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Schwanengesang – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Schwanengesang – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Schwanengesang – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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Während die Tage vergingen, gelangte sie zu der Einsicht, dass die Nachricht von ihren Gefühlen ihn beleidigt haben musste; dabei lag der wahre Grund für seine Ungeselligkeit in einer Art Scheu, für die er sich die heftigsten Vorwürfe machte, die er jedoch für lange Zeit schlicht nicht bezwingen konnte. Am Ende war es die Unzufriedenheit mit seinem eigenen jungenhaften Gebaren, die ihn zum Handeln trieb. Es geschah gegen Ende der ersten Kostümprobe. Indem er all seinen Mut zusammennahm – in einer Art und Weise, die eher zu einer so monströsen Aufgabe gepasst hätte wie der Erstürmung einer belagerten Stadt als zur Umwerbung einer jungen Frau, von der er genau wusste, dass sie verliebt in ihn war – ging er in den Zuschauerraum hinunter, um mit Elizabeth zu sprechen.
    Zierlich, zurückhaltend, kühl und selbstbeherrscht saß sie in einem roten Plüschsessel mitten in der ersten Reihe des Parketts, vom herrlichen Rokoko-Stuckwerk des Opernhauses eingerahmt wie ein kostbares Juwel in einer antiken Fassung. Sitzreihe um vergoldete Sitzreihe türmten sich die Logen und Galerien, die zu beiden Seiten der königlichen Loge erstrahlten, bis ins Dunkel hinauf. Kallipygische Boucher-Cherubim und Putten umklammerten schlanke, kannelierte Säulen in leidenschaftlicher Umarmung. Sachte schwang der riesige Kronleuchter in der Zugluft hin und her, während seine Kristalle im von der Bühne reflektierten Licht aufglimmten wie Glühwürmchen. Und Adam hielt verschüchtert inne. Dieses Szenario entsprach keinesfalls den intimen Dingen, die er sich zu sagen vorgenommen hatte. Er warf erst einen Blick auf seine Uhr und dann einen auf das Geschehen auf der Bühne, sah, dass die Probe in spätestens einer halben Stunde vorüber wäre, und lud Elizabeth zu einem späten Dinner ein.
    Sie gingen zu einem Restaurant in der Dean Street und setzten sich in einem überfüllten Raum im Untergeschoss an einen Tisch, auf dem eine Lampe mit rotem Schirm stand. Ein kleiner, geschwätziger Kellner aus Zypern, den sie kaum verstanden, bediente sie. Würdevoll und bedächtig bestellte Adam eine Flasche teuren Bordeaux, und Elizabeths Laune besserte sich spürbar. Da die gut gemeinte Aufdringlichkeit ihres Kellners intimen Geständnissen ganz offensichtlich abträglich war, schob Adam die entscheidende Angelegenheit des Abends bis zum Kaffee auf, nach dessen Kredenzen der Kellner endlich gezwungen war, sich zu entfernen. Dann ging er das Thema überstürzt und ohne die nötige Einleitung an.
    »Elizabeth«, sagte er, »wie ich hörte … ich wollte sagen, ich fühle … ich wollte sagen, dass meine Gefühle … was ich sagen will, ist …«
    Er hielt abrupt inne, sprachlos angesichts der eigenen Feigheit und Wirrnis, und kippte den Inhalt seines Likörglases mit einem Schluck hinunter. Er fühlte sich wie jemand, der unbegreiflicherweise während eines Drahtseilaktes die Nerven verliert. Elizabeth verspürte einen Hauch von Wut darüber, so lange im Unklaren gelassen zu werden; ganz sicher standen die Zeichen gut, aber man konnte nicht vollkommen sicher sein …
    »Lieber Adam«, gab sie sanft zurück, »was, in aller Welt, wollen Sie mir sagen?«
    »Ich will Ihnen sagen«, fuhr Adam ernst fort, »dass … dass ich Sie liebe. Und dass ich möchte, dass Sie mich heiraten. Mich heiraten«, wiederholte er mit unangebrachter Heftigkeit, lehnte sich abrupt zurück und starrte sie herausfordernd an.
    Also wirklich, dachte Elizabeth, man könnte meinen, er fordert mich zu einem Duell heraus. Aber, oh, Adam, mein Liebling, mein unsagbar schüchterner, geliebter alter Idiot … Mit der allergrößten Selbstbeherrschung widerstand sie der Versuchung, sich in seine Arme zu werfen. Dann bemerkte sie jedoch, dass der zypriotische Kellner, ein Pferdegrinsen im Gesicht, wieder in der Nähe ihres Tisches herumlungerte, und sie entschied, dass die Situation so schnell wie möglich geklärt werden müsse.
    »Adam«, sagte sie mit einem Ernst in der Stimme, von dem sie nicht die Spur empfand, »ich wünschte, ich könnte Ihnen sagen, wie dankbar ich bin. Aber wissen Sie, so eine Entscheidung sollte man nicht übers Knie brechen … Darf ich darüber nachdenken?«
    »Noch einen Likör, hm?«, fragte der Kellner, der plötzlich neben ihnen stand. »Drambuie, Cointreau, Crème-de-Menthe, einen schönen Brandy?«
    Adam ignorierte ihn. Nun, da das Schlimmste vorüber war, hatte er zu seiner Selbstsicherheit zurückgefunden.
    »Elizabeth«, sagte er, »du bist

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