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Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Schwanenlied: Der fünfte Fall für Katrin Sandmann (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klewe
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Henk entführt hatte und mit ihr unterwegs in Richtung Belgien war. »Will der uns alle in den Knast bringen?«
    Thomas Pütz strich sich über das akkurat frisierte, grau melierte Haar. Sie standen in der Garage seines Elternhauses etwas außerhalb von Kestenbach. Ernst und Käthe Pütz waren zum Gottesdienst nach Blankenheim gefahren und wollten sich danach mit Freunden zum Mittagessen treffen. Sie würden erst am Nachmittag zurückkommen. »Klaus hatte schon immer schwache Nerven«, sagte Pütz. »Er war von Anfang an ein Risikofaktor, das wussten wir beide.«
    »Was willst du damit sagen?«, blaffte Mäder seinen Freund an. Er wusste genau, was Pütz damit sagen wollte. Er hätte Klaus nicht dazu überreden sollen, die Amerikanerin anzufahren. Er hätte wissen müssen, dass Klaus einer solchen Aufgabe nicht gewachsen war. Schon damals hätte er sie beinahe verraten, hatte er sich vor Angst in die Hose geschissen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Der Gestank hing ihm noch heute in der Nase. Oder war es der Gestank der Sickergrube? Er wusste es nicht mehr.
    »Ist doch egal«, sagte Pütz beschwichtigend. »Wichtig ist, dass wir Klaus finden, bevor er noch mehr Mist baut. Und vor allem, bevor jemand ihn oder Anna Henk vermisst.«
    »Ich fürchte, dafür ist es bereits zu spät«, meinte Mäder. »Manni Kabritzky und seine Schnecke sind heute Morgen schon in aller Herrgottsfrühe durchs Dorf marschiert und haben überall nach der Henk gefragt. Bei uns haben sie auch geschellt. Gott sei Dank schläft Gitta mit Ohrstöpseln und hat nichts gehört. Aber ich fürchte, sie kommen wieder, vielleicht sprechen sie gerade jetzt mit meiner entzückenden Gemahlin.«
    »Manni Kabritzky? Der kleine Hosenscheißer, der mit deiner Schwester befreundet war? Wohnt der noch hier?«
    »Nein, der lebt schon seit Ewigkeiten in Düsseldorf. Aber er hat den Grauweilerhof geerbt, das habe ich dir doch erzählt.«
    »Scheiße, ja.« Pütz strich sich gedankenverloren das Kinn. »Aber was hat der mit Anna Henk zu tun?«
    »Keine Ahnung.«
    »Was hat Klaus denn mit ihr vor? Warum hat er sie entführt?« Pütz spähte durch das geöffnete Garagentor nach draußen, als verstecke sich dort irgendwo die Antwort.
    »Ich weiß doch auch nur, was in der SMS steht«, knurrte Mäder.
    »Lies noch mal vor!«
    Mäder klappte sein Handy auf. »Also: Habe Anna Henk. Sie weiß alles. Muss verschwinden. Grenze. Klaus. «
    »Muss verschwinden«, wiederholte Pütz. »Wie meint er das? Muss er verschwinden? Oder will er sagen, dass Anna Henk verschwinden muss?«
    »Wenn wir das wüssten!« Mäder schnitt eine Grimasse. »Mir macht der andere Satz mehr Sorgen: Sie weiß alles. Kann das sein? Oder sieht Klaus Gespenster?«
    Pütz zuckte mit den Schultern. »Wer weiß das schon?«
    Mit einem Mal wurde Mäder kalt. »Wenn Anna Henk tatsächlich etwas weiß, und wenn Manni Kabritzky so engagiert nach ihr sucht …« Er beendete den Satz nicht.
    »Verflucht!« Pütz starrte ihn an. »Dann hat sie vielleicht schon mit ihm geredet, und er weiß ebenfalls Bescheid.«
    »Das darf doch alles nicht wahr sein!« Mäder trat gegen den Rasenmäher, der einen Satz machte und gegen die Wand krachte.
    »Beruhige dich«, zischte Pütz. »Wenn Anna Henk irgendwem etwas von Belang erzählt hätte, stünde längst die Polizei vor deiner Tür. Wenn sie ihn kontaktiert hat, ist sie wohl nicht mehr dazu gekommen, mit ihm zu reden. Also behalt die Nerven. Wir müssen uns auf Klaus konzentrieren, dafür sorgen, dass er nicht durchdreht.«
    »Zu spät, würde ich sagen.«
    »Versuch noch mal, ihn anzurufen.«
    Mäder drückte die Wahlwiederholung. Nichts. »Dieser Idiot. Ich gehe nicht für den in den Knast.«
    Pütz rückte sein Jackett zurecht. »Ich auch nicht. Komm, lass uns hier nicht weiter untätig herumhängen. Wir gucken uns in seinem Haus um, vielleicht finden wir einen Hinweis darauf, was genau er vorhat.«
    »Und was erzählen wir seiner Frau?«
    Pütz überlegte kurz. »Hast du die Telefonnummer? Ich locke sie weg.«
    »Ach, und wie?«
    Pütz grinste. »Womit man alle Frauen aus dem Haus lockt. Ich erzähle ihr, dass ihr Mann sich in einem Hotel mit einer attraktiven Blondine vergnügt.«

    *

    Innerhalb von einer knappen Stunde war das Wetter umgeschlagen, starker Wind war aufgekommen, und dunkle Wolken ballten sich am Himmel. Die Sonne war verschwunden. Katrin warf einen nachdenklichen Blick zurück zum Haus. Vermutlich stand Gitta Mäder irgendwo hinter der Gardine

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