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Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klewe
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genauso.« Katrin schlug den Kragen ihrer Jeansjacke hoch. »Wo fangen wir an?«
    »Hm. Vielleicht bei den Häusern, in denen wir vorhin niemanden angetroffen haben?«
    »Gute Idee.« Katrin marschierte los. Über die Schulter rief sie: »Ich bin dafür, bei diesem Mäder loszulegen.« Ohne Manfreds Antwort abzuwarten, lief sie auf das weiß verputzte Haus zu, an dessen Tür sie vor drei Stunden vergeblich geschellt hatten. Im hellen Sonnenlicht wirkte es noch unproportionierter als in der Morgendämmerung. Die Fenster waren zu groß und zu modern, der Putz verbarg vermutlich altes Fachwerk, der seitlich angebaute Wintergarten wirkte wie ein Fremdkörper. Viel Geld und wenig Geschmack, ging es Katrin durch den Kopf. Sie traten durch das Gartentor. Wie schon um sieben Uhr stand ein Mercedes aus Köln im hinteren Teil der Einfahrt neben der Garage. Katrin prägte sich vorsichtshalber das Kennzeichen ein, bevor sie energisch auf den Klingelknopf drückte.
    Eine Frau mit vom Schlaf zerknittertem Gesicht öffnete. Sie sah unzufrieden und verbraucht aus, die Lippen waren schmal, die Mundwinkel hingen herunter. Doch in den Augen schimmerte etwas, das nicht zu dem resignierten Gesamtbild passte. »Ja bitte?«
    »Mein Name ist Katrin Sandmann, das ist Manfred Kabritzky, er hat den Hof von Marius Grauweiler geerbt.«
    »Ah.« Die Frau sah sie beide mit plötzlichem Interesse an. »Wollen Sie zu Dieter?«
    »Eigentlich suchen wir nach Anna Henk«, sagte Katrin. »Sie kennen sie doch?«
    »Natürlich.« Die Frau warf einen Blick über Katrins Schulter in die Richtung, in der Anna Henks Haus stand. »Was ist mit ihr?«
    »Sie ist verschwunden. Wir machen uns ernsthafte Sorgen um sie.«
    »Dann sollten Sie die Polizei rufen.« Die Frau machte eine Bewegung, als wolle sie die Tür schließen.
    Rasch presste Katrin eine Hand gegen das Holz. »Einen Augenblick noch. Bestimmt können Sie uns ein paar Fragen beantworten, Frau Mäder. Könnten wir vielleicht hereinkommen?«
    »Es ist Sonntagmorgen.«
    »Nur ganz kurz. Anna Henk ist vermutlich in Gefahr. Wir haben den Verdacht, dass sie etwas weiß. Über das Verschwinden dieses Mannes vor vierzig Jahren, vielleicht auch über den Unfall mit Fahrerflucht vor ein paar Tagen.«
    Die Frau riss die Augen auf. »Kommen Sie rein. Ich bin Gitta, Gitta Mäder.« Sie trat zurück. »Ich habe gerade Kaffee gekocht. Folgen Sie mir.«
    Sie setzten sich an den Küchentisch. Katrin erzählte Gitta Mäder, dass Anna Henk 1974 die Einzige gewesen war, die der Polizei erzählt hatte, dass David Freeman zum Grauweilerhof wollte, und dass sie all die Jahre am hartnäckigsten an der Legende vom schwarzen Dämon festgehalten habe. Dann erläuterte sie ihre Theorie von einem Mittäter, der Marius Grauweiler geholfen haben könnte, die Leiche von David Freeman zu beseitigen. »Das würde erklären, warum jemand die Enkelin von Freeman umbringen wollte und warum die gleiche Person hinter Anna Henk her sein könnte.«
    »Also doch«, murmelte Gitta Mäder.
    »Sie wissen etwas?«, fragte Katrin und beugte sich vor.
    Gitta verzog das Gesicht. »Dieser Mistkerl, ich habe mich immer schon gefragt, was für ein Geheimnis er und seine beiden Freunde haben.«
    »Er und seine beiden Freunde?«, stieß Manfred überrascht hervor.
    »Thomas Pütz, Klaus Herrmanns und mein Mann.«
    »Sie meinen, die stecken alle drei da mit drin?«, fragte Katrin ungläubig. Drei Komplizen, das wäre ungewöhnlich, denn zu viele Mitwisser stellten eine Gefahr dar.
    »Genau das meine ich.« Gitta kniff die Augen zusammen. »Wussten Sie, dass die Polizei ein altes Auto beschlagnahmt hat, das Klaus Herrmanns gehört, aber bei meinem Dieter im Schuppen versteckt war? Und dass diese Amerikanerin mit diesem Auto angefahren wurde?«
    »Wirklich?« Katrin ließ sich nicht anmerken, dass sie das bereits von Dieters Schwester Anke wussten. Plötzlich fiel ihr etwas ein. »Ist dieser Klaus Herrmanns grau meliert, schlank und elegant?«
    Gitta lachte auf. »Grau meliert und elegant? Machen Sie Witze? Ein Spießer mit Bierbauch trifft es wohl besser.«
    »War nur so eine Idee.«
    Gitta verschränkte die Arme. »Aber ich kenne jemanden, auf den diese Beschreibung zutrifft. Den dritten Mann: Thomas Pütz.«

    *

    »Der hat wohl völlig den Verstand verloren!« Dieter Mäder schlug mit der Faust gegen das Werkzeugregal und zuckte im gleichen Augenblick vor Schmerz zusammen. Soeben hatte er eine SMS von Klaus Herrmanns erhalten, der offenbar die alte Anna

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