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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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seinem Hotel kommen musste und…
    Mendez gab ihm eine kurze Zusammenfassung, als sie durch die Stadt zum rechtsmedizinischen Institut von L. A. County in der North Mission Road fuhren. Vince nahm das Gespräch mit seinem kleinen Diktaphon auf. Notizen würde er sich später machen. Lieber verschaffte er sich jetzt einen ersten Eindruck.
    Dixon verschanzte sich hinter seiner Position. Er war zu klug, um jede Vorsicht fahren zu lassen, nur weil sie einen gemeinsamen Freund hatten. Das war sein Fall. Die Fäden liefen in seiner Hand zusammen, und er würde nicht zulassen, dass irgendein FBIler daherkam und alles auf den Kopf stellte.
    Das war nichts Neues für Vince. Cops verteidigten ihr Revier und rangelten untereinander um die Vormachtstellung. Manche mehr als andere. Dixon hatte garantiert einiges über ihn in Erfahrung gebracht. Es kursierten genug Geschichten über Victor Leone, nach denen er überall, wo er auftauchte, die Aufmerksamkeit der Presse auf sich zog und Journalisten ihn umschwirrten wie Fliegen ein Stück rohes Fleisch.
    Er stand in dem Ruf, laut zu sein, immer einen schlauen Spruch in seinem breiten Chicagoer Akzent auf den Lippen. Wovon Dixon wahrscheinlich nichts gehört hatte, war, dass er alles in seiner Macht Stehende tat, um einen Fall zu lösen. Wenn das bedeutete, einen Mörder mit Hohn und Spott aus der Reserve zu locken oder ihn zu provozieren, dann machte er auch das.
    Sie parkten in der Nähe des Eingangs und stiegen aus. Vince genoss die Abendluft und atmete mehrmals tief durch. Bis die Autopsie vorbei war, würden sie keine frische Luft mehr bekommen.

    »Okay, Leute«, sagte er zu Dixon und Mendez. »Bevor wir reingehen, muss ich Ihnen mitteilen, welche Befugnisse ich hier habe. Noch kann sich die ISU bei dem Fall nicht offiziell einschalten. Bislang erfüllt er schlicht und ergreifend nicht die Kriterien, die die Hinzuziehung eines Agent der ISU rechtfertigen würden, während sich die Abteilung vor Arbeit kaum retten kann.«
    Dixon warf ihm einen scharfen Blick zu. »Warum sind Sie dann hier?«
    »Ich glaube, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis eine weitere Leiche auftaucht. Der letzte Mord beweist, dass Ihr Täter von einer ziemlich konkreten und ausgetüftelten Phantasie angetrieben wird. Die hat er nicht erst seit gestern. Er hat bereits gemordet. Er wird wieder morden. Ich will Ihnen dabei helfen, ihn festzunageln, bevor Sie hier einen Berg von Leichen haben, nicht erst danach.«
    »Wenn Sie zu den Gründern von Investigative Support gehören und die den Fall nicht übernehmen wollen«, sagte Dixon, »in welcher Funktion sind Sie dann hier?«
    »Jedenfalls ohne offiziellen Auftrag«, bekannte Vince. »Ich helfe einfach, wo ich kann.«
    »Aus reiner Menschenfreundlichkeit?«
    »Nicht ganz«, erwiderte Vince. »Ich versuche auch die Möglichkeiten zu eruieren, die wir haben, um Polizisten vor Ort weiter auszubilden - flankierend zu dem, was wir an der National Academy leisten.«
    Hörte sich gut an - solange Dixon keinen Kumpel unter seinen Vorgesetzten beim FBI hatte, um das zu überprüfen.
    »Korrigieren Sie mich bitte, wenn ich falschliegen sollte«, fuhr Vince fort, »aber ich glaube, keiner von Ihnen hat irgendwelche konkreten Erfahrungen mit solchen Fällen. Ich habe mehr, als die meisten Menschen ertragen könnten. Darüber hinaus habe ich Zugang zu sämtlichen Mitteln und
Kontakten, die der ISU zur Verfügung stehen. Ich bin nur nicht im offiziellen Auftrag hier.
    Wenn Sie also Sorge haben, dass ich die Aufmerksamkeit auf mich ziehen könnte«, sagte er und sprach dabei direkt Dixon an, »und Ihnen Ihren Fall wegnehmen will, können Sie ganz beruhigt sein.«
    »Gut zu wissen«, sagte Dixon und enthielt sich weiterer Fragen, die sein Misstrauen verraten könnten. Das entging Vince nicht. Er konnte es Dixon ansehen. Aber fürs Erste würde es der Sheriff auf sich beruhen lassen. Die Autopsie wartete. Er drehte sich um und ging auf das Gebäude zu.
    Vince und Mendez folgten ihm in einigem Abstand.
    »Und, wie lautet die lange Geschichte?«, fragte Mendez. »Sie sehen ein bisschen mitgenommen aus, Vince.«
    Vince lachte. Er hatte sich gerade erst auf der Herrentoilette sein Spiegelbild angesehen. »Ich sehe beschissen aus, mein Junge. Ich habe ein Magengeschwür.« Das stimmte. Er hatte ein Magengeschwür, weil er sich von Schmerzmitteln ernährte.
    »Das Essen im Flugzeug«, sagte er und verdrehte die Augen. »Nichts Besorgniserregendes. Ich weiß gar nicht, wie ich es

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