Schwanger Schwanger
bist gefeuert worden?" fragte Hannah. "Warum das? Jessie sagt, du arbeitest besser als jeder andere."
"Es lag nicht daran, dass ich nicht gut gearbeitet habe", erklärte Abbie. "Der Grund war, dass ich unverheiratet und schwanger bin."
"Was?"
"Das können sie doch nicht machen!“
"Das ist illegal."
"Es ist eine exklusive Privatschule für Mädchen, und in meinem Vertrag musste ich unterschreiben, dass mein Verhalten als Vorbild für meine Schülerinnen dienen sollte. Der Schulleitung kann ich keinen Vorwurf machen, aber sie hätten schon etwas netter sein können. Aber ich habe damals nicht geweint und wollte es auch nicht. An dem Tag bevor ich herkam, sah ich einen alten Liebesfilm im Fernsehen, und plötzlich musste ich weinen und konnte nicht mehr aufhören. Genauso plötzlich war es dann vorbei."
"Daran kann ich mich auch erinnern", meinte Tante Vi. "Erst geht es einem wunderbar, und dann könnte man ein Zimmer unter Wasser setzen."
Hannah lachte. "Ich kann gar nicht abwarten, Alex zu berichten, was ihm noch bevorsteht."
"Sag es ihm besser nicht", riet Tante Vi. "Lass ihn sich die gleichen Sorgen machen wie jeder andere Mann."
"Du kannst ihn ja warnen", riet Rose. "Aber das macht wahrscheinlich keinen Unterschied. Wenn die Tränen laufen, dann wird er so hilflos sein wie sein Vater bei mir. Mach dir keine Sorgen, Alex wird es überleben."
"Dessen bin ich mir sicher", erwiderte Hannah. "Ich möchte aber, dass er die nächsten Monate so genießt wie ich. Wir hoffen, dass nichts Aufregendes geschieht."
Als ein Stuhl gerückt wurde, entschied Mac, dass er nicht beim Lauschen erwischt werden wollte. Die werdenden Mütter könnten sich dann aufregen, und er wollte nicht für den stärksten Tränenfluss jenseits des Rio Grande verantwortlich sein.
"Möchtest du mit mir zum See gehen?"
Verblüfft schaute Abbie in Maes Gesicht. "Zum See gehen?" wiederholte sie in dem Glauben, sich verhört zu haben.
"Wenn du es wagst, mit mir zu kommen", sagte er lächelnd.
Er wollte sie sicher aus dem Haus holen, damit er sie richtig anbrüllen konnte. Seit drei Tagen war er nun schon freundlich zu ihr. Er schenkte ihr mehr Aufmerksamkeit und machte ihr mehr Komplimente, als sie jemals bekommen hatte. Sie konnte sich nicht vorstellen, was hinter dieser Verwandlung lag, aber sie hatte den Verdacht, dass diese Stimmung nicht anhalten würde. "Klar", erwiderte sie und stand vom Sofa auf. "Wenn wir schwimmen, solltest du jedoch dein Jeanshemd holen."
Diesmal schien sein Lächeln echt. "Es tut mir Leid, aber dieses Mal musst du schon deinen Badeanzug einpacken."
Der Blick seiner Augen war geradezu intim, als wolle er sie zu mehr als zu einem Spaziergang einladen. "Nach Schwimmen ist mir heute nicht zu Mute", erwiderte sie.
"Spazieren ist auch gut." Er folgte ihr aus dem Fernsehzimmer, in dem sich mehrere Familienmitglieder und Angestellte nach dem Essen aufhielten. "Nach einem guten Essen mache ich gern einen Spaziergang, und du?"
Überrascht schaute sie ihn an. "Ich gehe auch gern spazieren. Jetzt fühle ich mich jedoch wie Rotkäppchen, das dem bösen Wolf auf dem Weg zur Großmutter begegnet."
Mac grinste. "Glaubst du, dass ich etwas aus deinem Korb will?"
"Ja", erwiderte sie schlicht. "Du hast mich sicher rausgelockt, weil du mich in eine Kiste sperren und nach Timbuktu schicken willst."
"Nein, dann müsste ich erst die Postleitzahl suchen, und der Abend ist zu schön, um die Nase in ein Buch zu stecken."
"Hier draußen ist es wirklich angenehm."
„Ja, weil am See immer eine Brise weht." Er berührte sie kurz am Arm, zog die Hand dann aber sofort zurück. "Komm, wir laufen um die Wette."
"Das wäre kein großes Wettrennen, denn du würdest gehend schon gewinnen."
"Du könntest beim Watscheln gewinnen."
Das Lachen wich aus ihrem Gesicht. "Watschele ich wirklich?"
Er wandte sich zu ihr, wollte die Hände auf ihre Schultern legen und trat dann einen Schritt zurück. Trotzdem sah er sie liebevoll an. "Nein, natürlich nicht. Es war nur ein dummer Scherz. "
Sie blickte ihm in die Augen und schämte sich, dass sie förmlich auf einen Kuss von ihm wartete. "Du sagst das nur, damit ich mich besser fühle. Ich habe gewusst, dass ich watschele. "
„Nein ich wollte, dass du dich besser fühlst, dann würde ich mich dafür entschuldigen, dass ich an deinem Ankunftstag so unmöglich war."
Sie blinzelte, und ihr Herzschlag setzte fast aus. "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, dass jetzt dein
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