Schwanger Schwanger
Zwillingsbruder vor mir steht."
Mac sah sie von der Seite an. "Weißt du es besser, Abbie?"
"Unter manchen Umständen könntest du mich vielleicht täuschen, aber im Moment fallen mir keine ein."
Er versuchte nicht, seine Überraschung zu verbergen. "Wie kannst du so sicher sein, wer ich bin?"
"Ich möchte es dir nicht sagen", erwiderte sie ehrlich und ging von ihm weg.
Sofort hatte er sie eingeholt. "Selbst Tante Vi verwechselt uns manchmal.
Wenn wir uns Mühe geben, können wir fast jeden hereinlegen. Warum glaubst du, dass du uns unterscheiden kannst?"
Sie hielt sich am Geländer fest und atmete tief ein. "Hier ist es so schön.
Wenn ich hier wohnen würde, würde ich dort hinten ein Haus bauen, so dass ich immer auf den See schauen könnte." Abbie spürte eine Veränderung in ihm und merkte,
wie ihre Worte sich angehört hatten. Besitzergreifend. Genauso, wie er sie einschätzte. Seufzend versuchte sie, eine Erklärung abzugeben. "Ich wollte natürlich nicht sagen, dass ich vorhabe, hier zu wohnen", begann sie. "Ich will nur sagen, egal, du würdest mir doch nicht glauben."
Einen Moment lang schwieg er, während er zum Gästehaus schaute. "Ich möchte dich etwas fragen, Abbie." Seine Stimme klang heiser, und es war kein Lächeln zu spüren. "War die Nacht, in der wir zusammen waren, wirklich so atemberaubend wie in meiner Erinnerung? Oder waren es nur die Umstände?"
Starke Erinnerungen überschwemmten sie. Wenn das jetzt eine Falle war und er ihre Antwort anzweifelte, dann würde sie ihm das nie verzeihen. "Es war noch mehr als atemberaubend, Mac. Es war besser als die beste Nacht meines Lebens."
Schweigend starrte er auf den See. "Warum warst du dann verschwunden, als ich aufwachte?"
"Ich hatte noch eine Verabredung."
"Eine Verabredung, die dich daran hinderte, mir einen Namen und eine Adresse zu hinterlassen. Ich wäre schon mit dem Versprechen zufrieden gewesen, dich ein Jahr später wieder zu treffen. "
Fast glaubte sie, dass sie ihn verletzt hatte, was niemals in ihrer Absicht gelegen hatte. "Es tut mir Leid. Ich wollte eine Nacht voller Geheimnisse und Leidenschaft. Über die Folgen hatte ich nicht nachgedacht."
„Und jetzt?"
„Jetzt denke ich täglich an die Folgen."
Mac schwieg so lange, dass Abbie schon befürchtete, dass er sie vergessen hatte. Dann drehte er sich um, und mit größter Vorsicht legte er eine Hand auf ihren Bauch. "Ein Baby", sagte er. "Das ist eine enorme Folge, mit der du allein fertig wirst."
Sie legte ihre Hand auf seine und sah ihm in die Augen. "Ich bitte dich nicht, die Verantwortung zu teilen, Mac. Ich bin nicht hierher gekommen, um dich um irgendetwas zu bitten. Bitte glaub mir."
Als Antwort zog er sie an sich und hob ihr Kinn hoch. "Ich würde es gerne, Abbie, wirklich." Dann küsste er sie, und die Gefühle, die sie durchströmten, waren echt.
Anders als die Umarmung an ihrem ersten Abend auf der Ranch, war sein Kuss jetzt sehr zärtlich. Damals schien er eine Antwort zu suchen, diesmal eine Frage zu stellen. Ihre Lippen öffneten sich, und seine Zunge berührte sinnlich ihre. Ihre Knie wurden weich, und sie musste sich an ihn lehnen und das annehmen, was er anbot. Trotz der langen Trennung waren sein Geschmack und sein Duft vertraut, und Abbie fragte sich, woran das lag. Sie war nur einmal mit Mac zusammen gewesen, und trotzdem wusste sie Dinge über ihn, die sie erst nach Jahren hätte erfahren können. Dass er beim Küssen unbewusst ihr Kinn streichelte. Zu wissen, dass er sie immer noch begehrte und es nicht zugeben wollte. Außerdem wusste sie, dass er sich zurückziehen würde, wenn sie mehr verlangte. Dieser Kuss war ein Test, und Abbie wusste nicht, wie sie ihn bestehen konnte.
In einem Moment schien es so, als sei es ihr gelungen. Er bedeckte ihre Nase, ihre Stirn und ihre Lider mit Küssen und schlang die Arme fester um sie.
An ihrem Ohr spürte sie seinen heißen Atem. "Abbie", flüsterte er, "ich bin nicht sicher, wie es funktionieren soll, aber..."
Ihr Telefon klingelte. Aus der Tasche ihrer Umstandsjeans ertönte das Klingeln des Mobiltelefons. Kurz überlegte sie, es auszustellen oder in den See zu werfen, aber da der Augenblick sowieso ruiniert war, meldete sie sich.
Mac lehnte am Geländer und tat so, als interessiere Abbies Anruf ihn nicht.
Es schien fast, als würde er sie ständig belauschen, aber er konnte nicht weghören. Vielleicht konnte er etwas über ihre Taktik erfahren, aber er musste auch für andere Interpretationen
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