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Schwangerschaft ist keine Krankheit

Schwangerschaft ist keine Krankheit

Titel: Schwangerschaft ist keine Krankheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jael Backe
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Folsäure hat eine doppelt so hohe biologische Verfügbarkeit. Dadurch kann es leichter zu Überdosierungen kommen als bei den Folaten, die Sie aus der Nahrung zu sich nehmen.
    Auch für die Folsäure gibt es eine Dosis-Obergrenze von 1 000 Mikrogramm pro Tag. Oberhalb dieser Grenze sind keine zusätzlichen positiven gesundheitlichen Effekte zu erwarten, und mögliche negative Effekte einer Überdosierung – wie das häufigere Auftreten einer Asthmaerkrankung des späteren Neugeborenen im Alter zwischen drei und fünf Jahren bei verlängerter Folsäureeinnahme ab dem vierten Schwangerschaftsmonat – werden derzeit diskutiert (Whitrow 2009).
    Auch die Untersuchungen des Allergie-Forschers John Hollingsworth an Mäusen weisen darauf hin, dass eine mit Folsäure angereicherte Diät bei schwangeren Mäusen bei den Mäusebabys zu verstärktem Asthma führte. Hollingsworth äußert sich sehr kritisch und warnt, die zunehmende Versorgung schwangerer Frauen mit großen Mengen an Folsäure sei womöglich verantwortlich für den derzeitigen Anstieg der Asthmafälle bei Kindern (nach Spork 2011).
    Fazit: In Absprache mit Ihrem Arzt sollten Sie bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft ein Folsäurepräparat einnehmen. Die Dosis entscheidet über die Auswirkungen dieses Vitamins, wobei die richtige Dosis von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein könnte (Randy Jirtle, in Spork 2011). Zu wenig Folsäure kann definitiv gesundheitliche Schäden beim Ungeborenen verursachen. Aber auch zu viel Folsäure ist möglicherweise schädlich.
    Â 
Was Sie von Kristina lernen können
    Zurück zum Ausgangspunkt dieses Kapitels: Die schwangere Kristina hätte besser nicht das Vitaminpräparat eingenommen, das ihr empfohlen wurde. Es enthält zu viele unnötige Inhaltsstoffe, deren Nutzen nicht erwiesen und deren potenzieller Schaden nicht auszuschließen ist. Einer dieser Inhaltsstoffe hat bei Kristina sogar eine allergische Reaktion ausgelöst.
    Sie wäre besser beraten gewesen, ein Präparat einzunehmen, das nur zwei Inhaltsstoffe mit erwiesenem Nutzen hat und unbedenklich ist: 400 Mikrogramm Folsäure und 150 Mikrogramm Jodid. Billiger wäre es auch noch gewesen: Für 120 Tabletten des empfohlenen Präparates mit Folsäure und Jodid hätte Kristina nur runde 9 Euro bezahlen müssen anstelle ganzer 55 Euro für 30 Beutel des überladenen Multivitaminpräparates.
    2 Die weltweit tätige und anerkannte Cochrane Collaboration hat das Ziel, aktuelle medizinische Informationen zu therapeutischen Fragen wissenschaftlich auszuwerten und der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Damit sollen Medizinern Entscheidungen erleichtert und Patienten aufgeklärt werden. Sie ist eine gemeinnützige Organisation.
    3 Die Originalangaben erfolgen in Folatäquivalenten: »Entsprechend der international üblichen Definition für Folatäquivalente gilt: 1 Gramm Folatäquivalent = 1 Gramm Nahrungsfolat = 0,5 Gramm synthetische Folsäure.« Und weiter: »Schwangere und Stillende haben einen höheren Bedarf; ihnen wird eine tägliche Zufuhr von 600 Gramm Folatäquivalenten empfohlen. Aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes wird allen Frauen vor und während des ersten Schwangerschaftsdrittels empfohlen, zusätzlich zu den 600 Gramm Folatäquivalenten 400 Gramm Folsäure pro Tag in Form von Nahrungsergänzungsmitteln einzunehmen.« ( www.bfr.bund.de ).

Kapitel 3
Was darf ich als Schwangere überhaupt noch essen?
Listerien im Käse, Toxoplasmen im Fleisch – Sie sind umzingelt von »gefährlichen Mikro­orga­nis­men«!
    Â»Risikogesellschaft meint eine Epoche, in der die Schattenseiten des Fortschritts mehr und mehr die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen bestimmen.« (Beck 1991)
    Vor wenigen Monaten hörte ich im Radio, dass eine große deutsche Discounterkette eine bestimmte Salamisorte zurückrief, weil bestimmte in der Schwangerschaft »gefährliche« Bakterien, sogenannte Listerien, darin gefunden wurden. Einige Tage später wurden Listerien in einer Schinkensorte in den schweizerischen Filialen einer anderen Supermarktkette identifiziert. Bereits drei Monate davor waren bundesweit verschiedene Käsesorten aus Belgien wegen darin gefundener Listerien aus dem Handel genommen worden.
    Ein Lokalsender

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