krankenhaus geblieben, bis endlich Karly Vickers’ Mutter eingetroffen war.

    »Na ja, am Samstagabend fliege ich normalerweise mit der Concorde nach Paris zum Abendessen, und dann spring ich rüber nach Monte Carlo, um ein bisschen zu spielen.«
    »Alles mit unseren Steuergeldern«, sagte Mendez.
    »Im Ernst.«
    »Im Ernst?« Vince dachte an das vergangene Jahr zurück. Die meisten Samstagabende hatte er rekonvaleszent im Bett verbracht. Und davor? »Ziemlich ähnlich wie hier.«
    »Das ist bitter.«
    »Ich habe keine Frau. Ich habe kein Leben. Ich bin bestens für diesen Job geeignet. Wie steht es mit Ihnen, Detective Hicks?«
    »Jeden zweiten Samstag im Monat findet auf dem Rodeogelände ein Wettbewerb im Kälberfangen statt. Um diese Uhrzeit gewinne ich mir normalerweise immer ein paar Dollar dazu.«
    »Und was machen Sie, Tony?«, fragte Vince.
    »Nichts Besonderes.«
    »Man sollte den Jungen sofort fürs FBI anwerben.«
    »Seien Sie vorsichtig, alter Mann«, zog Mendez ihn auf. »Ich könnte Ihnen den Job wegnehmen.«
    »Aber gerne, Junior. Ich war lange genug dabei. Für mich ist es an der Zeit, was anderes zu machen.«
    »Sie? Das FBI verlassen? Nie und nimmer, Mann. Sie sind eine wandelnde Legende.«
    »Ich tausche gern mit Ihnen. Ich ziehe hierher und mache mir ein schönes Leben. Und Sie ziehen nach Osten und treten in meine Fußstapfen.«
    »Wenn das so einfach wäre …«
    »Es würde Ihnen nicht in den Schoß fallen, aber, Menschenskind, Sie sind doch noch jung, wie Sie mir dauernd unter die Nase reiben.«
    Wie zur Untermauerung dieses Umstands begann es in
seinem Kopf zu pochen. Nach diesem langen Tag war er erschöpft, und die Pizza schmeckte zum zweiten Mal bestimmt nicht mehr so gut. Er kramte in seiner Jackentasche nach seinen Tabletten.
    Gegen Übelkeit. Gegen Anfälle. Gegen Schmerzen.
    Er warf ein paar davon ein und

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