Schwaerzer als der Tod Thriller
spülte sie mit kaltem Kaffee hinunter.
»Sie schlucken diese Dinger wie Pfefferminzpastillen«, sagte Mendez. »Was ist das?«
»Pfefferminzpastillen.«
»Quatsch.«
»Die Pharmazie verschönert dir das Leben«, sagte Vince und wechselte das Thema, um von seinem Gesundheitszustand abzulenken. »Was haben Sie über diese Verkehrskontrollen herausgefunden?«
»Wenn Frank für jeden Strafzettel, den er ausstellt, einen Dollar bekäme, dann könnte er sich jedes Jahr einen neuen Cadillac kaufen«, sagte Hamilton. »Aber das wussten wir schon vorher.«
»Irgendwelche Beschwerden über ihn?«
»Ein paar.«
»Von Frauen?«
»Überwiegend.«
»Anschuldigungen wegen unangemessenen Verhaltens?«
»Mehrere«, erwiderte der Detective und blätterte in Farmans Personalakte. »›Er ist grob, er ist herablassend, er ist aggressiv, er ist ein Chauvinist, er ist ein Sexist, er hat mir Angst eingejagt, er hat eine Bemerkung über meinen Hintern gemacht.‹«
»Er schubst Frauen gern herum«, sagte Vince. »Schon irgendeine Spur von Mrs Farman?«
»Nein. Wir haben jeden angerufen, der in ihrem Adressbuch steht. Niemand hat sie gesehen oder etwas von ihr gehört.«
»Wäre das nicht der Hammer, wenn sich herausstellt, dass Frank der Sekundenklebermörder ist?«, sagte Hamilton.
»Wenn Frank der Sekundenklebermörder wäre«, erwiderte Vince, »dann wäre das Letzte, was ich von ihm erwarten würde, dass er seine Frau umbringt. Dieser Mann kann seine Taten begehen, weil ihn niemand verdächtigt.«
»Was ist mit seinem Bedürfnis nach Publicity?«, fragte Mendez.
»Davon kriegt er doch gerade genug. ›Ermittler kommen bei den Morden in Oak Knoll nicht weiter.‹ ›Serienmörder stellt das Sheriff’s Department vor ein Rätsel.‹« Er machte eine Geste, um die imaginären Schlagzeilen zu unterstreichen.
»Und inzwischen läuft er durch die Gegend wie der nette Kerl von nebenan«, sagte Vince. »Wahrscheinlich spricht er mit seinen Nachbarn über den Fall, diskutiert während der Kaffeepause mit seinen Kollegen darüber. Er genießt es. Jeder sieht den perfekten Bürger in ihm, den perfekten Ehemann, den perfekten Familienvater, was auch immer. Der bringt nicht seine Ehefrau um die Ecke.«
»Vielleicht hat er einfach die Kontrolle über sich verloren«, sagte Mendez. »Denken Sie an Bundys Morde im Haus der Chi-Omega-Studentenverbindung in Tallahassee in Florida gegen Ende seiner Karriere. Alles ist ihm entglitten. Er ist ein absurd hohes Risiko eingegangen und hat in einem regelrechten Rausch gemordet. Kempers letztes Opfer, das Motiv für all die anderen Morde: seine Mutter. Zuerst hat er sie wieder und wieder symbolisch umgebracht, bis er es schließlich wirklich getan hat.«
»Aber warum wurde dann Sharon Farman noch nicht gefunden?«, fragte Vince. »Wenn Ihre Theorie zutrifft, dann hätte er sie direkt vor diesem Gebäude hier ablegen müssen. Seine letzte große Geste. Ed Kempers Mutter war eine
extreme Männerhasserin, die ihm unablässig so zugesetzt hat, dass er als letzten Racheakt ihren Kehlkopf in den Müllzerkleinerer stopfte.
Ich habe Mrs Farman zwar nicht kennengelernt«, fuhr er fort, »aber aufgrund dessen, was ich über ihren Mann weiß, wage ich einen Schuss ins Blaue.
Sie ist nicht besonders groß. Man sieht ihr allmählich ihr Alter an, weil sie ständig unter Spannung steht. Raucht - vielleicht heimlich. Trinkt - auf jeden Fall nur heimlich. Alles ist ordentlich und sauber: Das Haus ist ordentlich und sauber, sie ist ordentlich und sauber, sie hat einen ordentlichen, sauberen Job und arbeitet für einen ordentlichen, sauberen Mann in einer Autoritätsposition. Sie weiß, wohin sie gehört, und ist zufrieden damit.
Wie bin ich bis jetzt?«, fragte er.
»Das ist geradezu unheimlich, Mann«, sagte Hamilton.
»Tagtäglich werden Frauen wie Sharon Farman von einem aggressiven Arschloch von Ehemann zu Tode geprügelt«, sagte Vince. »Aber sie gehören nicht zu den Frauen, die Männer aus dem Haus treiben und dazu bringen, andere Frauen umzubringen.«
»Janet Crane schon«, sagte Mendez.
»Die könnte mich allerdings zu einem Mord treiben, keine Frage«, sagte Vince. »Was haben Sie inzwischen Neues über Peter Crane herausgefunden?«
»Ich habe mit einem Kollegen in Ventura über Dr. Cranes Freundin gesprochen«, sagte Hicks. »Sie ist für ihre besonderen Talente bekannt.«
»S und M?«, riet Mendez.
»Jep.«
»Aber ich glaube nicht, dass der Sekundenklebermörder für solche
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